Traurig, jeden Tag das Gleiche …

1.07.2007 | 09:14 Uhr POL-MI: Porta Westfalica, 13-jähriger Junge bei Unfall verletzt
… Er war mit seinem Rad gegen die Beifahrertür eines Pkw gestoßen. Ein Autofahrer befuhr gegen 12.20 Uhr den Kircksiek in Hausberge in Richtung Eisbergen und bog an der Einmündung nach links ab. Dabei kam es im Einmündungsbereich zum Zusammenstoß mit dem Kind, welches mit seinem Fahrrad auf dem linken Gehweg des Mindener Weges zusammen mit seinem 11-jährigen Bruder unterwegs war. Die beiden Kinder wollten nach rechts auf den dortigen Gehweg des Kirchsieks einbiegen. Der 13-Jährige kam zu Fall und wurde vorsorglich mit einem Krankenwagen ins Klinikum gebracht. Die Polizei mußte bei der Unfallaufnahme feststellen, dass auf Grund des hohen Gras- und Buschwerkes die Sicht im Einmündungsbereich eingeschränkt war.

Es ist mir absolut unmöglich, anhand der Karte bei Google-Maps nachzuvollziehen, wie das hohe Gras und das Buschwerk hier in irgendeiner Form eine Rolle gespielt haben. Wächst das mitten auf der Kreuzung? Was der Junge auf dem linksseitigen Gehweg gemacht hat, sei dahingestellt. Das ist aber kein Grund, ihn auf der Kreuzung zu rammen. Denn dort hatte er Vorrang, ist ja das Gleiche als wenn er den Kirchsiek hochgekommen wäre. Und der Linksabbieger muß dann warten. Warum wird hier nicht unmißverständlich geschrieben, dass der Autofahrer nicht aufgepasst hat, die Vorfahrt nahm und dadurch den Unfall verursachte? Es könnte natürlich sein, dass die L780 dort die Vorfahrt “verliert” und der Mindener Weg im Verlauf eine Vorfahrtstraße ist. Seeeeehr unwahrscheinlich. Nein, da wird noch was von Gras und Büschen geschrieben – statt zu erwähnen, dass der Junge auf der Fahrbahn unbehelligt geblieben wäre …

11.07.2007 | 11:45 Uhr
POL-MI: Espelkamp, junge Fahrradfahrerin stößt mit Pkw zusammen

Minden (ots) – Gestern befuhr gegen 15:08 Uhr eine 8-jährige Espelkämperin mit ihrem Fahrrad den Geh-und Radweg der Straße Gabelhorst in Fahrtrichtung General-Bischop-Straße. Auf dem Gepäckträger saß ihre 7-jährige Freundin. In Höhe Buchenweg querte sie die Gabelhorst, um in den Buchenweg einzufahren. Zur gleichen Zeit befuhr ein 72-jähriger Espelkämper mit seinem VW Passat die Straße Gabelhorst [in die gleiche Richtung]. Somit kam es zum Zusammenstoß zwischen der Fahrradfahrerin mit dem Pkw. Da die junge Radfahrerin keinen Schutzhelm trug, zog sie sich eine schwere Kopfverletzung zu, und musste dem KH Rahden zugeführt werden …Zum Unfallzeitpunkt herrschten auf Grund starken Regens schlechte Sichtverhältnisse.

Hier ist es etwas schwerer, auf die “doofen Autofahrer” zu schimpfen ;-) Das Mädchen hätte ganz sicher niemanden auf dem Gepäckträger transportieren dürfen. Dann hat sie auch sicher nicht aufgepasst beim Überqueren der Straße. Ziemlich daneben ist es aber trotzdem, wieder Naturgewalten quasi entschuldigend zu erwähnen. Denn richtig, wenn nicht so ein dämlicher und gefährlicher Radweg auf der falschen Seite angelegt wäre, hätte das Mädchen auch keine Verletzungen. Die hat sie nämlich nicht deshalb, weil sie keinen Helm trug, sondern weil es einen Zusammenstoß mit einem Auto gab. Vielleicht fängt man einfach mal ein oder zwei Ursachen früher an: 1.) Radweg 2.) Auto 3.) vielleicht Helm. Aber da werden lieber Regen, Büsche und Gras erwähnt, statt die wahren Ursachen zu erwähnen.

Ich weiß ganz ehrlich noch nicht, wie ich Tim Fahrradfahren im Verkehr beibringen soll. Bei der derzeitigen Verkehrsituation ist das für Kinder wirklich nicht einfach. Auf Radwegen fühlen sie sich sicher, sind aber genau dort völlig aus den Augen der Autofahrer und werden daher an Kreuzungen und Einmündungen – wie man in den Polizeimeldungen täglich lesen kann – umgefahren. Auf der Fahrbahn ist man davor gefeit, muß dafür mit Hilfsscherrifs, Maßreglern, Besserwissern, Hupern und Dränglern leben. Ich kann das ab und komme damit zurecht, aber ein Kind nicht.

Man muß woanders ansetzen. Räder müssen ein selbstverständliches Verkehrsmittel sein und keins, für das vermeintliche Verkehrsexperten Sonderfahrwege schaffen wollen. Damit erreichen sie genau das Gegenteil! Und wenn die Kinder/Schüler dann mit dem Rad zur Schule fahren, sind die Straßen plötzlich auch leerer und ungefährlicher – oder warum ist jetzt in den Ferien auf der Eidinghausener morgens kein Stau? Liegt das nicht daran, dass die Kinder nicht zur Schule gebracht werden?

In Bad Oeynhausen ist man davon allerdings noch sehr weit entfernt. Da sind Fahrräder offensichtlich so exotisch, da werden sogar die Radwege zugestellt … in ein anderes Schild auf der gegenüberliegenden Straßenseite wäre ich heute fast reingerauscht, als ich gerade noch einer aus der Einfahrt kommenden Golffahrerin ausweichen konnte. Ich möchte mal das Geschrei hören, wenn so ein Aufsteller halb auf der Fahrbahn stünde!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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