Famillienfreundlichkeit im Sielbad

Oh, das kommt jetzt aber überraschend, dass Familien nicht in das Hallenbad im Siel fahren, sondern die Hallenbäder der umliegenden Kommunen aufsuchen. Wenn man das doch nur vorher gewusst hätte!

Neue Westfälische vom 18.03.2023: Im Bad Oeynhausener Hallenbad ist kein Platz für kleine Kinder
…. Niemand hat die Absicht, einen Kinderbereich im Hallenbad zu bauen. Auch in einer selbsternannten familiengerechten Kommune wie der Stadt Bad Oeynhausen nicht …

Wenn man es genau nimmt, war das vorher bekannt und wir haben mehrfach darauf hin gewiesen. Vor der finalen Entscheidung hatten wir einen Pressetermin, in welchem wir noch einmal an die anderen Fraktionen zum Umdenken aufforderten.

Neue Westfälische vom 18.04.2019: Letzter Kampf fürs Planschbecken
… Einen letzten Versuch starten Grüne, Linke und Unabhängige Wähler, um den geplanten Hallenbadneubau im Siel familienfreundlicher zu gestalten. [Sie] appellieren an die Einsicht der Ratsmitglieder, am 2. Mai in der Ratssitzung doch noch dafür zu sorgen, dass der Neubau zumindest um ein Kinderbecken ergänzt wird …

Leider hat das alles nichts gefruchtet :-/ Und das, obwohl der damalige Bürgermeister Achim Wilmsmeier uns im Februar beim Besuch unserer Ortsverbandsversammlung noch erläuterte, er sei auch für einen Kinderbereich im neuen Hallenbad und dieser sei auch zu realisieren. Ich hatte das hier im Blog im Mai 2019 bereits alles zusammengefasst.

An die entsprechende Ratssitzung erinnere ich mich noch gut. Während des TOP zum Sielbad gab es eine Sitzungsunterbrechung, da Wilmsmeier sehr unerwartet damit um die Ecke kam, dass überraschenderweise doch ein Sprungturm im Bad möglich sei, weil zufälligerweise der Kellerbereich unter dem Becken doch tief genug sei.

Nach weiterer Diskussion stellt RH Korff einen Antrag auf Sitzungsunterbrechung nach § 13 Buchstabe g) GeschO. Es gibt keine Ratsmitglieder, die für oder gegen diesen Antrag sprechen wollen.

In dieser Unterbrechung der Sitzung sagte der Bürgermeister gut gelaunt zu mir, dass nur Sprungturm oder Kinderbereich möglich seien und dass er es ganz gut fände, dass er den Sprungturm noch ermöglicht hätte. Ich bin davon überzeugt, dass wir heute einen Familienbereich hätte, wären in dem Zeitungsartikel von uns Sprungtürme gefordert worden. Es war nämlich damals meines Erachtens schon alles nur politisches Geplänkel und hatte nichts mit Sachentscheidungen zu tun.

Beschluss:
1. Der Rat nimmt die Darstellung zur Kenntnis und bittet die Verwaltungsratsmitglieder den Vorstand zu ermächtigen, das grundsätzlich geplante Hallenbad (Vereins- und Sporthallenbad) in der vorgestellten Art und Weise zu errichten, jedoch um ein 1m-Sprungbrett und einen 3m-Sprungturm inklusive Beckenvertiefung und Gebäudeerhöhung zu erweitern; die dafür in Summe notwendigen Schritte sind umzusetzen.
2. Des Weiteren ist von den Stadtwerken die Sanierung des Freibades zu prüfen und eine Machbarkeitsstudie noch in 2019 vorzulegen.

Dieser Vorschlag wurde mit 30 Ja-Stimmen zu 7 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung beschlossen. Und darum haben wir heute das, was nun von Familien kritisiert wird.

Interessant ist auch, dass die Menschen im Rat, die nun Quartiere abreißen lassen möchten, um dort Neubauten für junge, solvente Familien zu schaffen gleichzeitig diejenigen waren, die vehement gegen die Familienfreundlichkeit des Sielbades votierten. Und seinerzeit auch den ehemaligen Geschäftsführer der SGH für seine Arbeit lobten und gegen den von uns gewünschten Neubau von sozialverträglichem Wohnraum waren.

Vielleicht sollten wir im Rat alle mit etwas mehr Weitsicht agieren!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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