Depeche Mode – Düsseldorf, 05.07.2013

Setlist
  1. Welcome to My World
  2. Angel
  3. Walking In My Shoes
  4. Precious
  5. Behind the Wheel
  6. World in My Eyes
  7. Should Be Higher
  8. John the Revelator
  9. Only When I Lose Myself (Martin)
  10. Home (Martin)
  11. Heaven
  12. Soothe My Soul
  13. A Pain That I’m Used To
  14. Soft Touch/Raw Nerve
  15. In Your Room
  16. Enjoy The Silence
  17. Personal Jesus
  18. Goodbye

Zugabe:

  1. Somebody (Martin)
  2. Halo
  3. Just Can’t Get Enough
  4. I Feel You
  5. Never Let Me Down Again

Weihnachten 2012 lagen Konzertkarten für Depeche Mode in Düsseldorf unter dem Weihnachtsbaum. Nachdem die Band die Liste der gespielten Lieder in meinem Last.fm-Profil mit Abstand anführt, war das naheliegend. Jedenfalls wenn wir denn mal auf ein Konzert gehen. Das letzte liegt bei mir nun ziemlich genau 10 Jahre zurück. Damals war ich bei Robbie Williams – eigentlich auch mit Alex, aber die war damals hochschwanger und ich musste mir eine Ersatzbegleitung suchen. Das hat dieses Jahr etwas besser geklappt.

Wir haben uns sehr früh um ein Hotelzimmer gekümmert, da ich keine Lust hatte, nach einem Konzert in der Nacht noch nach Hause zu gondeln. Erst braucht man eine Stunde bis man vom Parkplatz ist und dann noch 2 Stunden durch die Nacht fahren? Nein Danke, bin zu alt für den Scheiß. Der Lohauser Hof ist fußläufig eine knappe Viertelstunde vom Eingang zur Esprit-Arena entfernt und liegt nett an einem Park. Top ausgestattet, sehr nette Betreiber, große, helle und freundlich eingerichtete Zimmer mit 1×1 Meter-Duschen, eigenen Parkplatz im Innenhof des umgebauten Gutshofes und … äh … mitten in der Einflugschneise des Düsseldorfer Flughafens. Wir sind nachmittags schon dagewesen und wenn ich in Lohausen wohne würde, wäre ich schon ramdösig, glaube ich. Alle paar Minuten ein Passagierflugzeug, welches donnernd startet und knapp über den Dächern Vollgas gibt. Wer erlaubt sowas?

Während des Konzertes bekommt man davon natürlich nichts mit. Um 17 Uhr war Einlass, um 18 Uhr sind wir am Hotel aufgebrochen. Klappte alles prima, die 10 Packungen Capri-Sonne durften ebenso mit rein, wie die beiden Schokobrötchen und die Snickers … war schon eine ziemlich volle Tasche. Wir haben uns nicht lange ums Stadion aufgehalten, sondern sind gleich zu unseren Plätzen auf der Südtribühne genau gegenüber der Bühne gegangen. Super Überblick, allerdings recht klein, wenn’s um die eigentlichen Protagonisten ging. Unsere Wirtin hat schon gesagt, dass Depeche Mode erst gegen 20:45 auf die Bühne kommen würden. Ich weiß gar nicht, wann die Vorband anfing, jedenfalls war die Halle da noch nicht annähernd voll. Gut für die, die noch draußen waren. Ein unerträgliches Gejaule. Ich will gar nicht wissen, wer das war.

Dann wurde umgebaut und um 20:49 Uhr begann das Konzert. Und ich war wirklich richtig begeistert. Klasse Ton, gute Liedauswahl, die Leute im Publikum hatten gute Laune, die Band hatte gute Laune. Die Luft war nicht stickig, rechts und links hat keiner genervt, ich habe nur einen gesehen, der mit auf dem Rücken gebundenen Armen aus dem Innenfeld abgeführt wurde. Alles bestens.

Wegen mir hätten es ruhig noch mehr von den älteren Sachen sein können. Ein Drittel des Konzertes waren Lieder aus dem aktuellen Album, zwar auch gut anzuhören, aber es sind keine “Gassenhauer” wie Blasphemous Rumours, Shake The Desease oder People Are People. Das schienen auch andere so zu empfinden, denn es haben bei den ersten 4 Liedern zwar alle mitgewippt, doch erst bei Behind The Wheel war das erste Mal richtig Gejubel und alle sind aufgesprungen. Das wiederholte sich im Verlauf noch mehrmals. Besonders natürlich bei Enjoy The Silence und beim gewaltig vorgetragenen Personal Jesus. Erst ganz ruhig und langsam ein paar Mal den Refrain, dann Stille und dann richtig reinkloppen, sehr geil.

Das aller-allerbeste war aber das erste Lied der Zugabe: Martin L. Gore singt Somebody. Kann ich mir ja stundenlang anhören und ich war begeistert, dass ausgerechnet dies Lied gespielt wird. Kam wohl in den letzten Jahren nicht so häufig vor. Auch beim Konzert 2 Tage vorher war es nicht dabei. Hatte ich wohl Glück! Überhaupt war die Setlist doch gerade bei den Klassikern anders. Wie gesagt, ich hätte gut auf ein paar der neuen Lieder verzichten können und dafür Blasphemous Rumours gehört. Aber es dauerte so ja schon 2 und 1/4 Stunde. Da kann man nicht meckern. Das ganze auch noch ohne Pause.

Und mit Never Let Me Down Again war der Abschluss auch ganz ausgezeichnet. Wir sind dann schön gemütlich aus dem Stadion geschlendert und zum Hotel gewandert. 20 Minuten und ich stand in der Dusche, kurz darauf lagen wir im Bett. So darf ein Abend ruhig sein!

Überrascht war ich übrigens vom Altersdurchschnitt. Ich dachte auf so eine “Rock-Konzert” gehen eher Jugendliche. Die mögen auch im Innenraum gewesen sein, aber da wo wir waren, gehörten wir eher zum unteren Mittelfeld. Und mindestens zwei Pärchen schätzte ich auf weit jenseits der 60. Aber klar, Depeche Mode machen seit über 30 Jahren Musik. Warum sollte man heute Ernst Mosch oder die Egerländer hören, wenn man früher schon Master And Servant gut fand?

Vielen Dank für das super Weihnachtsgeschenk!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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