Radwegeausbau – trotz Rundem Tisch für eine fahrradfreundliche Stadt

Auf zwei Rädern sicherer durch die Stadt – NW-News.de vom 07.05.2008
Ausschuss für Stadtentwicklung befasst sich in der kommenden Woche mit vier Anträgen zum Radwegebau

Vor zwei Monaten fand der Runde Tisch zur fahrradfreundlichen Stadt Bad Oeynhausen statt. Und als Teilnehmer eben dieses komme ich mir nach dem Lesen des obigen Artikels doch leicht veralbert vor. Es sollte ein Fahrradbeauftragter ernannt werden, es sollten Planungen im Vorfeld abgesprochen werden – so wie es z.B. in Minden auch passiert. Vor dem Bau von Radverkehrsanlagen. Dass das alles nicht sofort geschehen kann, ist mir klar. Es besteht aber doch auch jetzt schon problemlos die Möglichkeit, vor solchen Planungen bestehende Institutionen wie z.B. den ADFC oder VCD einzubinden.

Vier Anträge bespricht der Ausschuss für Stadtentwicklung heute also. Am runden Tisch wurden deutlich mehr Punkte genannt. Teilweise dringende Sicherheitsmängel, die abzustellen sind. Bei konkret einem wurde das bei vorherigen Anfragen mit dem Hinweis auf nicht zur Verfügung stehende Mittel abgewiesen. Nun lese ich erneut von den 120.000 Euro, die der Ausbau eines der besten Abschnitte des Weserradweges kosten soll. Einer Maßnahme, die am Runden Tisch fast einstimmig als absolut nachrangig bis überflüssig eingestuft wurde. Wie kann das angehen?

Ein Radweg an der Oberbecksener Straße steht ebenfalls zur Diskussion. Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich dazu schon geschrieben, dass das mehr als überflüssig ist. Mehr noch, es ist noch nicht einmal erlaubt, dort einen Radweg zu bauen. Da muß gar nicht diskutiert werden. Vielleicht macht man an den zuständigen Stellen mal die Hausaufgaben. Mindestens 100.000 Euro will man für die Mißachtung der geltenden Vorschriften locker machen. Ein Gehweg ist dort hingegen tatsächlich dringend notwendig.

Wo der „provisorische Geh- und Radweg“ an der Weserstraße zwischen „Hüffer Straße“ und „In der Hüffe“ sein soll, weiß ich nicht. Dort ist nur ein Graben. Wie man den für 15.000 Euro zum Gehweg aufwerten möchte, scheint mir fraglich. Aber auch hier ist ein Radweg höchst überflüssig und nicht den Verwaltungsvorschriften entsprechend. 43.000 Euro für nichts.

Ich frage mich, warum mit dem vielen Geld nicht erst die bestehenden, dringenden Probleme gelöst werden? Warum wird so ein runder Tisch einberufen um Meinungen und Kritikpunkte einzuholen, die dann komplett ignoriert werden. Immer nur neu, neu, neu und das wird dann nicht gepflegt und sieht nach einigen Jahren aus, wie alle anderen bestehenden Wege.

Fahrradfreundlich ist anders. Das bedeutet nicht – auch das wurde am runden Tisch klar gesagt – einen Radweg nach dem anderen zu bauen.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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