Neue Brücke für den Radverkehr über die Werre

Hier sollte eine neue Werrebrücke hin!
Die Verwaltung hat bereits in den ISEK-Maßnahmen eine neue Brücke über die Werre platziert, über deren Bau morgen im Ausschuss für Stadtentwicklung entschieden werden soll.

Die Verwaltung wird damit beauftragt die Planung fortzuführen, Fördermittel aus Nahmobilität zu beantragen, die Ausschreibung vorzubereiten und durchzuführen.
Als wir die Maßnahme in das ISEK aufgenommen haben, sprach ich bereits mit dem technischen Beigeordneten darüber, dass diese Brücke an der Stelle völlig deplatziert ist.

Sie soll von der Straße In der Ahe her kommend den Fluß zum Prinzenwinkel hin queren. Der Prinzenwinkel ist radverkehrstechnisch eine Sackgasse. Diese „Halbinsel“ ist ein geschlossenes System, ohne weitere Radinfrastruktur nach außen. Daher möchte die Verwaltung einen Geh- und Radweg auf dem Werredamm weiterführen, der dann später die Flutmulde quert und dann hinter der Volksbank auf den dortigen Geh- und Radweg mündet.

Bemerkt ihr den Fehler? Durch die Flutmulde. Dort wo diese an die Werre stößt. Dort wo es als erstes überschwemmt, wenn nur ein bisschen Hochwasser ist. Ich habe dazu bereits im letzten September etwas geschrieben. Wenn man das sinnvoll so umsetzen möchte, dann muss an diese Stelle eine weitere Brücke gebaut werden.
Hier möchte die Verwaltung eine Brücke bauen.

Auf meine Frage an den technischen Beigeordneten nach dem ISEK-Beschluss warum man die Werre nicht gleich hinter der Volksbank (wie von mir oben im Twitterscreenshot skizziert und in mehreren Workshops zum Radverkehr in der Vergangenheit bereits erarbeitet) überbrücken würde, bekam ich die Antwort, dass die Brücke In der Ahe schön kurz und somit günstiger sei. Das mag sein, führt aber eben auch dazu, dass diese Verbindung wieder nicht ständig genutzt werden kann.

Auch die Begründung, dass die Brücke an der Stelle den Schülerverkehr aus Werste kommend aufnehmen und dann über die Ahe hoch zur Mindener Straße leiten soll, vermag ich nicht nachzuvollziehen. Welcher Schüler fährt diesen Umweg, wenn er auch direkt auf der Eidinghausener Straße über die Werre kann – noch dazu der Schwarze Weg direkt unterhalb der bestehenden Brücke mündet? Und wie soll man von der „In der Ahe / Alter Rehmer Weg“ weiter zum Schulzentrum? Die Buddestraße rauf, rechts in die Breitenbachstraße und dann durch die Tannenbergstraße? Weil man als Radfahrender doch auch mal Umwege fahren soll, oder was?

Der begrenzte Straßen- und Brückenquerschnitt der Eidinghausener Straße bedingt nur unzureichende Ausbaubreiten für Geh- und Radwege. Durch die beengten Verhältnisse kommt es immer wieder zu gefährlichen Konfliktsituationen zwischen den Verkehrsteilnehmern. Eine geänderte Querschnittsaufteilung ist aufgrund der baulichen Gegebenheiten, der hohen Verkehrsbelastung durch den motorisierten Individualverkehr (MIV), bestehenden Baumbestand und Parkstreifen nur sehr begrenzt möglich.
Hier liegt der Hase im Pfeffer! Man möchte auf gar keinen Fall dem motorisierten Individualverkehr etwas wegnehmen. denn die Lösungen sind ja genannt: Parkplätze weg, eine Fahrspur weg – zack ist Platz vorhanden. Die Werrebrücke der Eidinghausener Straße ist sehr breit. Die angesprochenen Konfliktsituationen rühren daher, dass die Verwaltung es jahrzehntelang nicht geschafft hat die verkehrt herum die Eidinghausener Straße fahrenden Radfahrenden (Schüler, Erwachsenen und auch Mitarbeiter des technischen Rathauses) entsprechend zu kanalisieren oder dafür zu sorgen, dass der Radweg der Eidinghausener Straße in einem guten Zustand ist. So kommen sich Geisterfahrer, richtig herum Fahrende und Fußgänger in die Quere. Der Autoverkehr ist auf der Werrebrücke beileibe nicht das Problem! Wenn man will, kann man da durchaus was machen!

Aber einfacher ist es natürlich, für die Radfahrer eine Brücke ab vom Schuss zu bauen und dann einen Umweg zu verlangen.

