Advertising 2.0
Ein Teil der versuchten Erneuerung der CeBit-Messe ist die Installation einer „Webciety“ genannten Rubrik. In Halle 6 tummelten sich allerlei internetaffine Anbieter und eben auch jene Kunstwortgeschichte. Den ganzen Tag über wurden verschiedenen Podiumsdiskussionen geführt, von denen ich mir eine herausgepickt hatte, die auch mir als kleinem Trivialblogger relevant erschien. Es ging um Vermarktungsstrategien auf Blogs. Und da ich ja offensichtlich auch Werbung hier auf der Seite schalte, wollte ich wissen, wie sich die Profis die Zukunft dieser Einnahmequelle vorstellen.
Um es kurz zu machen: sie wissen’s nicht.
Die Diskussion war ganz nett, interessant zu verfolgen. Aber ehrlicherweise auch mehr aus dem Grund, weil ich hören wollte, wieviele Buzzwords und Anglizismen man in einem Satz unterbringen konnte. Lösungen oder Perspektiven wurden nicht genannt. Außer das Banner tot sind wusste man nichts Neues mitzuteilen. Und selbst das ist nicht erst seit gestern bekannt. Oder surft hier noch jemand ohne Adblock+?
Und ganz ehrlich: ich will keine animierten Popups oder -unders, die mir auch noch eine Interaktion aufzwingen. Auf der großen Leinwand hinter den Diskutanten wurden fortlaufend passend getagte Tweets angezeigt und auch ein paar andere Verfolger der Runde schätzen das Gesagte augenscheinlich so ein wie ich. Einer twitterte, dass man was nicht wegen Werbung verkauft, sondern weil man eine Idee hat und die idealerweise mit Leistung garniert. So in der Art – und damit hat er natürlich Recht.
Hat sich aber trotzdem gelohnt, so habe ich den Herrn Lobo mal in echt gesehen und ich konnte eine Dreiviertelstunde einen Stuhl besitzen! Zu dem Zeitpunkt war nämlich gerade der Tiefpunkt meines Rückens erreicht. 10 Minuten länger stehen und ich hätte mich an Ort und Stelle hinfallen lassen müssen.
Der Sven hat da wohl später auch noch geredet, aber da saß ich schon im Auto auf dem Weg nach Hause.
:-) Interessant, interessant.
Es ist mit Sicherheit eine der zentralen Herausforderungen, neue Werbeformate zu definieren und diese den richtigen Leuten zur richtigen Zeit zu zeigen (Stichwort: Behavioral Targeting). Und wenn man es richtig gut machen will, dann zeigt man diese Werbung auch unter den richtigen Rahmenbedingungen und (Web 6.0) in der richtigen Stimmung.
Das Banner tot sind ist eine Theorie, die nicht ungewöhnlich ist, die ich aber in diesem Zusammenhang nicht direkt unterschreiben würde. Wenn es um die aktuellen Banner geht, dann „ja“, aber ich glaube nicht, dass das Thema generell gefährdet ist. Wir reden hier von spannenden Modifikationen, und man wird den Begriff „Banner“ wohl etwas modifizieren müssen. Spannend bleibt die Entwicklung der Rich-Media und Streaming-Lösungen zu sein.
Mit dem Herrn, der ganz rechts sitzt, war ich übrigens vor kurzem zusammen beim Fondue- und Raclette-Essen und wir haben einen netten Abend zusammen verbracht :-)