Depeche Mode – 06.06.2023 – Düsseldorf

Lohauser Hof
Seit Wochen und Monaten freute ich mich schon auf den Termin. Vor genau 10 Jahren waren Alex und ich schon mal in der Merkur-Arena bei Depeche Mode, nachdem sie mir die Karten zu Weihnachten geschenkt hatte. Damals war Ben im Bauch dabei. In 2017 bin ich mit Tim zur Global-Spirit-Tour nach Hannover gefahren und ich hatte den Eindruck, er fand es ganz gut. Für dieses Jahr haben wir dann drei Karten bestellt, für Alex, Tim und mich. Ben ist mit noch nicht ganz 10 vielleicht noch etwas jung. Aber wir sind alt und bequem und daher haben wir uns in einem Hotel in nicht einmal eineinhalb Kilometer Entferung von der Konzertbühne eingemietet. Dort waren wir vor 10 Jahren bereits.

Blick von Block 137/20
Nachdem Ben von der Schule gekommen war, sind wir auf die Pist nach Paderborn, um den Großen abzuholen. Das klappte genauso reibungslos, wie die anschließende Weiterfahrt nach Düsseldorf. Es war zwischendurch ein bisschen zähflüssig und insgesamt sind wir knapp eine halbe Stunde nach der geplanten Zeit angekommen. Schnell das Zimmer bezogen und ein bisschen die Füße hoch. Aber lange haben wir es nicht ausgehalten. Schnell los marschiert. Nach ein paar Schritten ist man von dort bereits an der Arena. Der Einlass ging total schnell über die Bühne, alle waren gut gelaunt, das Wetter super. Als ich allerdings die Treppen hoch zu unserem Block gesehen habe, wurde mir ein bisschen anders. War das vor 10 Jahren auch schon so hoch?

Eine Viertelstunde bevor die Vorband “Young Fathers” loslegen sollten, war der Innenraum und die Tribünen jedenfalls noch ordentlich leer. Draußen war es wahrscheinlich deutlich angenehmere Lust. Ich wollte aber so schnell wie möglich die Treppen hinter mich bringen und dass wir fast unter dem Dach saßen, hat die Sache nicht entspannter für mich gemacht. Dauerte einige Zeit, bis ich mich daran gewöhnt hatte. So musste ich aber nicht die ganze Zeit darüber grübeln, warum zwei Tour-T-Shirts zusammen 100 Euro gekostet haben und drei Becher Getränke 25 Euro! Die nehmen es vom Lebendigen! Als ich das erste Mal – noch vor der Vorband – zur Toilette gegangen bin, waren Alex und Tim allerdings sehr überrascht, dass ich die steilen Stufen ohne festhalten gemeistert habe ;-) Will mir doch da keine Blöße geben. Hatte ziemlich Herzklopfen!

Vorband “Young Fathers”
Als die Vorband mit ca. 30 Minuten “Verspätung” dann auf die Bühne kam, war die Arena immer noch nicht übermäßig gefüllt. Vielleicht zwei Drittel der Gäste waren schon drinnen. Allerdings haben die draußen auch nichts verpasst. Ganz ehrlich, warum sind die Vorbands bei Depeche Mode immer so mies? Ich fand die ersten beiden Lieder richtig grottig! Die Gäste neben uns sind sogar schimpfend raus gegangen. Danach wurden die “Young Fathers” zwar etwas besser, aber die Abmischung war so katastrophal, dass man von den Lieder eigentlich nur Tonpampe mitbekommen hat. Ich fand das wirklich übel. Wir mussten es aber nicht lange ertragen. Ich meine das Vorkonzert dauerte nur eine Dreiviertelstunde. Danach wurde umgebaut und Alex unterhielt sich mit einem Pärchen neben uns, die entzückt waren, dass Tim sogar ein DM-T-Shirt trug. Ihre Kinder waren nicht zu begeistern gewesen. Die beiden waren früher oft in der Box, im Kick oder PC-69 und kamen ursprünglich hier aus der Ecke. Zufälle gibt’s!

Depeche Mode – Cosmos is mine

Und dann ging es endlich los. Es wurde dunkel, Lichtshow, Gejohle. Wirklich gute Stimmung. Auch wenn das Konzert mit “My Cosmos Is Mine” mit dem schlechtesten Lied vom neuen Album startete. Danach war alles besser, deutlich besser. Eine sehr gute Zusammenstellung und augenscheinlich auch gute Laune auf der Bühne.

Martin Gore
Depeche Mode – World in my eyes
World in my eyes – Andrew Fletcher
Stadion voll

Leider saßen wir doch sehr weit außen und zur Bühne hin, so dass wir z.B. das Schlagzeug gar nicht gesehen haben und auch die Leinwand hinten in der Bühne nicht wahrgenommen haben. Dass sie da war wusste ich, aber Alex hat es erst auf Youbtube-Schnippseln am nächsten Morgen mitbekommen. So haben wir quasi nur ein Drittel des Konzertes gesehen – und das war schon sehr, sehr toll. Und natürlich war nach dem letzten Lied nicht Schluß. Fünf Minuten wurde geklatscht und gejohlt, bis Dave Gahan und Martin Gore noch mal auf die Bühne kamen und “Condemnation” in einer akustischen Version sangen, bevor sie mit “Do you wanna have some fun?” noch mal das unvermeidliche “Just Can’t Get Enough” knallen ließen.

22:45 Uhr – ich meine “Just Can’t Get Enough”
22:50 Uhr – “Personal Jesus”

Danach noch “Never Let Me Down” und es schien zu Ende zu sein. Hinter mir wurde noch über “Personal Jesus” gegrummelt … und das kam dann als allerletztes Lied tatsächlich noch. War das geil?! Wir sind noch ein wenig stehen geblieben und haben einige Minuten gewartet, bis der größte Strom nach draußen weg war. Zuvor noch mit den umstehenden Besucher die Becher durchgetauscht, damit auch wirklich jeder die Becher mit dem jeweiligen Wunschmotiv hatte und dann raus.

Feierabend! Bis in 5 Jahren.
Für den Hunger auf den Weg für jeden einen sauteuren Happen gekauft und dann die Treppe wieder runter. Das ging ganz gut, nachdem ich mich fast vier Stunden an die Höhe gewöhnt hatte und Tim hinter mir und Alex neben mir die anderen Menschen fern gehalten haben ;-) Es war überraschend wenig Gedrängel, eine super-entspannte, gut gelaunte Stimmung und alle sind grinsend vom Gelände gegangen. Wir haben vielleicht noch ein bisschen mehr gegrinst, als wir über den Parkplatz am Stadion spazierten in der Gewissheit uns jetzt nicht noch ins Auto setzen zu müssen, um eine Stunde zu warten bis wir überhaupt den Parkplatz verlassen haben!

Knapp 25 Minuten nachdem wir das Gelände verlassen hatten stand ich schon unter der Dusche und lag kurz darauf im Bett. Völlig groggy und gut gelaunt. Wir haben uns gegen acht Uhr wecken lassen wollen, aber da das Hotel direkt in der Anflugschneise des Flughafens liegt, ist das gegen sechs Uhr auch völlig von allein geschehen. Allerdings hatte ich es viel schlimmer in Erinnerung. Trotz offenem Fenster fand ich den Lärm erträglich. Das Frühstück im Hotel war lecker und die Rückfahrt nieselig und zähflüssig. Als wir den Studenten in Paderborn absetzten, schien aber schon wieder die Sonne. Und keine Stunde später freute sich auch der Jüngste, dass Mama & Papa wieder zu Hause waren.

Ein super Konzert!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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