„Ich toleriere das Parken auf dem Gehweg“
Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit befuhr ich die Fahrradstraße im Leingarten – wie einige andere Mamataxis auch. Ist – wie schon desöfteren geschrieben – nicht der direkte Weg, aber ich hatte das Hinterrad mit der gebrochenen Speiche vom Sub 30 in der Hand und wollte beim Fahrradschrauber vorbei. Tatsächlich stand heute sogar ein Polizist mit seinem Auto direkt vor der Einfahrt zum Schulhof der Realschule Nord in dem kurzen Zipfel des Leingarten und blockierte eine Mutter, die gerade ihr Auto in der „Durchfahrt“ zum Schulhof wendete.
Blockieren deshalb, weil er ihr sehr deutlich erklärte, dass sie mit ihrem Fahrzeug dort nichts zu suchen hat. Es stehen mehrere Park- und Halteverbotszeichen dort und wie ich aus den Gesprächsfetzen im Vorbeifahren schloss, erklärte der Polizist gerade, dass man keine Schüler aus dem fahrenden Auto steigen lassen kann und sie daher dort wohl zwangsläufig gehalten hätte.
An der Einmündung der Stüher Straße in die Werster Straße stand ebenfalls ein Polizist und beobachtete die Kreuzung. Auf was genau er dort achtete, weiß ich gar nicht. Wohl stand aber direkt vor dem Kindergarten zwischen zwei Einbuchtungen des verkehrsberuhigten Bereiches ein Gartenbauunternehmer mit seinem Bulli nebst Anhänger auf dem Gehweg. Hätte er ordentlich neben dem Gehweg geparkt, wären trotzdem alle Fahrzeuge die Straße entlang gekommen und er hätte beim Beladen des Fahrzeugs keinerlei Nachteile gehabt. Im Gegenteil, die 15 Zentimter der Bordsteinkante müsste er die Säcke mit Grünabfall nicht mehr hoch hieven.
Nachdem ich mein Hinterrad beim Händler abgegeben habe, fragte ich den Polizisten, ob der Mitarbeiter des Gartenbauunternehmens dort so parken dürfte. „Nein“ war die tatsächlich richtige Antwort. Auf meine Nachfrage „Und?“ wurde mir gut gelaunt erklärt, dass er das Fehlverhalten tolerieren würde. Und er hätte den Fahrer bereits angesprochen. Zumindest das habe ich wohlwollend zur Kenntnis genommen. Auf die Frage warum der Wagen denn dann nicht einfach vom Gehweg weggefahren worden sei, erntete ich nur einen sehr erstaunten Blick. Mir wurde gesagt, dass er davon ausgehe beim nächsten Mal würde der Mann nicht mehr falsch parken.
Leicht amüsiert habe ich dem Polizisten gesagt, dass ich genau davon nicht ausgehe. Wenn die Polizei nur was sagt und ansonsten nicht sanktioniert, ändert sich gar nichts. Ich mache das auch schon lange genug. Daher zeige ich die Leute an, wenn sie nach Ansprache nicht umparken. Woraufhin ich vom Polizisten einen leicht irritierten Blick erntete. Habe mich dann für die wenigstens erfolgte Ansprache des sinnlosen Falschparkens bedankt und bin weiter.
Leider ist dieses lasche Vorgehen der Polizei der Grund, warum Falschparken so gar nicht als „falsch“ wahrgenommen wird. Wenn nichts zu spüren ist, dann ändert sich auch nichts. Im Gegenteil, die Fahrer/Parker fühlen sich dann in ihrem Verhalten nur noch bestärkt, denn die Polizei toleriert das ja ganz offensiv. Ich glaube nicht, dass exakt derselbe Polizist diesen Gartenbauer beim nächsten Geh- oder Radweg zuparken erneut antrifft und sich dann auch noch an den Vorgang erinnert bzw. überhaupt erinnern will. Wie gesagt, ich mache und beobachte das nun auch schon lange genug!
Und als wenn das nicht reichen würde, erzählt mir der Nachwuchs als ich nach Hause kam, dass die Polizei ihn „angekackt“ (nun, das war seine Wortwahl) hätte, weil er einem Autofahrer gedeutet hat er möge zurück setzen, als dieser quer über dem Radweg stand und die Vorfahrt nicht gewährte. Mein Sohn solle nicht so ein Fass aufmachen. Hier zeigt die Polizei dem Autofahrer auch noch aktiv, dass Radfahrer den Mund zu halten haben und man ihnen ruhig die Vorfahrt nehmen darf. Gut gemacht, liebe Polizei. Ich finde eure Aktionen immer toller!
Zum Thema Falschparker hatte ich mal das hier: https://radfahreninheilbronn.wordpress.com/2015/08/11/wo-soll-ich-denn-sonst-parken/
Gestern parkte in einer schmalen Anliegerstraße ein Kombi so saublöd an der allerengsten Stelle neben einem Bauzaun im absoluten Halteverbot, dass man weder links noch rechts anständig vorbei radeln konnte. Ich habs doch versucht, aber es war zu eng und jetzt hat der Kombi einen langen Kratzer im Lack.
Der hinzugerufene Polizist erklärte mir, dass ich mit 500 € Schaden zu rechnen hätte und dass, wenn da kein Platz ist, ich auch nicht durchfahren darf. Ist mir klar, aber wo soll ich denn hin, wenn ein Autofahrer die komplette Straße mit seinem Fahrzeug blockiert? Und das Halteverbotsschild wird an dieser Stelle ja wohl seine Berechtigung haben, oder? Nein, da war der Polizist ganz beim Fahrzeughalter. Da darf ich nicht vorbei fahren. Schluss jetzt und Personalien bitte. So läuft das bei uns eben auch. Die heilige Kuh darf überall stehen und wehe, man beschwert sich.
neulich stand ich zusammen mit Fußgängern an einer Ampel und wartete auf Grünlicht, hinter mir nur ein Radweg, Gehweg und ein relativ schmaler Zugang zu einer Passage. Auf einmal Hupen von links, alle Fußgänger machten Platz, ich auch etwas zögernd…ein PKW befuhr Geh- und Radweg um in die Fußgängerpassage zu fahren.
Die offizielle Lieferzufahrt ist auf der anderen Seite, in der Passage selbst mittlerweile ein Falschparkerproblem.
Die Polizei stand auch in der Nähe und hatte anscheinend beseres zu tun (rumstehen und gucken).
Einige Wochen vorher machte ich mal den Ordnungsdienst, der quasi im Halteverbot neben der Passage gerade tätig war, mal auf die stehenden Fahrzeuge in der Passage aufmerksam, keine Veränderung….
Ach und neben dieser stets zugeparkten Fußgängerpassage sitzen unsere uniformierten „Freunde und Helfer“ hoch motiviert in ihrem Revier und haben wichtigere Aufgaben zu erledigen.