Boltenhagen – 18. bis 26.07.2015
Samstag – 18.07.
So richtig Urlaubslaune hatte ich nicht. Und auch die Frau schien nicht ganz so bereit zu sein. Nur Nachwuchs 1.0 wollte unbedingt auf Tour. Den Wohnwagen haben wir dieses Jahr in der Garage gelassen, denn Ben ist uns einfach noch zu klein, um mit ihm Campen zu gehen. Da haben wir beide nicht die Ruhe zu. Nächstes Jahr wieder.
Dieses Mal haben wir uns wieder für die Ostsee entschieden. Aber nicht Kühlungsborn, sondern Boltenhagen. Und dort im speziellen das Dorfhotel Boltenhagen. Eine „künstliche“ Ferienanlage im Osten der eigentlichen Stadt. Wir haben dort schon vor Monaten ein Apartment gemietet und 90% des nicht gerade unerheblichen Entgeltes auch bereits per Vorkasse überwiesen. Dafür hat man dann die Unterkunft und alle auf dem Gelände angebotenen Wellness-Klamotten inklusive.
Freitag hatte ich mir ab mittags freigenommen und habe den Yeti urlaubsreif gemacht. Der Radträger der Firma Eufab für die Anhängerkupplung bekam noch ein Chance. Die erste, seit mir in 2011 das Vorgängermodell von der Kupplung abgerissen ist und ich das nun zu benutzende als Ersatz bekam. Taschen hatte Alex schon fertig gepackt und zusätzlich hatte ich für den Yeti noch Grundträger für die Dachreeling besorgt, auf denen wir eine geliehene Dachbox befestigten. Stauraum war also vorhanden. Den haben wir dann auch komplett ausgenutzt. Was man für 8 Tage und vier Personen alles mitschleppt, unglaublich. Aber neben drei Rädern muss ja auch noch der Anhänger für Ben mit. Passte aber alles, so dass ich abends noch eine Testfahrt mit dem beladenen Wagen zu meiner Mutter machen konnte.
Unsere Wohnung war sogar schon frei und wir konnten sofort rein – eigentlich ist Bezug erst ab 15 Uhr. Umso besser! Den Yeti auf dem Parkplatz abgestellt und mit den reichlich vorhandenen Bollerwagen das Gepäck in 3 Touren ins Haus gefahren. Wir hatten ein ebenerdiges Apartment mit Terrasse nach Südwesten und Blick auf den Hafen. Man könnte es schlechter treffen :-p Allerdings haben alle Unterkünfte einen Blick auf’s Meer – nur dass wir auch noch abends Sonne auf der Terrasse hatten. Das war schon schön. Nachdem alles eingeräumt war, haben wir uns gleich wieder ins Auto gesetzt und sind in den nächstgelegenen Aldi gefahren, damit wir nicht verhungern müssen. Dabei stellten wir dann auch fest, dass die Entscheidung die Räder mitzunehmen, goldrichtig war. Bis in den Ort sind es 4 Kilometer und das ist zu Rad leichter als zu Fuß.
Sonntag – 19.07.
Wir haben so lange geschlafen, wie Ben uns ließ. Meist ist er ja schon um 6 Uhr auf den Beinen, aber der Vortag hat ihn wohl doch so geschafft, dass er glatt bis halb 8 in seinem Reisebett gelegen hat. Gut für uns. Danach haben wir im Schlafzimmer noch ein bisschen gespielt, damit sein großer Bruder im Nebenzimmer auf dem Schlafsofa noch ein halbes Stündchen länger liegen bleiben konnte. Aber um halb 9 war damit dann auch Schluß und es wurde endgültig aufgestanden. Brötchen gibt’s gleich um die Ecke in einem kleinen Lädchen und wir haben am Frühstückstisch gesessen und uns von drinnen den Regen draußen angesehen. Ist ja klar, wir sind an der Ostsee, natürlich regnet es dann. War ja bei unseren anderen Urlauben in Kühlungsborn nicht anders. Nächstes Jahr fahre ich wieder nach Kroatien, ich nehme an, der Rest der Familie sieht das ähnlich.
