vereiste Schulwege in Bad Oeynhausen

Ich habe eine Mail geschrieben, nachdem ich unseren Jüngsten gestern zur Schule begleitet habe. (Die Links waren in der Mail nicht enhalten. Sie wurden nachträglich ergänzt.)


Hallo […],

völlig überraschend ist es Winter! Und komplett unerwartet friert es. Dass auf dem Spindelweg eine durchgängige, spiegelglatte Eisschicht entstanden ist … OK, Nebenstraßen werden halt nicht geräumt. Wenn mein Sohn dort stürzt, ist das unsere Sache. Er hat sich nicht weh getan.

Der sehr viel von Schülern genutzte Gehweg entlang der Hahnenkampstraße ist allerdings ebenfalls spiegelglatt und sehr unsicher begehbar. Mit dem Fahrrad darauf zu fahren (Wie es von der Stadt gerne billigend in Kauf genommen wird, es werden Gehwege ja sogar bewusst in Bicolor gepflastert.) war unmöglich. Meinen gerade Zehnjährigen habe ich nicht darauf gelassen. Bis zum vollendeten achten Lebensjahr müssen Kinder dort aber fahren!

An der Einmündung zum Alten Postweg wies uns eine sehr junge Frau darauf hin, dass der für den Radverkehr freigegebene Gehweg entlang des Alten Postwegs auch zu Fuß unbenutzbar sei. Sie war gerade gestürzt. Aus Norden, den leichten Anstieg des Postweg hoch, kamen drei Schülerinnen, die augenscheinlich sehr ängstlich und staksig ihre Fahrräder schoben. Selbst Gehen war nicht sicher möglich. Das ist eine Hauptverbindung aus dem Osten zur Grundschule und dem Schulzentrum Nord. Ich bin dann mit meinem Sohn auf der Fahrbahn gefahren. *Ich* mache das sowieso! Auf dem Alten Postweg ist das aber nichts, was ich Zehnjährigen empfehle! Bis zum vollendeten achten Lebensjahr müssen Kinder dort auf dem Gehweg fahren!

Ein Grundschüler auf einem Fahrrad im Dunklen im sehr engen Begegnungsverkehr mit zwei Kfz von rechts und links.
Es wird kreuz und quer gefahren.
Ein Grundschüler auf einem Fahrrad im Dunklen im sehr engen Begegnungsverkehr mit einem Kfz.
Aber es geht noch enger.
Ein Grundschüler auf einem Fahrrad im Dunklen im sehr engen Begegnungsverkehr mit einem Kfz.
Viel Platz ist da nicht.
An der Grundschule Eidinghausen dann – wie schon dutzende Male berichtet und von der Stadt nicht nachhaltig verhindert – ein Mami-Taxen-Chaos mit wild parkenden KfZ auf beiden Seiten der Straße, teilweise minutenlang klopfenden Dieselmotoren in unbeaufsichtigten Fahrzeugen, weil die Eltern die Schüler bis zur Klasse bringen und den Wagen laufen lassen!

Das sind alles nicht benutzungspflichtige Wege und nun wird gesagt werden “Nicht unsere Sache.”. Tatsächlich sind es aber die Hauptzufahrten zu den Schulen. Das kann man m.E. nicht so lassen!

Dunkler Schilderpfahl mitten auf dem Geh- und Radweg der Eidinghausener Straße.
Gut zu sehen, oder?
Den benutzungspflichtigen Radweg an der Eidinghausener Straße habe ich ignoriert. Es weisen genug Schilder auf den nicht zumutbaren Zustand hin. Ganz neu die Bake kurz vor der Jet-Tankstelle – wahrscheinlich aufgestellt, nachdem eine junge Frau dort Anfang Dezember stürzte. Direkt hinter den in Fahrtrichtung verlegten taktilen Elementen mitten im Radweg. Wenn da doch nur jemand vorher drauf hingewiesen hätte! Auf der gegenüberliegenden Seite der Stelle steht übrigens ein dunkelgrauer, ungesicherter Pfahl für die digitale Anzeige der Bushaltestelle mit in den Weg herunter hängenden Kabeln mitten im Weg. Ebenfalls direkt hinter den in Fahrtrichtung längs verlegten taktilen Elementen. Mir ist immer noch schleierhaft, wie man das ernsthaft so für den Verkehr freigeben kann, ohne schlecht zu schlafen.

Der benutzungspflichtige Radweg entlang der Steinstraße in Fahrtrichtung Süden vor und hinter der neuen Eisenbahnbrücke war ebenfalls spiegelglatt. In Verbindung mit den dort mitten im Weg längs verlegten taktilen Elementen eine Katastrophe! Dort muss lau Winterdienstsatzung geräumt und somit für Sicherheit gesorgt werden. Ich kann von heute Morgen berichten: es ist nicht geschehen! Unglücklich vor allen Dingen deshalb, weil ja alle von der Verwaltung gedachten Alternativrouten zur Strecke Eidinghausener- und Steinstraße seit fast einem Monat unbenutzbar sind. Hätte man im Vorfeld darauf nur Hinweise bekommen!

Ich habe in der Vergangenheit mehrfach den Winterdienst mit Hinblick auf den Geh- und Radverkehr angesprochen. Wir hatten dazu einen Antrag, der nach vielen, vielen Monaten in einer “Selbstverpflichtung” mündete. Für den Alltagsradverkehr hat das – wenn es darauf ankommt – so gut wie nichts gebracht.

Ab jetzt werden die Temperaturen wieder positiv. In 11 Monaten melde ich mich mit dem Thema dann wahrscheinlich erneut. Es wäre aber sehr schön, wenn das nicht nötig wäre. Für den Kfz-Verkehr sind augenscheinlich Ressourcen vorhanden! Und gerade den haben wir beschlossen zu reduzieren.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Edler

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*