Depeche Mode in Hannover 2017

Ticket Depeche Mode Hannover 2017
Ich bzw. wir sind ja keine großen Konzertgänger. Habe ich schon mal hier aufgelistet. Und die lange Wartezeit seit dem Blog bis zum damals angekündigten Konzert war dann gestern endlich rum! Zwei Tage vor Einlass schickte der Veranstalter noch mal eine Mail an alle Besucher, in welcher auf die verlängerten Einlasszeiten hingewiesen und Erläuterungen zu den erlaubten Mitbringseln gegeben wurde. Keine Rucksäcke, Getränke nur in Kleinstbehältnissen und die mussten dann auch fluffig sein – wegen der Sicherheitslage und so. Der Wetterbericht versprach heiße Temperaturen, so dass sich Nachwuchs 1.0 und ich kurzbehost und mit standesgemäß dunklen T-Shirts am Sonntagnachmittag in den Yeti setzten und gut gelaunt gen Hannover brausten.

In Hannover konnten wir auf der B6 noch schön im Stop&Go-Verkehr die Festnahme von zwei Personen beobachten. Die beiden lagen zwischen ihren Autos auf dem Asphalt und wurden von jeweils zwei Beamten fixiert. Kurz vorher konnte ich noch von Weitem sehen, wie der eine der beiden ziemlich unerfreut schien, dass im die Arme auf’s Autodach geknallt wurden. Da hat er sich dann ein wenig gewehrt … blöde Idee.

Ich hatte mir ein Parkhaus in fussläufiger Entfernung zur HDI-Arena gesucht, bei dem wir uns noch schön den Maschseepark und den See anschauen konnten. Hat genauso geklappt, wie gedacht. Ab 16 15 Uhr sollte Einlass ein und da wir noch gemütlich eine Currywurst/Pommes am See gegessen hatten, standen wir gegen kurz vor 17 Uhr am Einlass Nord. T-Shirts und Devotionalien wollte der Nachwuchs nicht haben, so dass wir nur ein bisschen umhergeschlendert sind und uns mit einem etwas älteren Herrn unterhalten haben, der wissen wollte, weswegen hier so ein Aufriss gemacht wurde. Stand ja genug Polizei herum :-) Der Mann fand das alles ganz interessant und wir haben noch ein wenig darüber sinniert, dass man angesichts der Situation solche Termin trotzdem einfach wahrnehmen muss und sich nicht einschüchtern lassen darf. Ich habe nach Manchester wirklich auch ganz kurz an unseren Konzertbesuch gedacht, aber nicht ernsthaft irgendwelche Konsequenzen in Betracht gezogen.

Anstehen für Depeche Mode

Als wir uns gerade in die Schlange der Wartenden einreihen wollten, ging einer der hunderte Ordner rum und fragte die bereits Wartenden, ob sie denn auch alle Karten für Einlasse Nord hätten … wir sind dann auch einmal um’s halbe Stadion gewandert, weil auf unseren Tickets selbstverständlich “Süd” aufgedruckt war. Wir Anfänger! Auf der anderen Seite waren aber weder weniger, noch mehr Besucher. Die Schlange war zwar lang, keiner war sich so richtig sicher, ob er dort stand, wo er stehen musste, aber es ging zügig voran. Vor dem Abtasten habe ich noch schnell den Zusatzakku und das Ladekabel sichtbar in die Hand genommen … nicht dass noch einer denkt, der kleine verkabelte, zylindrische Gegenstand wäre für was anderes als das Smartphone gedacht. War aber weder bei mir, noch beim Nachwuchs ein Problem. Um kurz nach 17 Uhr waren wir dann “drin”.
Innenraum der HDI-Arena in Hannover

