Bei roter Ampel schön dicht vorbei fahren

Eine dreispurige Straße. Der Blick ist aus einer Seitenstraße an der Haltelinie zur Straße.
In diesem Augenblick schaltet die Ampel für Rechtsabbieger auf orange.

Ich bin mit dem Fahrrad von der Straße Hinter’m Gradierwerk auf die Eidinghausener Straße abgebogen, weil der kombinierte, benutzungspflichtige Geh- und Radweg aufgrund von Bauarbeiten an der Lichtzeichenanlage gesperrt war. Während ich an der Linie wartete, fuhr ein PKW vor mir her. Exakt in dem Augenblick des obigen Bildes ist die Ampel für die Rechtsabbieger auf orange umgesprungen.

Die Rechtsabbiegespur einer dreispurigen Straße
Die Ampel zeigt für Rechtsabbieger orange.

Ich bin hinter dem PKW abgebogen und bis zur Haltelinie gefahren. Der PKW ist natürlich noch bei orange rüber. Da wäre Bremsen auch sehr abrupt gewesen.

Blick von der Haltelinie einer Rechtsabbiegespur auf die zu querende Straße.
Brav anhalten, denn es ist bereits rot.

Ich habe angehalten, weil die Ampel inzwischen auf rot umgesprungen war. Die Orangephase dauert ca. 3 Sekunden.

Während ein Radfahrer an der roten Ampel wartet, fährt ein PKW mit Minimalabstand links vorbei, um rechts abzubiegen.
Wie kommt der Scheißradfahrer darauf, bei rot anzuhalten?

Eine rote Ampel ist für viele Menschen in Autos weniger als eine Empfehlung. So auch für die PKW-Fahrerin hinter mir, die mit Minimalabstand an mir vorbei zirkelte und trotz deutlichem Rotlicht nach rechts abgebogen ist. Das bekomme ich sonst ja nur mit, während ich an der Querung für den Fuß- und Radverkehr warte. So mit wenig Abstand und recht zügig fühlt sich das richtig beschissen an. Der an der Baustelle werkende Arbeiter war auch ein wenig erstaunt.

Sowas interessiert die Polizei oder jemanden in der Verwaltung allerdings nicht. Sonst würde man ja mal kontrollieren oder sich um Rotlichtblitzer bemühen.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

1 Kommentar zu „Bei roter Ampel schön dicht vorbei fahren

  1. Das eigentlich schlimme ist, dass solche Dinge auch bei Strafanzeige und -antrag in 99,99% der Fälle eingestellt wird und zwar auch dann, wenn klares Bildmaterial als Beweis vorgelegt wird.

    Das öffentliche Interesse liegt augenscheinlich nicht auf Prävention und Regeleinhaltung, sondern erwächst erst aus einem bereits realisierten Schaden. Man ist dem also völlig hilf und schutzlos ausgeliefert. Und dabei rede ich nur von den richtig krassen Kloppern. Der ganze Kleinkram ist geschenkt.

    Letztlich ist alles kein Zufall. Der Kraftfahrzeugverkehr wird immer noch komplett bevorzugt. Das Ergebnis ist dann halt ein völlig überzogenes Anspruchsdenken mit einem entsprechenden Verhalten am Ende und eine dementsprechende Emotionalität, wenn man mal doch nicht ungestört durchfahren kann oder bei Planungen andere Verkehrsarten je nach Gewichtung mal stärker berücksichtigt werden sollen. Zumal man von einem weniger an KFTZ-Verkehr ja auch selbst profitieren würde, wenn man das KFZ selbst nutzt.

    Gespräche in dieser Hinsicht verlaufen auch in der Regel alles andere als schön, erst recht wenn der andere rechtlich und technisch unbewaffnet daher kommt. Und man gegen vorgefertigte Meinungen und Plattitüden ankämpfen muss. Solche Gespräche gilt es in der Regel kurz zu halten, weil sie fruchtlos sind und zumindest mir die Laune verderben. Ich stichel aber gern mit der Frage, ob ich so auch an deren Kindern mit dem Auto vorbeifahren soll. Da kommt meist nichts mehr …

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