Während Bens Mittagsschlaf haben wir auf dem Zimmer gesessen, gelesen und gedöst. Leider ist das Wetter immer noch nicht besser geworden, bewölkt, ab und zu ein paar Tropfen … aber immer über 20°C. Zum Rad fahren war uns das zu schlecht, Strand war auch nicht das Wahre. Also haben wir uns überlegt, mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Kaum dass wir das Dorfhotel-Gelände verlassen haben, begann es zu regnen. Erst nur ein bisschen, dann immer mehr. Die Straße durch den Ort war verstopt, es regnete in Strömen und wir haben dann direkt vor einer Schranke zu einem Parkplatz genervt gewendet und sind zurück zum Apartment gefahren. Sehr merkwürdig, dass Freunde und Bekannte immer nur Bombenwetter an der Ostsee haben, wir aber immer im Regen stehen.
Wir zahlen aber in den 180€ pro Übernachtung für die Saunabenutzung mit! Also nochmal die Badesachen gepackt und alle Mann die paar Meter zum Schwimmbad gegangen. Alex ist mit Ben ins Babybecken und Tim und ich haben zunächst den kalten Außenpool ausprobiert, bevor wir in die Finnische Sauna gegangen sind. 90° – alles gut. Ist zwar nur ein Mini-Saunabereich mit zwei Saunen, einer Liege draußen und einem kleinen Ruheraum drinnen, aber alles ist sauber und es waren vor allen Dingen nur noch zwei weitere Gäste in der Sauna! Sehr erholsam. Als Tim keine Lust mehr hatte, habe ich ihn gebeten, Alex abzulösen und auf Ben auzupasen. Mit fast 12 Jahren geht das wohl für eine Viertelstunde. So konnte Alex auch noch mal die Sauna ausprobieren.
Nach dem Essen sind wir noch kurz um den Block spaziert und haben dann Nachwuchs 2.0 ins Bett gebracht. Alex hat gelesen und Tim und ich den Abend bei den „Drei Musketieren“ und „The Dark Knight Returns“ verbracht.
Montag – 20.07.
Die Sonne scheint! Super :-) Endlich. Alex und Ben haben nach dem langen Ausschlafen bis 8 Uhr Brötchen geholt und wir haben ganz entspannt gefrühstückt. So richtig wussten wir nicht, was wir machen sollten. Für den Strand war’s noch zu kühl, nur rumliegen wollten wir auch nicht, also haben wir die Räder fertig gemacht, um nach Boltenhagen zu fahren. Der extra für den Urlaub zusätzlich gekaufte Billiganhänger passte nicht an mein Rad (jedenfalls kam ich beim Treten immer an die Deichsel) und darum musste Alex das Ding ziehen. War aber wohl kein Problem.
Es sind keine 4 Kilometer bis zur Seebrücke, Ben fand’s super im „Ahänga“, zack, waren wir da. Der Ort war rappelvoll, die Seebrücke war rappelvoll, die Straßen waren rappelvoll. Es ist Urlaubszeit. Trotzdem sind wir auf die Seebrücke bis ganz ans Ende gegangen. Sehr langsam, weil Ben an jedem Balken mit einem entzückten „Uhhhhhh“ stehen geblieben ist und das Meer auch alle 2 Meter anders aussah. Allen hat’s gefallen.
Nachmittags ging’s dann das erste Mal an den Strand. Der zum Dorfhotel gehörige Sand sieht nicht so aus, als wäre er von der Natur dort so vorgesehen und ist deutlich grobkörniger, als der weiche Pulversand am Boltenhagener Strand. Trotzdem haben wir dort sehr bequem in der Sonne bzw. dem Schatten der Strandmuschel gelegen, gelesen, mit Ben gespielt und zugeschaut, wie sich Tim in der Ostsee einen abgefroren hat. Er war aber nicht der Einzige im Wasser und schwört Stein und Bein, dass es angenehm war. Ich hab’s nur bis zu den Waden ausprobiert und mir war es eindeutig zu kalt! Ben tingelte immer von der Strandmuschel zum Wasser und zurück, sah nachher ganz paniert aus und hat sich köstlich amüsiert.