Und wir hatten unglaublich viel Zeit, um uns “umzusehen”. Es war so ca. 17:30 Uhr und die Vorband sollte um 19:45 Uhr auftreten. Sind dann ein paar Mal um den Block gelaufen, haben noch eine (sauteure) Bratwurst gegessen, (sauteure) Cola aus Merchandising-Bechern getrunken und uns die Leute angesehen, die beständig auf und in das Stadiongelände strömten. War schon interessant! Tim wollte immer noch kein T-Shirt, aber Fotos von den Rängen ganz oben unter dem Dach machen – soll er mal hingehen. Ohne mich! ;-) Ich bin schon alt und muss die Treppen nicht hoch *hüstel*. Apropos alt, ich war bei weitem nicht der Jüngste. Kunststück, die Jungs sind ja schon seit 1981 unterwegs, da ist es nicht verwunderlich, dass dort auch Fans waren, die mein Alter deutlich überschritten hatten. Aber ich habe auch viele Eltern gesehen, die wie ich die Kinder dabei hatten. Und alles war absolut friedlich, alle gut gelaunt.
Papa mit Nachwusch 1.0
Wenn man über zwei Stunden warten muss, wird es zwischendrin doch mal ein bisschen langweilig und wir habe auf unseren Plastikschalensitzen gesessen und auf dem Handy gedaddelt. Die Plätze waren übrigens super! Ich wollte auf gar keinen Fall im Innenraum stehen, aber eben auch gerade auf die Bühne gucken – nicht zuletzt, weil ich den Überblick über das Stadion und die Zuschauer mag. Zufällig war direkt hinter unseren Sitzen der Eingang und zufällig waren unsere Schalensitze direkt neben den Stufen, so dass nicht ein einziger Besucher aufstehen musste, falls wir mal zwischendurch raus müssten. Schon sehr bequem.
Die Algiers
Dann war es endlich viertel vor 8 und völlig unvermittelt fingen die “Algiers” an zu musizieren. Musik war es jedenfalls, wenn auch keine, die ich mir freiwillig noch einmal anhören möchte. Positiv formuliert, würde ich sagen, die Band probiert Dinge aus. ich fand’s ganz schlimm. Auch Tim zeigte sich wenig begeistert. Ich meine mich zu erinnern, dass die Vorband in 2013 auch schon ganz schrecklich war. Da kann man da doch gleich drauf verzichten. Damals bei Michael Jackson war wenigstens noch Sabrina Setlur im Vorprogramm, aber so? Das Publikum direkt vor der Bühne fand’s wohl nicht so schlecht und hat begeistert geklatscht. Auch um uns herum waren offensichtlich ein paar Leute ganz angetan. Glücklicherweise sind die Geschmäcker verschieden.
Nach einer Viertelstunde …
Nicht ganz eine Dreiviertelstunde wurden unsere Ohren malträtiert wir musikalisch auf Depeche Mode eingestimmt. Um 21 Uhr sollten die alten Herren die Bühne betreten. Aber bereits 20:40 Uhr wurden die ersten Instrumentaltakte gespielt, bis es dann um viertel vor Neun unvermittelt mit “Going Backwards” richtig losging. Ich muss gestehen, dass mir die neueren Lieder der Band nicht sooo gut gefallen und auch nicht besonders geläufig sind. Das Spirit-Album finde ich zum Anhören nicht schlecht, aber so ein richtiger Konzerthammer ist es irgendwie nicht. Aber die Mischung war insgesamt ganz gut. “Barrel of a gun” oder “A pain that I’m used to” sind schon klasse.
Anfangs auf den Rängen noch ruhige Stimmung, vor der Bühne aber Party.
Wir saßen in Block S12 und damit in einem Bereich, der wohl am längsten von allen auf den Sitzen geblieben ist. Ich bin ja nun aus OWL und sicher ein besonders typische Exemplar dieser Menschen, aber sogar ich wollte bei “World in my eyes” schon aufstehen. Allerdings auch nicht den anderen vor der Nase stehen. Die erste Dreiviertelstunde bis Stunde war da noch recht zurückhaltend. Aber spätestens als Martin anfing “A question of Lust” zu singen, waren dann doch alle aufrecht. Und ab da hat es dann auch mir richtig, richtig gut gefallen.
Where’s the revolution
Spätestens bei “Everything Counts” war dann auf allen Rängen tanzen und mitsingen angesagt. Auch ohne Trapez und Schaukel oder Vulkane auf der Bühne kann man ein Publikum mitreissen. Man muss es halt nur drauf haben! Und das haben die echt. Tim war auch ganz begeistert und war am mitwippen.
Somebody
Nach einer ganz kleinen Pause, die wohl nur die Zugaben einleiten sollte, ging es mit “Somebody” weiter. Fantastisch.
Dave Gahan
Fünf Lieder gab es in der Zugabe und das Konzert dauerte insgesamt über zwei Stunden. Da hat sich das Geld wahrhaftig mehr als gelohnt. Ich habe anfangs Tim noch ein paarmal gefragt, ob es doch nicht so toll sei. Sein Gesichtsausdruck war doch ein wenig stoisch, aber er versicherte mir, dass er alles klasse findet. ich glaube gegen Ende war er einfach nur müde und saß dann bei “I feel you” auch nur auf seinem Hintern. Als dann zum Schluß noch “Personal Jesus” gespielt wurde, ist er dann auch wieder aufgesprungen.
Lichter an bei Somebody
War das schön! Auf der Treppe wurde mir dann gesagt “War total geil!” und als wir am letzten Merchandising-Stand vorbei kamen, mussten wir dann doch noch T-Shirts kaufen :-)

Den Weg zum Auto haben wir nicht alleine zurück gelegt, da auch andere die geniale Idee hatten, in dem Parkhaus zu stehen. Bis zur B6 kamen wir dann trotzdem gut durch, um danach aber im Stau zu stehen. Wollten halt alle nach Hause. Auf der Autobahn hat sich um Bad Eilsen rum dann noch jemand mit der Betonbegrenzung angelegt, der Audi-Kombi war wahrscheinlich zu langsam und konnte der Wand nicht mehr ausweichen. Wir standen dafür 30 Minuten blöd rum. Und um halb zwei waren wir dann endlich im Bett! Ein super Sonntag!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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