Rot für Fahrräder

Seit Jahren ist im Rat und Ausschuss für Stadtentwicklung regelmäßig eine Frage auf dem Programm: wie geht man mit den “wild” am Bahnhof abgestellten Fahrrädern um. Und seit einiger Zeit frage ich dann genauso regelmäßig, wann man gegen die dort wild parkenden Taxen und deren Müll auf dem Bahnhofsvorplatz etwas tut. Ja, es ist unglücklich, diese Rampe zu zu parken. NW-News: Ordnungsamt appelliert an Besitzer von am Bahnhof “wild geparkten” Fahrrädern
… Anders als im Sport bedeutet diese rote Karte aber noch keinen Platzverweis für die Räder. “Wir wollen an das Verständnis der Radbesitzer appellieren”, erläutert Rinne …
Genauso Scheiße ist es, wenn Autofahrer dies mit Geh- und Radwegen tun. Ich wünsche mir, dass Herr Rinne vom Ordnungsamt mit exakt so einem Elan Artikel über falsch parkende KFZ in die Presse bringt, wie er es nun mit den roten Karten für Fahrräder bereits zum zweiten Mal getan hat. Wie wäre es mal den Platz vor der Deutschen Bank zu thematisieren?


Wirklich schlimme Sache, diese bösen Radler!

Dass rote Karten wenig bringen, ist dem Ordnungsamt bewusst. Denn nicht umsonst erwähnen sie, dass die rechtliche Situation ungeklärt ist. Ich darf nämlich mein Rad dort parken wo Platz ist – sogar auf einem Gehweg – richtigerweise nur dann, wenn ich damit niemanden behindere. Wie man auf dem Bild in der NW gut sieht, ist aber ausreichend Platz, dass sogar eine Elektrorollstuhl noch durchfahren kann!

Der dickste Bolzen ist jedoch, dass die direkt daneben liegende Radstation seit vielen, vielen Monaten Jahren weniger als zur Hälfte ausgelastet ist, weil dort schlicht und ergreifend Karten für die Türöffnung fehlten. Laut Aussage der Radstation gibt es lange Warteliste, die wegen ein paar läppischen Plastikkarten nicht abgearbeitet werden können. Auch das ist der Verwaltung seit vielen, vielen Monaten bekannt und erst in jüngster Zeit wurde man aktiv und hat den Austausch der Schließanlage initiiert. Wenn man also dort gegen die “Falschparker” moniert, die womöglich noch nicht einmal welche sind, dann ist das ein Problem, dass sich die Verwaltung in schönster Untätigkeit selbst geschaffen hat!

Die Abstellanlagen am Bahnhof sind bereits in den Arbeitskreisen des “Runden Tisch für eine fahrradfreundliche Stadt” als Sofortmaßnahme angeregt worden und dann offensichtlich ganz tief in eine Schublade gepackt worden. Womöglich wäre ja sonst mal jemand darüber gestolpert. Jetzt den Verkauf des Bahnhofsgeländes vorzuschieben ist zu einfach gedacht – stand damals überhaupt nicht zur Debatte.

Ich bin im übrigen jeden Mittag dort unten und habe bereits mehrfach nach “Schrotträdern” geschaut, es gibt dort welche, richtig. Aber das ist ein verschwindend geringer Anteil.

Wenn ich solche – offensichtlich von der Verwaltung lancierten Artikel lese – dann geht mir echt die Hutschnur hoch! Klasse wie man sich hier für eine Fahrradkultur und ein positives Bild dieses umweltfreundlichen Verkehrsmittels einsetzt. Weiter so …

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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