Dienstag – 21.07.
Ben geht für seine Verhältnisse spät ins Bett, dafür schläft er aber auch länger. Bis halb neun haben wir heute morgen im Bett gelegen und gedöst. Danach habe ich mich fix geduscht und bin mit Ben zum Kramladen an der Rezeption gegangen, um Brötchen zu besorgen. Same procedure as every morning. Dann Frühstück, rumgammeln, lesen. Alex hat Ben ganz kurz in der KiTa abgegeben, um zu gucken wie er das so mitmacht. War wohl auch kein Problem für die paar Minuten. Das probieren wir morgen mal für 2 Stunden aus :-) Beim Lesen geht die Zeit schnell vorbei und da war es auch schon wieder Mittagsschlafzeit für Nachwuchs 2.0 und wir mussten uns 2 1/2 Stunden ruhig verhalten. Können wir ;-) Tim sitzt mit Kopfhörern auf den Ohren und Handy in der Hand auf dem Sofa und Alex und ich lesen. „Control“ habe ich so gut wie durch. Klasse Buch.
Nach dem Schläfchen waren wir uns nicht so recht schlüssig was wir machen wollen. An den Strand grundsätzlich ja, wäre da nicht der ganze Sand. Das kann ich ja nicht so gut leiden. Und das Wasser ist kalt, es gibt dort keine Stranddusche, keine Toilette und und und … aber im Paket ist ja Schwimmbadbenutzung mit drin. Und da gibt’s auch die Sauna :-) Ben findet das Planschbecken eh super, also dahin. Alex und ich waren beide zweimal zum Saunen, Tim war einmal mit und währenddessen hat der jeweils andere mit Ben gespielt. Das Außenbecken war zwar eisig, was Tim aber nicht davon abgehalten hat, den ganzen Nachmittag darin zu verbringen und mit einem anderen Jungen Wasserball zu spielen.
Mittwoch – 22.07.
Heute mal ein anderer Ablauf: Tim ist nach dem langen Ausschlafen mit seinem Bruder zum Brötchenholen gegangen! :-) Danach hat Alex Ben in der KiTa abgeliefert – mal schauen, ob er zwei Stunden durchhält – und wir haben rumgedöst. Irgendwann sind Tim und ich zum nächstgelegenen Supermarkt gefahren, um die Vorräte aufzufüllen. Als wir zurück kehrten, war Alex schon los, Ben abholen. Der war wohl in der Spielgruppe recht zufrieden und hat schön gespielt. Klasse. Nur ins Bett gehen wollte er nicht so recht, war zu aufgedreht. Alex und Tim hatten vor, nach Boltenhagen in den Kletterpark zu fahren und ich komme nach, sobald Ben wach wird. Man darf eh nur zwei Stunden klettern, dachten wir, so dass wir danach noch kurz an der Strandpromenade schlendern können.
Als die beiden weg waren, schlief Ben noch nicht und das änderte sich auch leider etwas länger nicht. Unsere Nachbarn hatten – wie alle hier! – auch ein Kleinkind und das schrie auf der Terrasse aus voller Brust. Was Ben dazu animierte in einer Tour „Baby weint“ zu sagen und nach Mama zu rufen. Der sehe ich nicht mal ansatzweise ähnlich, was ihn nicht gerade beruhigte. Hat ein wenig gedauert, bis er dann völlig groggy und schluchzend eingeschlafen ist. Ich habe mich derweil abwechselnd auf das Sofa und die Terrasse gelegt und gelesen, gelesen und gelesen. Während Ben schlief und schlief und schlief. Zwischendurch kamen Status-WhatsApp-Nachrichten rein, auf welchem Parcours Alex und Tim inzwischen waren und Ben schlief. Der musste ziemlich groggy gewesen sein.
