Bens erste Anlage

Vor 16 Jahren habe ich für Nachwuchs 1.0 die ersten Boxen gebastelt. Ich hatte schon mal was mit dem Visaton FR10 gebaut (werkeln übrigens immer noch im Büro am PC) und davon hatte ich damals noch zwei Stück rumliegen. Die kamen in ein kleines Gehäuse und das dann letztendlich ins Kinderzimmer. Die Klang & Ton hatte sowas ähnliches danach auch mal als Cheaptrick. Inzwischen stehen sie in Paderborn in der WG und fungieren als Rear-Speaker, während die CT193 für den Ton von rechts und links zuständig sind.

Ein "Plate Amp", ein Einbauverstärker für Lautsprecherboxen auf der Verpackungsbox. Man sieht Drehregler und Anschlussbuchsen.
Up2Stream – Plate Amp 2.1
Ben hört in seinem Zimmer über einen kleinen Amazon Echo Musik und Hörbücher. Sowas gab es zu Tims Zeiten noch nicht. Die Klangqualität ist für das kleine Ding eigentlich erschreckend gut, aber irgendwann wenn er jetzt aufs Gymnasium wechselt, möchte er sicher auch einen PC in seinem Zimmer haben und daran sollen dann garantiert auch Lautsprecher. Also habe ich vor vielen, vielen Monaten einen sog. „Plate Amp“ gekauft, einen Verstärker den ich in noch zu bauende Boxen einsetzen wollte. Als Chassis liegen bereits zwei Monacor SPH-60X bereits, die in Tims CT193 gute Dienste leisten. Aber wie es so ist, ich konnte mich nicht finden und hatte auch irgendwie keine Lust aus dem ganzen Restholz im Keller was zusammen zu schreinern. Also lag das Projekt im Regal rum.

Die Rückseite einer auf einem Tisch liegenden Lautsprecherbox mit dem Typenschild, dem Anschlussterminal und einem großen rechteckig ausgesägten Loch im oberen Bereich der Rückseite.
Erstmal ein Loch machen!

Gestern habe ich ein bisschen auf Kleinanzeigen.de rumgestöbert und da schoss mir durch den Kopf, dass es doch bestimmt Menschen gibt, die ihre defekten Boxen verhökern wollen. Vielleicht sogar verschenken. Da müsste ich dann nur eine neue Frontplatte davor setzen und die Monacor dort einsetzen. Fertig. Beim Suchen fand ich aber tatsächlich keine kaputten Boxen. Dafür interessante Loewe Individual SL Elektrostaten, Bowers & Wilkins Boliden und andere schicke Dinge … die allesamt nicht in das Kinderzimmer von Nachwuchs 2.0 passten. Und in Vlotho ein Pärchen sehr günstiger NoName-Boxen. Schnell eine Nachricht geschrieben und zügig Antwort bekommen. Bin dann sofort mit dem Fiat rüber in die Nachbarstadt, habe die in einem sehr, sehr guten Zustand befindlichen Boxen probegehört, statt 18 Euro vier 5er dagelassen und gut gelaunt wieder gefahren.

Eine auf der Seite liegende, schwarze Lautsprecherbox mit einem Loch in der Rückseite und 6 Bohrungen für die Anschlussterminals. Zwei der 6 Bohrungen sind mit Lautsprecherkabelbuchsen bestückt.
6 Anschlussklemmen braucht die aktive Box.

Schon in Vlotho habe ich mir überlegt, dass die SPH 60x im Regal bleiben, die Boxen sahen ordentlich aus und es ist auch viel einfacher, nur den Verstärker einzubauen. Damit bin ich dann heute morgen angefangen. Eckiges Loch sägen, die Schaumstoffverpackung diente als Schablone. Dann noch sechs kleine Löcher für die Anschlussterminals.

Das Innenleben einer Lautsprecherbox. Man sieht sehr, sehr wenig Dämmwolle, ein Baßreflexrohr und die Rückseiten zweier Lautsprecherchassis.
Innen drin sieht es nicht so sehr nach High-End aus.
Warum sechs? Rechts, links und Subwoofer. Ich hätte die eine Box auch innen verkabeln können, aber dann hätte die halt auch immer rechts oder links stehen müssen, weil eben der rechte oder linke Ausgang mit der Box intern verbunden wäre. So kann ich umstöpseln, falls die Box mit dem Verstärker mal aus welchen Gründen auch immer auf der anderen Seite stehen muss.

Beim Bohren und Sägen hat der große Nachwuchs den Staubsauger geführt, damit der ganze Staub und die Späne nicht komplett im Innenraum des Lautsprechers landen. Hat ganz gut geklappt – soooo ordentlich musste es nicht sein, weil die Frontplatte des Verstärkers die Schnittkanten verdeckt.

Eine Lautsprecherbox von hinten. Es ist ein kleiner Verstärker in die Rückseite eingebaut und 6 Anschlussklemmen für die ausgehende Verkabelung. Unten sieht man noch ein Lautsprecheranschlussterminal für den Eingang.
Alles zusammen gesteckt und verschraubt.

Danach noch ein bisschen löten. Die mitgelieferten Anschlusskabel wollen an die Laschen der Klemmen befestigt werden. Ist ja nicht so mein Lieblingsgewerk, hat aber ganz OK geklappt. Die Litzen sind offensichtlich fest. Danach einfach Stecker auf die Platine drauf, Frontplatte ausrichten und festschrauben. Fertig. Die Einrichtung ging mit der flugs geladenen App super einfach. Wurde auch gleich ein Firmwareupdate eingespielt und danach dann der erste Test mit Spotify. Verstärker wurde erkannt, ließ sich auswählen und es kam Musik aus der Box :-)

Als ich etwas lauter gemacht habe, kam der Jüngste gleich in den Keller gerannt und grinste bis an beide Ohren! War dann aber auch sofort wieder weg, um mit seinem Bruder zu spielen bevor der wieder zum Studieren abhaut. Ich habe im Kinderzimmer auf einem Ikea-Regalbrett Platz geschaffen und die Boxen dort platziert. Funktioniert ausgezeichnet, klingt OK und war kein großer Aufwand. Musik kann von den gängigen Streamingdiensten abgespielt werden, per Bluetooth kann die Box gekoppelt werden, es gibt einen 3,5mm Klinke und einen optischen Eingang und per USB meldet sich das Ding an einem Rechner als USB-Soundkarte. Eine eierlegende Wollmilchsau. Den Subwooferausgang nutze ich noch nicht. Das hat noch ein bisschen Zeit.

Papa zufrieden, Kind auch.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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