Dr. Ingrid Nestle beim Westfalen Weser Forum 2024
Vor nicht ganz 10 Tagen bekam ich eine Mail von Westfalen Weser mit der Einladung zu deren Forum 2024. Eigentlich bin ich auf solchen Veranstaltungen nicht zu finden. Ich mag den Smalltalk nicht, kenne dort i.d.R. niemanden und stehe dann doof rum. Das Thema des Forums „Das neue Gebäudeenergiegesetz – so schaffen wir die Wärmewende“ weckte allerdings mein Interesse. Und als Referentin war Dr. Ingrid Nestle, u.a. Sprecherin für Klimaschutz und Energie der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, gelistet. Da habe ich mich dann spontan angemeldet. In dem Formular habe ich allerdings „Ich bleibe zum Essen“ nicht angehakt ;-)
Ein paar Stunden vor Beginn fragte ich in unserer Grünen-Gruppe, ob sich noch jemand angemeldet hat. Das war nicht der Fall, aber es fand sich ein kurzentschlossener Begleiter, den ich auch telefonisch avisiert habe. Musste etwas früher Feierabend machen, weil die Fahrt nach Bad Eilsen dann doch knapp 25 Minuten dauert und ich vorher noch den Mitfahrer einsammeln musste. Aber pünktlich um 17 Uhr waren wir am Palais im Park, bekamen unsere Namensschildchen und stellten uns in den schönen Kursaal von Bad Eilsen. An Stehtischen gab es Mini-Teilchen, Kaffee und kalte Getränke. Wir kannten außer uns niemanden! Alleine hätte mich das schon wieder runter gezogen.
Nach einer halben Stunde begann die Veranstaltung mit einer kurzen Einleitung und dann dem Vortrag von Ingrid Nestle. Sie hat einen großen Bogen geschlagen über die Entstehung des Gebäudeenergiegesetzes (und dem frühen Durchstich nebst orchestrierter Miesmacherei), dessen Umsetzung und was sonst noch für Netze, Energie- und Wärmeerzeugung getan wird und noch getan werden muss. Das war wirklich gut und unterhaltsam. Wenngleich für Interessierte alles nicht neu gewesen sein dürfte. Ich bin mir bei den Anwesenden allerdings nicht sicher, ob das allen so ging.
Zum Schluß wurde – unabgesprochen wie sie sagte – auch noch ein kleiner Exkurs zum Hass und zur Hetze im Internet und den sozialen Medien gebracht und an die Menschen appeliert, dies nicht mitzumachen, sondern gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Hier gab es dann auch mehrfach Applaus. Als ich mich umsah, waren jedoch auch Menschen im Publikum, die mit demonstrativ verschränkten Armen und runter gezogenen Mundwinkeln mit keiner Wimper zuckten. Schienen sich angesprochen gefühlt zu haben.
Nach einer kurzen Fragerunde und dem folgenden Abschluss durch den Veranstalter war um 19 Uhr der offizielle Teil beendet und es wurde zu Häppchen, Getränken und Smalltalk geladen. Ich habe im Vorbeigehen einen Hähnchenspieß verspeist und wir sind gefahren.
Gute Rednerin, unterhaltsamer und informativer Vortrag und ruhiges Publikum. Ich hatte angesichts der Ereignisse der letzten Tage schon mit ein bisschen Gerumpel gerechnet, aber außer zwei merkwürdigen Fragen zum Schluß war das alles sehr vernünftig. Eine sehr gute Veranstaltung!
Schön zu lesen, dass es nicht nur ich bei solchen Veranstaltungen das Rumstehen unter Unbekannten nicht mag.