Später bekamen wir im Restaurant sogar einen Außenplatz mit Strandkorb und konnten uns den Magen am Buffet voll schlagen. Das war quantitativ reichlich vorhanden, qualitativ OK, mehr aber auch nicht. Auch die Platzierung der Speisen war eher ungewöhnlich. Warum zum Beispiel der süße Grießbrei für die Sauerkirschen direkt hinter den Fischnuggets in den Warmhaltebottichen untergebracht waren erschließt sich mir nicht. Der ganze Grießbreiklacker auf dem Fisch brachte diesen nicht deutlich nach vorn. Außerdem kann ich bei solchen Buffets ja nicht leiden, wenn sich die Gäste nicht ordentlich anstellen, sondern jeder denkt, er wäre der Anfang der Schlange. Merkwürdigerweise sind es meist grellgeschminkte Damen – gern behängt mit allerlei klimpernden Glitzer – egal welchen Alters (die Damen, nicht der Glitzer), die diese verschobene Wahrnehmung haben.
Am Abend sollte im Fernsehen „The 100“ anlaufen, eine neue Serie, auf die ich mich den Trailern nach schon sehr freute. Leider entpuppten sich zumindest die ersten beiden Folgen als erschreckend infantil und tölpelhaft gespielte, oberflächlich und billig inszenierte Massenware. Auf Twitter wurde zwar erwähnt, man müsse ein paar Folgen durchhalten und die zweite Staffel sei super … aber ich weiß nicht. Sollte man sich nicht gerade am Anfang besonders Mühe geben?
Donnerstag – 23.07.
Ben hat im Urlaub echt einen gesegneten Schlaf, so dass wir wieder erst um halb neun aus den Kojen gescheucht wurden. Tim hat mit Ben das Frühstück besorgt, während im Apartment der Tisch gedeckt wurde. Wir hatten vor, nach dem Frühstück mit dem Fahrrad nach Boltenhagen zu fahren. Das wurde dann auch genau so gemacht. Allerdings getrennt. Alex mit Tim und Ben und ich allein. Ich hatte vor, ein bisschen Ingress zu spielen. Hier im Hoteldorf-Boltenhagen gibt es zwar auch 18 Portale, die waren aber als wir ankamen alle schon blau und nur ein halbes Dutzend grau und da kein anderer Spieler hier zu sein scheint, ist es äußerst müßig, nur immer die Portale abzugrasen. Verfeldert hatte ich sie schon komplett. Im Ort selbst gab’s aber noch deutlich mehr und dazu eine Mission, die diese auch alle abgraste. Die wollte ich machen. Habe ich auch.
Ben war dort wundersamerweise gerade erst eingeschlafen – war wohl zu aufgedreht. In der Schlafenspause ist Alex in die Sauna gegangen und Tim und ich lasen, lasen und lasen. So stelle ich mir Urlaub vor. Einfach nichts tun. Keine Ahnung ob das dem Nachwuchs so gefällt. Ben scheint gute Laune zu haben und Tim beteuert auch, dass es gut ist. Allerdings ist er auch ein bisschen bockig. Wird halt bald 12 … Nach dem Mittagsschlaf haben wir die Minigolfanlage direkt vor unserem Apartmenthaus ausprobiert.
Danach habe ich weiter in „Silo“ von Hugh Howey gelesen. Auch ein sehr geiles Buch. Schöne und sehr ausführliche Dystopie. Weiter gibt’s nichts zu berichten … außer dass ich vergessen habe, mich beim Lesen auf der Terrasse einzucremen. Bin aber nur ein ganz bisschen rot geworden. Brennt nicht mal.
Nach dem Abendbrot gab’s nur Fernsehen … während ich gelesen habe!
Freitag – 24.07.
