Unkonventionell aber praktikabel?

Und da sag’ noch einer, ich mecker immer nur über die Stadt! Ich bin ein ganz kleines Licht – aber offensichtlich eines, dass weder besonders eigenwillig ist, noch besonders falsch liegt. Schon vor fast 2 Jahren war klar, dass die Kreuzung “Hahnenkampstraße / Auf der Hude” ein kritischer Punkt ist. Aber anstatt alles richtig zu machen und vielleicht in der Spielstraße “Auf der Hude” ein zusätzliches Schild aufzustellen, dass man auf die vorfahrtsberechtigte “Hahnenkamp”straße achten soll, stellte Ende 2006 die Stadt ein “gefährliche Kreuzung”-Schild ergänzt um “geänderte Vorfahrt” auf. Das widerum darf nur vor Rechts-vor-Links-Kreuzungen stehen. Nicht nur ich fragte mich damals, was der Blödsinn soll. Gerade gestern diskutierte eine Kollegin mit ihrem Mann beim Passieren dieser Stelle, wie man sich dort wohl richtig verhält.

Ich habe dann im April 2007 bei der Stadt gefragt, wie ich mich an der Kreuzung verhalten soll. Nun, die Antwort war zwar von der Intention her durchaus verständlich, die Umsetzung ist allerdings mehr als fragwürdig. Und nach dem heutigen Artikel in der NW sieht das sogar das Amtsgericht Bad Oeynhausen so: … Dieser Ansicht schloss sich das Amtsgericht Bad Oeynhausen an und wies eine Klage von XXXXXX Unfallgegner ab, der nicht die volle Schuld tragen wollte …
Tja, nur die Stadt ist mal wieder völlig uneinsichtig. Wir haben das so gemacht, basta! Sehr verstörend klingt deren Aussage Um die notwendige (Rechts-)Sicherheit im Straßenverkehr zu erhalten, werden in Einzelfällen unkonventionelle aber praktikable Lösungen gefunden.“ in meinen Ohren, wenn die angesprochene Lösung nun gerade nicht rechtssicher ist, bereits zwei Gerichte darüber gegenteilig entschieden haben und ein drittes Verfahren angestrebt wird. “Unkonventionell” ist wohl die schmeichelnde Umschreibung für “eigenwillig” und “praktikabel” verstehe ich in diesem Zusammenhang wie “Wir hatten die Schilder gerade übrig.” …

Der Kommentator der NW trifft den Nagel auf den Kopf, wenn er schreibt “Mitunter, so scheint es, muss eine Verwaltung wachgerüttelt werden.”. Nur wird doch nun schon ständig gerüttelt und es wacht niemand auf. Wo sind denn die “erheblichen Fortschritte” beim Lichten des Schilderwaldes? Ein neues “Zone-30” und ein neues “Gefährliche Kreuzung”-Schild an der Hahnenkampstraße, an der Bachstraße neue Schilder, weil die gefundene Lösung auch so super-unkonventionell ist. Das ist doch kein Rückbau! Das ist Flickschusterei.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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