Königshof verfällt

Das Hotel Königshof am Kurpark
Anfang Januar 2019 habe ich zum Königshof das erste Mal was auf meiner Seite geschrieben. Zu dem Zeitpunkt hatte die Politik noch keinerlei Kentnisse davon, was sich der aktuelle Eigentümer des einstigen Nobelhotels an dem Standort vorstellt. Wa wir aber aus der Lokalpresse erfahren durften war, dass an der Stelle unbedingt ein Parkhaus entstehen müsse – sonst könne man so ein Hotel nicht betreiben. Meine Meinung dazu habe ich im oben verlinkten Artikel deutlich gemacht. Auf keinen Fall so ein Monstrum an der Stelle. Keine 500 Meter entfernt gibt es ein fast immer leer stehendes Parkhaus, von dem man fast komplett überdacht bis zum Königshof gelangen kann. In anderen Städten ist solch eine Entfernung bis zum gebuchten Zimmer ein Luxus!

Seitdem wurden die Pläne zweimal von Herrn Ersay im Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt. Wie in der Presse bereits zu lesen war, lösten diese Konzepte bei niemandem Jubelschreie aus. Im Gegenteil, in der ersten Sitzung habe ich recht deutlich gesagt, dass ich die Kommunikation über die Presse inkl. der Aussage “Wenn ich da kein Parkhaus bekomme, lasse ich das Gebäude verfallen!” eher für eine Erpressung halte. Noch dazu eine ähnliche Aussage augenscheinlich auch dem Rat der Stadt Herford gegenüber getätigt wurde, wo ein – wenn auch kleineres – Objekt augenscheinlich das gleiche Schicksal erfährt, wie der Königshof. In der zweiten Präsentation war das Parkhaus nicht mehr ganz so groß, der Gebäudekörper aber immer noch zu voluminös. Leider war es nicht-öffentlich und so möchte ich das nicht weiter kommentieren.

Am 11.06.2021 habe ich ein zufälliges Gespräch mit dem Eigentümer vor dem Königshof geführt, in welchem er mir erläuterte, dass er gegenüber der Stadt weitere Änderungen vorgetragen habe. Ich kann dazu nur sagen, dass mir Entsprechendes nicht vorliegt. In der Diskussion die wir dort führten zeigte sich m.E. aber, dass die von mir und anderen geäußerten Kritikpunkte überhaupt nicht angenommen und gänzlich negiert wurden. Ich gehe – und das habe ich auch gesagt – davon aus, dass wenn wir ein Parkhaus dort genehmigen, dies das erste ist was fertig gestellt wird, der Rest sich plötzlich verzögert und wir dann “gedrängelt” werden, wenigstens das Parkhaus zur Nutzung frei zu geben, damit nicht alles “umsonst” war und wir nicht noch eine größere Bauruine dort haben. Und ja, ich gehe ganz stark davon aus, dass ein großes Parkhaus an der Stelle genutzt würde – mit allen Nachteilen, welche die Stadt dort davon hätte! Autofahrende Menschen wollen nunmal am liebsten bis direkt an den Tisch zum Essen fahren.

Beim Rest den Konzepts bin ich sehr, sehr skeptisch – so steht es ja auch in der Zeitung. Über die Beschädigungen und deren mögliche Absicherung wurde auch gesprochen und ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass da noch nichts passiert ist. Wie ich überhaupt gar nicht davon angetan bin, dass nun seit 2 1/2 Jahren exakt gar nichts davon zu sehen ist, dass hier jemand mit Interesse an einer Nutzung der Immobilie agiert. Man hätte durchaus schon mal anfangen können, etwas (auf) zu räumen. Dazu benötigt man keine Baufreigabe – so meine naive Annahme. Aber es würde der gute Wille gezeigt. So habe ich nicht den Eindruck, als sei ein überbordendes Interesse an einer Entwicklung vorhanden. Auch das Dinge, die ich genau so schon direkt gesagt habe.

Wenn nun tatsächlich im Oktober über eine Bauvoranfrage mit dem Stand von August 2020 entschieden werden soll, dann kann ich mir vorstellen, wie diese Entscheidung ausfallen wird. Denn es hat sich seitdem nichts geändert. Außer dass das Gebäude nun anfängt immer mehr zu bröckeln – das liegt aber nicht an der Politik. Die hat recht deutlich geäußert, was geändert werden müsste, damit wohlwollender auf das Vorhaben geschaut wird. So wäre ich z.B. bereit, eine zusätzliche Parketage über der bestehenden Parkfläche zu akzeptieren, wenn diese großzügig begrünt würde, sonst keine weiteren Aufbauten erfolgten und die Parkflächen ausschließlich von “Königshof-Kunden” genutzt werden dürften und nicht allgemeine Parkfläche wären.

Leider efolgte eine Kommunikation lediglich über die Presse und die beiden Vorstellungen im Ausschuss. Ob andere Gespräche geführt wurden, ist mir nicht bekannt. Mit uns jedenfalls nicht, sieht man von dem zufälligen Treffen Mitte Juni ab. Und in diesem habe ich deutlich gesagt, dass eine etwas entgegenkommendere, offenere Kommunikation sicher hilfreich wäre.

[Edit: Ich habe die Kommentarfunktion abgeschaltet. Es ist eine heikle Sache, wenn hier für mich nicht nachvollziehbare Kommentare anonym gepostet werden. Informationen erhalte ich natürlich gerne.]

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.