Bahnunterführung im Verlauf der Steinstraße noch bis Mitte März gesperrt

Ich glaube, ich habe es in der Zeitung überlesen, aber auch in den einschlägigen Facebookgruppen gab es noch gar keinen Aufschrei. Dabei ist die Druckvorlage schon ein bisschen länger online, in der es heißt:

1. Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung am 10.12.2020: Sachstand Baumaßnahme an der Steinstraße Höhe DB-Brücke
… Insofern ist nach jetziger Betrachtung und Betonung der vorstehend genannten Faktoren eine Sperrung bis Mitte März 2021 realistisch …

Gründe dafür sind neben vielen noch fertig zu stellenden Gewerken, die Erstellung der Straßentrag- und Deckschicht, für die bestimmte Tagesdurchschnittstemperaturen notwendig sind, auch die Betriebsferien der Baufirma.

Mit der Verlängerung der Verkehrsanordnung für die Baumaßnahme wird die Stadt Regelungen und Auflagen zur sicheren Verkehrsführung in der Tannenbergstraße mit dem Vorhabenträger festlegen.

Ich bin schon ganz gespannt, was die Verwaltung dann für die Unterführung der Tannenbergstraße aus dem Hut zaubert. Bisher ist es ein komplettes Versagen. Dort wird trotz der inzwischen häufiger durchgeführten Kontrollen munter in beide Richtungen durch gefahren.

Die Fahrerin dieses Kleinwagen war tatsächlich zum Zurücksetzen zu bewegen.

Ich stehe da wirklich nicht und warte. Aber jedesmal wenn ich auf der Fahrt ins Büro oder zurück nach Hause dort entlang fahre, fahren ein, zwei oder mehr KFZ und Lieferwagen dort durch. Egal in welche Richtung. Die Polizei, die ich dort auch schon oft angetroffen habe, zuckt resignierend mit den Schultern „Wir müssen auch mal Pause machen. Wir könnten hier rund um die Uhr stehen!“. Ich habe dort schon Kontrollen erlebt, bei denen so viele KFZ in der Warteschlange standen, dass die Polizei die nachrückenden KFZ-Fahrer/innen nicht einmal mehr angehalten, sondern einfach weiter fahren lassen hat.

Direkt der Polizei in die Arme gefahren.

Am Donnerstag habe ich auf dem Nachhauseweg einem Durchfahrer noch versucht den Weg zu versperren. Er hat in seinem großen Auto allerdings stoßweise Gas gegeben und fuhr mir fast auf den Gepäckträger. Im Schneckentempo gings durch den Tunnel und ich habe ihm immer verdeutlicht, er solle besser zurück. Fand er nicht witzig. Ich bin dann schneller gefahren, habe ihn hinter mir her gewinkt und den am Ende wartenden Polizisten neben ihrem Bulli im Vorbeifahren „Viel Spaß“ gewünscht, „Ich wollte ihn warnen!“. „Haben wir gehört!“ war die grinsende Antwort :-) Sowas macht mir dann ein bisschen Spaß, macht aber die vielen angedrohten körperlichen Übergriffe und deftigen Beleidigungen nicht wett.

Zwei Menschen fahren hier durch den Tunnel. Einer darf, einer nicht.

Wer hier wem den Platz wegnimmt, kann man wohl ziemlich deutlich sehen. Ein Unrechtsbewusstsein bei den KFZ-Fahrenden ist überhaupt nicht zu erkennen. Von „Ich darf hier durch!“ über „Ich muss die Kinder zur Schule bringen!“ bis „Bist Du Polizist?“ ist alles dabei. Und weil leider die Stadt Bad Oeynhausen sehr sparsam mit dem Verteilen von Bußgeldern ist, wird sich daran auch nichts ändern. Fahrradstraßen durchfahren, Verbotsschilder ignorieren, auf Gehwegen parken … da nichts reglementiert wird, machen es auch immer mehr.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

2 Kommentare zu „Bahnunterführung im Verlauf der Steinstraße noch bis Mitte März gesperrt

  1. Dazu kommt noch fehlende Blinkzeichen bei Abbiegemanövern.
    Aber selbst die Polizei hält sich nicht an die Regeln. Das Stoppzeichen beim Jugendamt wird grundsätzlich überfahren. Saugefährlich gerade für Radfahrer und Fußgänger die durch die Hecke häufig noch verdeckt dort lang wollen.
    Inzwischen gibt es in Bad Oeynhausen auch eine Fahrradstaffel der Polizei. Trotzdem fährt die Polizei Abends mit Autos durch den Kurpark. Why?
    Da die Steinstraße ja zum Brückenbau länger gesperrt wird, wäre ich beim Tunnel an der Tannenbergstraße für versenkbare Pömpel wie am Eingang des Kurparks, der nur von Rettungsdienst und Polizei bedient werden kann.
    Warum sollte man den Tunnel für Busse freigeben?
    Ist nicht wirklich einsehbar.
    Beste Grüße
    Martin

  2. Bei uns hat man kürzlich eine Kreuzung, welche im Verlauf einer Fahrradstraße in der Mitte mit Sperrelementen versehen war, wo man also nur rechts abbiegen konnte (um die Durchfahrt auf der Nebenstraße zu verhindern) so umgebaut, das Radfahrer nun besser geradeaus durch fahren können statt den „kleinen Umweg“ über den Zebrastreifen 20m daneben. Den Umbau haben örtliche Radverkehrsgruppen schon sein Jahren gefordert.

    Nun ratet mal, was ich auf der neuen Radspur durch die Kreuzung gesehen hab…. richtig, einen niedlichen SUV, dessen Fahrer die ganzen Verkehrsschilder (nur rechts abbiegen erlaubt, Ausnahme Radfahrer) davor nicht interessieren.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich ein örtlicher Fahrradlobbbyist, welcher einige huntert Meter davon entfernt im Verlauf der beruhigten „Fahrradstraße“ nun über die Zunahme des selbst verursachen Durchgangsverkehrs besonders freut.

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