Die Brücke direkt hinter der Volksbank könnte den Schulverkehr aus Werste ebenso aufnehmen. Der würde dann eben nicht bis zum Schwarzen Weg fahren, sondern den Werredamm weiter und dann die Eidinghausener queren (das müsste auch am Schwarzen Weg geschehen!) und dort die Brücke nutzen. Gleiche Wegstrecke! Nur dass das dann auch bei Hochwasser nutzbar ist. Zudem würde eine Brücke an der Stelle Werste und Eidinghausen radverkehrstechnisch deutlich besser an den Werrepark anbinden.
Die Flutmuldenmündung in die Werre hinter Volksbank

An dieser Stelle müsste – folgt man dem Vorschlag der Verwaltung – parallel zur Brücke „In der Ahe“ eine weitere Brücke gebaut gebaut werden. Sonst macht man – wie üblich in Bad Oeynhausen – nur halbgare Sachen für den Radverkehr. Baue ich aber zwei Brücken, dann kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese beiden zusammen zzgl. dem neuen Weg auf dem Werredamm günstiger sind, als nur eine einzige Brücke etwas weiter östlich.

Warum ignoriert die Verwaltung die in der Vergangenheit in vielen Workshops von interessierten, engagierten Bürgern und aktiven Fahrradfahrenden erarbeiteten Lösungen? Sie war doch an deren Erstellung beteiligt!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

3 Kommentare zu „Neue Brücke für den Radverkehr über die Werre

  1. Ich habe da was von 3 Meter breite gelesen. Damit ist belegt, dass dieses Carbad Oeynhausen selber nicht von einer Nutzung ausgeht – ein zwei Richtungsradweg MIT zu Fuss gehenden dazwischen 🤦‍♂️
    Seit wann macht eine Verwaltung was Bürger wollen oder Verbände erarbeiten🧐 und bestimmt niemals zu lasten vom KFZ Verkehr. Wie Du schon richtig bemerkst hat die Eidinghausener Str. genügend Platz für Rad-, und Fussverkehr. Da ist es doch schön einfach zu sagen StraßenNRW will ja nicht – wobei auch die Behörde NICHT für Rad-, und Fussverkehr Freundlichkeit steht.
    Ich könnte mir vorstellen, dass die Politik da zustimmen wird – immerhin zahlt die Stadt nur einen geringen Anteil für so einen Blödsinn🤑 Und die Politik kann sich brüsten etwas für den Radverkehr getan zu haben – Greenwashing gegen die Mobilitätswende🤮

  2. Zeit aus dieser Dreckstadt solangsam auszuziehen… Kann doch einfach nicht sein dass es für diese Kurstadt keine Möglichkeit gibt ein ausgeglichenes Verhältnis für Fuß-Fahrrad und Autofahrer zu schaffen…. Und sowieso, das Straßennetzwerk ist doch einfach nur eine reine Katastrophe…. Schimpft sich dennoch eine „Kurstadt“ wobei ich mich frage :Was genau hat dieser Ort zu bieten!?… Kliniken die im Schatten ihrer Selbst stehen und Park’s die immer mehr von diesem hoch Asozialen gelumpe eingenommen werden… und somit keine Zufluchtsorte mehr bieten , für Menschen die mal Ruhe brauchen!? Ach ist ja eh egal,… wo auch immer du hingehen magst, Erholung bzw ruhe ist hier sowieso nicht mehr zu finden, da hier überall nur noch extreme Lautstärken, Hochfrequenten Verkehr und immer mehr werdende Armut gegeben ist…. Toll… Dann bald noch diese Unnötige Brücke…. Das kleine Fleckchen um den Prinzenwinkel herum war eigentlich bis jetzt ein Ort wo nicht wirklich viel los wahr…, aber auch daß wird sich bald ändern … Ich sehe es jetzt schon kommen, : Alles wird voller Müll sein, überall die lagerstellen, Scherben, asoziales gesocks, den Spielplatz der Kaputt gehen wird und zu aller letzt und zurecht,: die Angepissten Anwohner…. Super… Dankeschön

    • Hallo Rosabrille,
      ähem, hüstl: „asozial“, „Gesocks“ und „Gelumpe“ sind LTI. Das haben also schon gewisse Wortführer vor 90 Jahren intensiv benutzt…. Sie dürfen gern raten, welche Minderheit hier vor allem angesprochen wurde.
      Ach ja, noch ein kleiner Tipp: Adjektive werden in der Regel immer klein und Substantive groß geschrieben. Die Interpunktion sei Ihnen geschenkt.
      Und noch eine Frage: In welche tolle Stadt, in der o.g. Belästigungen und gewisse freundliche Mitbürger nicht vorkommen, soll es denn gehen? Kopenhagen? Groningen? Portland?
      Viel Spaß beim Umzug!

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