Fahrradstraßen und Radschnellweg in Bad Oeynhausen

Unter TOP 7 des ASE vom 06.12.2016 wurden die Maßnahmen im Radwegebau 2017-2020 als Kenntnisnahme vorgestellt. Diese ergaben sich aus dem „Masterplan Klimafreundliche Mobilität in Bad Oeynhausen

  • Fahrradgerechter Umbau der Ampel-/Schrankenanlage Detmolder Straße/Lessingstraße/Weserstraße
  • Fahrradgerechter Umbau des Knotenpunktes Leingarten/Dörgen/Eidinghausener Straße (Schulradweg)
  • Maßnahmen zur Verkehrssicherheit: rote Einfärbung von Furten im Zuge des klassifizierten Straßennetz, Schutzstreifen, Radstreifen an einseitigen Beidrichtungsradwegen
  • Anlage von Fahrradfurten in Volmerdingsen und Wulferdingsen
  • Herstellung der Fahrradstraße „Leingarten“ Eidinghausen – Schulzentrum Nord (Schulradweg)
  • Herstellung der Fahrradstraße „Portastraße“ Innenstadt – Schulzentrum Süd (Schulradweg)
  • Herstellung der Fahrradstraße „In der Ahe“
  • Ausbau des Werreradweges zwischen Sielbad und „In der Ahe“ (auf Grund der geschätzten Kosten > 50.000 € ein eigenes Auftragssachkonto (ASK))
  • Netzlückenschlüsse im Radwegenetz (z.B. Gerhard-Hauptmann-Straße, Werster Straße/ Stüher Straße, Triftenstraße/ Weserstraße/ Hüffer Straße)
  • Bauder Bürgerradwege „Volmerdingsener Straße“ und „Bergkirchener Straße“ (auf Grund der geschätzten Kosten > 50.000 € jeweils als eigenes ASK und Fördermittel des Landes NRW)

Eine große Aussprache gab es zu den Punkten wohl nicht, wie mir gesagt wurde und ich hätte auch wenig dazu beigetragen, da es alles lange bekannte Dinge sind und teilweise auch schon ausführlicher besprochen wurden. Trotzdem hat sich wohl mindestens ein Ausschussmitglied lautstark darüber gefreut, dass ich nicht anwesend war. Aber aus der Ecke habe ich inhaltlich zu dem Thema auch noch nie etwas konstruktives gehört ;-)

Auch die Neue-Westfälische mich in ihrer Berichterstattung berücksichtigt NW vom 08.12.2016: Werre-Radweg wird ausgebaut… In Abwesenheit des ausgewiesenen Radwege-Experten Andreas Edler verzichten die Ausschussmitglieder auf weitere Nachfragen … Bin ich so schlimm? :-o

Ich glaube aber auch, zu den vorgestellten Fahrradstraßen hat sich von den Ausschussmitgliedern niemand Gedanken gemacht. „In de Ahe“ ist geschenkt. Da gibt es zwei Anlieger wenn ich das richtig im Kopf habe und es ist es ein Teilstück des Else-Werre-Radweg. Nur wo woll man da mit den Fußgängern hin, wenn man es als Fahrradstraße umwidmet? Das geht nur, wenn ein extra Gehweg vorhanden ist – der dort fehlt.

Im Leingarten“ ist tatsächlich der Hauptverkehrsweg für den Schulradverkehr zum Schulzentrum Nord. Und die Hauptautobahn für alle Mami-Taxis, die sich dort morgens teilweise halsbrecherisch durch die zu Fuß gehenden oder Rad fahrenden Schüler durchquetschen. Gehweg gibt es dort auch nicht. Da es dort aber reichlich Anlieger gibt, wird die Straße für den KFZ-Verkehr freigegeben werden und „Anlieger frei“. Sprich: es wird sich exakt gar nichts ändern. Man müsste dort mindestens die Durchfahrt in Richtung Osten auf dem Leingarten ab der Einmündung Schwarzer Weg verbieten. Dann hat man ein bisschen was gewonnen. Der eine Anlieger darf trotzdem von beiden Seiten zum Haus – das geht in der Portastraße/Grüner Weg ja auch.

Die „Portastraße“ ist ebenfalls ein viel befahrener Schulweg und da wird’s dann richtig lustig. Die Blücherstraße ist bereits Fahrradstraße, ohne dass dies auch nur einen Autofahrer schert. Die Portastraße ist die Verlängerung der Blücherstraße und wird reichlich befahren. Außerdem liegt die Polizeiwache daran. Die Porta- und Blücherstraße standen vor 20 Jahren schon auf der Tagesordnung und sollten Fahrradstraße werden. Wie weit dieses Vorhaben in zwei Jahrzehnten gediehen ist, kann man ja aktuell sehen. Auch hier wird es für KFZ freigegeben werden und auch hier steht an der Blücherstraße und der Hüffe bereits „Anlieger frei“. Es wird von allen ignoriert. Bin gespannt, wie das funktionierend realisiert werden soll.

Ich bin absolut der Meinung, dass die angedachten Straßen geeignet sind, um zur Fahrradstraße umgewidmet zu werden und begrüße es, dass man nun anfängt! Aber es wird in Bad Oeynhausen nicht funktionieren, weil es keine Konsequenzen geben wird, sobald sich Verkehrsteilnehmer nicht an die Regeln halten und trotzdem mit dem KFZ durchfahren. Abwarten.

Noch gar nicht in der Presse erwähnt wurde, dass die Planung für den Radschnellweg OWL Bad Oeynhausen-Löhne auch beschlossen wurde: Es wird beschlossen, eine Kooperationsvereinbarung zur Planung des „Radschnellweges OWL Löhne – Bad Oeynhausen“ mit der Stadt Löhne zu schließen.

Der Bürgermeister wird ermächtigt, im Zuge der öffentlichen Ausschreibung zur Vergabe der Planungsleistung für den „Radschnellweg OWL Löhne – Bad Oeynhausen“ – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Rechnungsprüfung – an den geeignetsten Bieter zu vergeben.
Auch hier gab es wohl keine Diskussionen. Schön.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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