Verkehrsberuhigter Bereich … trotzdem tot

Eigentlich darf man in verkehrsberuhigten Bereichen nur Schritttempo fahren. Leider hält sich da so gut wie niemand dran. Sogar mir ist es in solchen Zonen mit dem Auto zu umständlich, deshalb vermeide ich es so gut es geht dort zu fahren. Auch wenn hier direkt vor der Haustür so eine Straße ist. Trotz des vorgeschrieben niedrigen Tempos ist in Berlin eine Radfahrerin von einem 78jährigen Autofahrer getötet worden. Die BZ formuliert das allerdings etwas anders.

… Eine Frau wurde von einem Auto angefahren und überrollt … wurde die Frau in einer verkehrsberuhigten Zone von der linken Seite des Autos erwischt und gelangte in der Folge unter das Gefährt …
Zwar werden bei Unfallbeteiligten erwähnt, in der Unfallbeschreibung ist dann allerdings nur das Opfer als Frau erkennbar. Die Sache „das Auto“ hat sie aber augenscheinlich von selbst angefahren und überrollt. Und sie „gelangte“ auch irgendwie unter das Auto.

Das mag wieder vielen kleinkariert erscheinen, aber diese Formulierungen sind es, die Autofahrende in Schutz nehmen. Warum steht da nicht: „Der Fahrer eines Auto ignorierte die Radfahrerin, rammte und überrollte diese.“? Und er hat sie ignoriert, aus welchen Gründen auch immer. Die Alternative wäre, er hat sie mit Absicht getötet. Das unterstelle ich nicht. Zusätzlich ist „erwischt“ und „gelangte unter“ schon fast beleidigend verniedlichend. Gerammt und überfahren. Fertig. Deshalb sterben Radfahrende.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*