Baustellenschild am selben Tag entfernt

Ich habe vor ein paar Tagen die Verwaltung angeschrieben, weil – leider „wieder mal“ – ein Baustellenschild sehr unglücklich auf dem Geh- und Radweg stand.

Ich habe in den vergangenen Jahren regelmäßig auf – sagen wir mal – suboptimal stehende Beschilderung im Baustellenfall hingewiesen. Manchmal wurde es geändert, manchmal nicht.

Aktuell steht ein solches Schild direkt neben der mit unsäglichen Wartezeiten für den Fuß- und Radverkehr ausgestatteten Lichtzeichenanlage an der Querung der Mindener Straße, falls man auf die gegenüberliegende Seite Richtung Steinstraße wechseln möchte. Direkt in der Kurve platziert, ca. einen halben Meter in den Weg ragend, direkt vor dem Anforderungstaster wird an der sowieso unübersichtlichen Stelle die zur Verfügung stehende Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr noch einmal deutlich verkleinert, es knubbelt sich morgens und falls weniger los ist, muss man vom Fahrrad fast absteigen, um an den Anforderungstaster zu gelangen.

Baustellenschild auf benutzungspflichtigem Geh- und Radweg an der Mindener Straße

Das ist nicht erst seit gestern so und ich vermute, dass auch Mitarbeiter der Verwaltung bereits in den letzten Wochen dort entlang gekommen sind und den Mangel bemerkt haben müssen. Schade, dass das dann nicht weiter gegeben wird. Fahrradfreundlichkeit ist weniger ingenieurstechnische Leistung, denn eine Durchdringung aller Beteiligten mit diesem Gedanken auf dem Weg zu einer sicheren und intuitiven Infrastruktur. Das sehe ich bei solchen Beispielen leider noch nicht.

Wie geschrieben, ist mir das Schild dort schon einige Zeit aufgefallen, aber ich war immer zu faul, bzw. habe abends nicht mehr dran gedacht, die Geschichte zu melden. Nach meiner Mail bekam ich allerdings umgehend Rückmeldung und es wurde auch am selben Tag um gut drei Meter nach hinten und weiter an den Rand gestellt. Das finde ich gut.

Wir möchten den MIV in Bad Oeynhausen um 15% bis 20% reduzieren. Das gelingt, wenn wir den Verkehr für Radfahrende und zu Fuß Gehende angenehmer und sicherer machen, nicht indem wir ihnen Hindernisse in den Weg stellen.

Allerdings ist „am gleichen Tag wie die Meldung“ leider zu spät. Sowas darf eigentlich gar nicht passieren, wenn man wirklich „fahrradfreundlich“ sein möchte. Es wird intensiv recherchiert, warum man Schilder für Radverkehrsumleitungen nicht aufstellen muss, statt die so vertane Zeit dafür zu nutzen, einfach eine Umleitung anzuweisen. Und für Autos wird einfach irgendwo was hingeklatscht, ohne Rücksicht auf Verluste. Natürlich ist mir bewusst, dass in dem Fall sehr wahrscheinlich niemand aus der Stadt das Schild aufgestellt hat. Aber kontrollieren müsste diese es. Zumindest sollte es nach einiger Zeit auch mal auffallen.

Es ist sehr müßig auf solche Nickeligkeiten hinweisen zu müssen, die das Gesamtbild formen. Wenn an vielen kleinen Stellen nicht auf sowas geachtet wird, dann ändert sich nichts. Wir wollen den motorisierten Individualverkehr reduzieren. Idealerweise nicht durch Verbote, daher müssen wir die anderen Verkehrsarten attraktiver machen. Ich würde sagen: anfangen!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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