neues Fahrrad: Columbus C5.0

Rahmen gerissen am Bergamont
Vor zwei Monaten habe ich beim unseligen Bergamont einen Riss in der Schweißnaht zwischen Ober- und Sattelrohr entdeckt. Davor hat es schon ein paar Wochen geknartscht. Das habe ich aber immer auf den Sattel geschoben. Ich sammle die Selle Italia Explorer, weil sie für mich einfach am bequemsten zu Besitzen ;-) sind. Nachteil bei den alten Dingern ist, dass die Mechanik nach ein paar Jahren zu knarzen anfängt – und das vermutete ich beim Bergamont eben auch. Bis ich mir den Sattel irgendwann genervt mal angesehen habe, nichts finden konnte und dann den Dreck vom Fahrrad geputzt habe. Fuck! So wie ich es auf Twitter geschrieben habe.

Denn obwohl ich das Bergamont schon ein paar Mal verflucht und abgeschrieben hatte, so hat es dann doch zehn Jahre ganz gute Dienste geleistet!

Ein “Übergangsrad” kaufen?
Meine Vorstellungen von einem neuen Fahrrad – die ich nicht ad hoc ausgedacht, sondern schon seit Jahren so im Kopf habe – waren augenscheinlich nicht ganz so einfach (genauer: günstig) zu realisieren. Jedenfalls habe ich im Netz zwar einige Räder gefunden, die immer fast genau das boten, was ich wollte, aber eben nicht genau. Und dabei dann immer recht kostspielig waren. Als ich bei einem lokalen Händler vorstellig wurde, hat mich die sehr nette und hilfsbereite Verkäuferin nur ein wenig mitleidig angeschaut und mich gefragt, ob ich wüsste, wie die Situation aktuell auf dem Fahrradmarkt wäre? Yoa, grundsätzlich schon.

Einer der Knackpunkte war, dass ich keine Scheibenbremsen haben wollte. Die Magura-Felgenbremsen gefallen mir sehr gut. Fast alle Fahrräder bei den Händlern waren aber mit Scheibenbremsen ausgerüstet. Und ich möchte keine Federung. Brauche ich nicht, kann nur kaputt gehen. Am Alltagsrad sollte es auch keine Kettenschaltung sein, aber auch keine Rohloff. Und das von mir favorisierte Piniongetriebe scheint auch nicht zu mir vertretbaren Preisen in einem Rad verbaut zu werden. Also sollte es eine Alfine 11 sein.

Endlich fündig geworden.
Wie ich den Text hier jetzt schreibe und schaue, wann ich dazu in den sozialen Medien was geschrieben habe, bin ich erstaunt, dass es doch nur zwei Wochen Suche waren, bis ich fündig geworden bin. Ich bin zur Bike-Plantage nach Löhne gefahren, denn dort haben wir schon – bis auf eines – alle Fahrräder für die beiden Jungs gekauft. Service und Beratung waren immer einwandfrei und die aufgerufenen Preise auch. Ich hatte dort zuerst nach einem Contoura AL 12 geschaut, aber das war nicht lieferbar. Ich hätte mich in dem Fall mit der Scheibenbremse arrangiert, weil mich das Piniogetriebe so reizte. Aber es konnte nicht besorgt werden. Nach ein paar Tagen bekam ich aber einen Anruf, dass ein befreundeter Händler sowas bauen würde, wie ich es mir vorstelle. Bei Columbus-Bikes war das C 5.0 sehr nah an meinen Ideen. Bis auf die Schaltung. Die Alfine 11 würde ich aber eingebaut bekommen. Und Magura HS 33. Sehr schön!

Columbus C 5.0 mit Alfine 11

Am 08.12. bekam ich von der Bike-Plantage den Anruf, dass das Fahrrad nun fertig sei! Juchu! Allerdings habe ich es an dem Donnerstag nicht mehr geschafft und am Freitag und Samstag war auch dicht. Dann eben Montag, der 12.12. … habe extra ein paar Stunden früher Feierabend gemacht, damit ich noch vor der Fraktionssitzung nach Löhne fahren konnte. Als ich den Verkaufsraum kam, war ich richtig begeistert. Genau so habe ich es mir vorgestellt. Und alles was ich auf der Wunschliste notieren ließ, war umgesetzt. Vielen Dank. Kein Kettenschutz, da sind dann auch keine Halter an den Rahmen geschweißt. Es sind Schwalbe Land Cruiser montiert, die HS 33, Alfine 11, ein schön gerader Lenker und das Oberrohr ist bei dem 60er Rahmen auch fast waagerecht. Die passenden Griffe waren aber noch nicht dran. Und weil ich dann eh noch mehr bestellt habe, kam das Fahrrad erst in den Schuppen. Neben Ergon GP3 L ist noch eine neue Luftpumpe SKS Injex Lite Zoom, ein Fischer Faltschloss und eine Klickfix-Satteltasche von Rixen und Kaul auf dem Bestellzettel gelandet.

Doch noch los …
Die Teile kamen letzte Woche und ich habe sie dann vor ein paar Tagen angeschraubt. Bin aber trotzdem noch nicht damit gefahren (außer zum Ausprobieren ein paar hundert Meter), weil das jetzt ein Weihnachtsgeschenk sein sollte.

Und dann gucke ich heute morgen aus dem Fenster und es sieht echt mäßig aus. Hatte keine Lust mich aufzuraffen, der Kopf dröhnt und ich bin lustlos. Nach einer Stunde überlegen habe ich mich dann doch passend angezogen und bin einmal in die Innenstadt von Bad Oeynhausen und drumherum gefahren. Das Fahrrad läuft sehr gut. Die Schaltung ist präzise, nur die Hebel am Lenker sind irgendwie doof zu bedienen. Da habe ich mich schon sehr an die Drehgriffschaltung der Nexus-8 gewöhnt. Die Sitzposition muss ich noch ändern. Sattel noch ein bisschen hoch und vielleicht auch nicht so waagerecht stellen. Und unter dem Lenker müssen ein oder zwei Spacer weg. Der Rahmen ist an den Kettenstreben sehr ausladend, da komme ich mit der Sohle vom Hacken ab und zu dran. Ist Gewöhnung, die Füße etwas anders zu stellen. Mit Klickies bin ich noch nicht gefahren.

Ja, gefällt mir bis jetzt.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*