Vormittag fast wie immer, lange geschlafen, Tim und Ben haben Brötchen geholt und wir haben in Ruhe gefrühstückt. Danach waren wir wieder ganz kurz unschlüssig, ob wir in Kultur machen und uns vielleicht Wismar oder eine andere Stadt ansehen wollen, oder doch lieber irgendwie gar nichts unternehmen sollen. Letzteres war mehr nach unser aller Mütze :-) Man kann sich im Dorfhotel auch allerlei Fahrzeuge ausleihen. Vom stinknormalen Fahrrad (wir waren froh, unsere dabei gehabt zu haben!) über zwei- und viersitzige Kutschen und kleine Dreiräder bis zu Kettcars in allen Größen. Wollte Tim auch mal ausprobieren und wir haben die 7 € für eine Stunde locker gemacht.
In der Mittagspause haben Alex und Tim gelesen und ich mich noch einmal auf’s Rad gesetzt, um nach Boltenhagen rein zu fahren. Nachdem ich gestern in Klütz war, dauerte es dort keine 10 Minuten, bis ein Erleuchteter kam und meine gerade eingenommenen Portale wieder grün gefärbt hat. Danach ist er noch nach Boltenhagen gekommen und hat dort großflächig alles von blau auf grün umgefärbt. Das störte mich gar nicht, denn dadurch hatte ich die Möglichkeit noch ein paar Unique Captures zu bekommen und weitere Links zu bauen. Mir fehlen noch knapp 130 Links bis zum nächsten Level. Also mitnehmen, was man kriegen kann. Knapp zwei Stunden war ich unterwegs und als ich zu Hause vor dem Wohnzimmer ausrollte, war Ben immer noch am Pennen. Wurde dann aber ziemlich fix wach, nachdem wir die Schlafzimmertür aufgemacht haben.
Ich bin den Rückweg extra über die Strandpromenade gefahren (was verboten ist, aber alle ignorieren und auch niemand etwas sagt), um zu schauen wo noch schöne Strandabschnitte sind. Eigentlich ist der ganze Strand in Boltenhagen schöner, als der am Dorfhotel. Bis auf die letzten beiden – dort sind Hunde erlaubt. Und ich saß letztlich mit Ben schon neben einem Kackehaufen am Strand. Habe den Rest der Familie nur kurz überreden müssen, an den Strand zu fahren. Keine 10 Minuten mit dem Rad. Alles in den Hänger geschmissen, meine Packtasche gefüllt und los. Nur die selbstaufbauende Strandmuschel war ein bisschen unhandlich am Lenker. Am Strand aber unerlässlich, denn im Wind war es gar nicht mal so warm. Im Windschatten der Muschel dafür umso muckeliger. Tim ist sofort in die Ostsee gerannt und versuchte uns zu überzeugen wie warm das Wasser sei. Ich konnte es nicht so recht glauben, bin dann aber doch irgendwann mal hinterher gegangen. Man muss schon ganz schön weit laufen, damit das Wasser überhaupt bis zur Badehose reicht. Und es war arschkalt!
Als wir gingen, haben wir den Strandkorb an zwei Frauen mit etlichen Kindern weiter „vererbt“, die darüber auch ganz angetan waren. Zurück im Apartment habe ich aus dem was wir noch hatten – Tomaten, Paprika, Pfefferbeisser, Pilze, Oregano, Pfeffer, Frischkäse und etwas Ketchup – eine Soße gebastelt, die wir uns über die gekochten Nudeln gekippt haben. Schmeckte gar nicht mal so schlecht. Und während Tim danach im Fernsehen „Outlander“ geguckt hat, haben Alex und ich auf der Terrasse gelesen. Nachdem ich „Silo“ durch hatte, habe ich mir sofort den zweiten Band „Level“ (und Teil drei „Exit“) auf den Kindle geladen. Kann die Bücher von Hugh Howey nur empfehlen.
Samstag – 25.07.
