Fahrradkontrollen

28.01.2009 | 15:20 Uhr | POL-MI: Weit über 1000 Fahrradfahrer überprüft – immer öfter in der falschen Richtung unterwegs
… Zwar mussten die Beamten insgesamt rund 280 Verwarnungsgelder erheben und Mängelzettel ausstellen, dennoch ist die Zahl der Radfahrer ohne Licht nach Angaben der Beamten leicht rückläufig. Dafür nahm die Benutzung des falschen Radweges leider zu …
Das ist auch meine Beobachtung. Ohne Licht sind hier im Dörgen grob geschätzt nur noch 25% der Radfahrer unterwegs. Nabendynamo sei Dank!

Dass immer mehr Leute auf der falschen Seite radfahren – teilweise sogar auf Seitenstreifen und nicht nur auf kombinierten Geh- und Radwegen – ist allerdings von den Kommunen selbst verursacht. Überall sprießen nur einseitig angelegte aber in beide Richtungen benutzungspflichtige kombinierte Geh- und Radwege aus dem Boden. Ich kann verstehen, dass da bei einigen schlicht der Überblick fehlt, wann und wo man nun fahren soll. Vor allen Dingen da es Straßen gibt, wo beides erlaubt ist – zumindest der Beschilderung nach. Was sich Kommunen dabei denken, verschließt sich mir. Wahrscheinlich gar nichts. … Demnach verletzten sich im Dezember in Minden bei neun Unfällen sechs Personen leicht und eine schwer. In drei Fällen trug der Fahrradfahrer zum Unfall bei, indem er den falschen Radweg benutzte beziehungsweise in die falsche Richtung fuhr … Da dort nicht explizit steht, dass dies ausschließlich durch Radfahrer verschuldete Unfälle sind, gehe ich mal frech davon aus, dass demnach 2/3 der Unfälle eben nicht durch Radfahrer initiert wurden. Das hört sich für mich danach an, dass man die anderen Verkehrsteilnehmer verstärkt kontrollieren sollte. Diese 3 besagten Radfahrer fuhren ja offensichtlich sogar auf einem Radweg. Woher weiß ein kreuzender Verkehrsteilnehmer denn, dass der Radfahrer dazu nicht durch eine entsprechende Beschilderung gezwungen wird? Aber immerhin schreibt die Polizei ja, dass die Radfahrer in den Fällen zu den Unfällen nur “beitrugen”. Der Rest ging dann vom anderen aus.

Ich kann tatsächlich nicht verstehen, warum so ein Bohei um diese Gruppe Verkehrsteilnehmer gemacht wird. Werden für KFZ ähnlich oft ähnlich groß angelegte Aktionen mit Ahndungen ähnlich “schlimmer” Vergehen gemacht? Parken auf Geh- und Radwegen, an Kreuzungen die Radwege zustellen, Vorfahrt an Rad- und Fußgängerüberwegen nehmen usw. An der Eidinghausener Straße könnte man an einem beliebigen Morgen wegen dieser Dinge reichlich Verwarngelder kassieren. Aber leider hat diese Klientel eine zu große Lobby. Das interessiert die Polizei nicht mal wenn sie daneben steht. Aber mit den rüpeligen Radlern kann man es ja machen …

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

3 Kommentare zu „Fahrradkontrollen

  1. Ich stimme Dir in vielen Bereichen zu. Neue Straßen für Autos zu bauen findet leider mehr Zustimmung (“Wähler-Stimmen”) als vernünftige Radwege anzubieten. Ich habe den Eindruck, Radwege sind in den meisten Fällen nur als Alibi nachgeschoben worden. Oder sie wurden gebaut, weil die Radfahrer den Autofahrern auf bestimmten Straßen lästig waren.

  2. Wie wäre es denn, die Radwege einfach weg zu lassen und den KFZ-Treibern klar zu machen, dass die Radler ebenfalls Verkehrsteilnehmer sind? Kost’ nix und ist radfreundlich.

  3. Gute Idee. Aber ich glaube kaum, dass Du das in die Köpfe der Autofahrer bekommst. Sie werden immer das MEHR an Blech ausnutzen. Leider.

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