Radfahrer stürzt über Motorhaube

Pressemappe Polizei Minden-Lübbecke vom 29.09.2008
… Der Autofahrer, ein 45-jähriger Mann aus Bad Essen, war kurz vor 22.00 Uhr auf der Straße Sieben Bauern in westlicher Richtung unterwegs und wollte die Kreuzung gerade aus überqueren. Dabei kam es zur Kollision mit dem Zweiradfahrer, der auf dem Radweg entlang der Zähringer Allee in Richtung Hahler Straße fuhr …
Und warum steht da nicht, dass der Autofahrer dem Radfahrer die Vorfahrt genommen hat? Trotz fetter Haltelinie und dicker Furt? Der Autofahrer fuhr in dem Ausschnitt von rechts nach links und der Radfahrer von oben nach unten. Nun steht in dem Artikel nichts von fehlender Beleuchtung beim Zweirad. Daraus kann man aber in der Regel schon schließen, dass Licht an war. Ansonsten werden Verfehlungen seitens der unmotorisierten Verkehrsteilnehmer grundsätzlich erwähnt.

So wie hier, wenn sich der Radfahrer falsch verhalten hat: Pressemappe Polizei Minden-Lübbecke vom 25.09.2008
… Am Donnerstag, gegen 05.45 Uhr, befuhr ein 27-jähriger Fahrradfahrer die Tonnenheider Straße aus Richtung Tonnenheide kommend in Fahrtrichtung Espelkamp.

Beim Einbiegen nach links in die Diepenauer Straße (als Vorfahrtstraße ausgeschildert) kam es zum Zusammenstoß mit dem PKW Opel einer 59-jährigen Frotheimerin, die auf der Diepenauer Straße aus Gehlenbeck kommend in Fahrtrichtung Diepenau unterwegs war … Es wird extra in Klammern erwähnt, dass die Autofahrerin Vorfahrt hatte. Mir wird hier ja vorgeworfen “Radfahrer gut / Autofahrer böse” zu propagieren. Mitnichten, es gibt sicher massenhaft Radfahrer, die sich falsch verhalten. Genauso wie es massenhaft Autofahrer gibt, die sich falsch verhalten. Warum wird aber das Falschverhalten der Radfahrer ständig erwähnt, bei den Autofahrern dafür durchgängig Entschuldigungen veröffentlicht?

Stimmt nicht? Doch, siehe hier: Pressemappe Polizei Minden-Lübbecke vom 25.09.2008
… Eine 71-jährige Autofahrerin war gegen 15.25 Uhr auf der Ludwig-Richter-Straße in Richtung Dehmer Straße unterwegs, um von dort in Richtung Werster Straße abzubiegen. Obwohl die Frau, die auf Grund einer hohen Hecke in ihrer Sicht behindert war, vorsichtig in den Einmündungsbereich einfuhr, kam es zur Kollision mit dem Radfahrer, der die abschüssige Dehmer Straße hinunter fuhr …
Natürlich, die hohe Hecke war Schuld, die Frau war ja auch ganz besonders vorsichtig. Und dann der Radler! Die Straße war abschüssig – klingeling – wer assoziert da nicht, dass hier jemand schnell unterwegs war? Nebenbei, das ist fast vor unserer Haustür … bisher ist mir noch nicht aufgefallen, dass das so schlecht einzusehen ist. Nicht schlechter als anderswo. Warum schreibt die Polizei nicht – wie in der Pressemeldung darüber – dass der Radfahrer Vorfahrt hatte?

Übrigens wieder Paradebeispiele für die Gefährlichkeit von Radwegen. Der Autofahrer achtet auf die Fahrbahn und sonst nichts. Radwege und Radfahrer kommen dort nicht vor. Ich hab’s heute morgen wieder erlebt, als ich gerade noch mit einer Notbremsung anhalten konnte, um nicht in einen schnittig vor mir herziehenden Rechtsabbieger zu fahren.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*