Letzter ganzer Urlaubstag. Ben war heute morgen schon um halb 7 wach. Wahrscheinlich, weil es ab 5 Uhr wie blöde geregnet und gestürmt hat. Ich war jedenfalls nicht wach :-( konnte aber auch nicht mehr schlafen, wenn der Nachwuchs rumramentert. Alex hat mit ihm dann schon ein Nutellatoast gegessen, während ich mich noch mal umgedreht habe. Irgendwann sind Alex und Ben dann Brötchen holen gegangen und wir haben gefrühstückt. Ich war ein bisschen groggy. Leichte Kopfschmerzen und schlapp. Keine Lust zu irgendwas. Alex ist daher mit Ben und später auch Tim ins Spielzimmer in einem der Apartmenthäuser gegangen. Bällebad, Sitzecken, Rutschen und so … während ich diesen Bericht hier getippert habe. Packen wollen wir heute abend – so viel ist das ja nicht – und morgen früh um 10 Uhr müssen wir die Wohnung geräumt haben.
Über uns sind vorgestern neue Gäste eingezogen. Opa, Oma und 3 Enkel – Kerl, was nerven die. Links und rechts neben uns sind auch Familien mit Kindern. Das ganze Dorf ist ein einziger Kinderhort, aber von denen hört man nix. Außer sie spielen auf dem Rasen vor der Wohnung. Über uns der Mann und die Frau können aber nicht leise. Prollig und laut. So gar nicht meine Art. Die Kinder höre ich so gut wie nicht, nur immer wie die beiden am rumpoltern sind, die Kinder sollen endlich ruhig sein. Ich glaube, bevor wir ins Auto steigen, rufe ich denen ein freundliches „Haltet doch endlich mal die Fresse!“ hoch.
Den ganzen Tag schon war das Wetter ziemlich durchwachsen, in der Nacht hatte es geschüttet, tagsüber war es zwar trocken und warm, aber ziemlich bewölkt und es grummelte auch ein wenig. Daher haben wir uns gegen den Strand entschieden und sind noch mal die 200 Meter bis zum Hallen-/Freibad mit Sauna gegangen und haben uns zwischen saunieren und aufpassen auf Ben im Babybecken abgewechselt. Ich habe 5 oder 6 Gänge gemacht, Alex 2 oder 3 hat dafür von Holger – dem Bademeister, der eigentlich schon Feierabend hatte – einen extra Aufguss bekommen. Sehr nett! Tim war mit drin, hat aber nach 2/3 abgebrochen ;-) Ich hab’s direkt nach dem Aufguss auch nur 10 Minuten in der Hütte ausgehalten, bis mir die Ohren zu sehr gebrannt haben. Ben war zwischendurch mit im Ruhebereich der Sauna und hat auf den Liegen gechillt. Auf jeder einzelnen, immer schön der Reihe nach.
Den Abend haben wir mit Quizshows im Fernsehen beendet und haben parallel ein bisschen gepackt. Ein bisschen was haben wir ja schon mitgeschleppt – und ganz viel nicht benutzt. Klamotten, Spielzeug … alles mögliche. Jedes Jahr das Gleiche :-)
Sonntag – 26.07.
Wie immer war der Jüngste als erster wach. Hätte heute aber ruhig noch ein Stündchen länger schlafen dürfen. So sind wir jedenfalls zum zeitigen Packen gekommen. Der Wetterbericht sagte für den späten Vormittag Regen voraus und darum haben wir erst den Yeti beladen und dann gefrühstückt. Die Taschen in den Kofferraum, Dachbox gefüllt, Elektronik zusammen geräumt und den Heckträger zusammengeschraubt, angebaut und mit den Rädern bestückt. Ich habe dem Eufab ja nicht getraut, aber mit zwei zusätzlichen Spanngurten an der Dachreeling hat das Ding die drei Fahrräder doch gehalten. Dann gab’s das letzte Urlaubsfrühstück. Aber ohne große Traurigkeit, wenn’s nach Hause geht, grinsen wir alle immer auch ein bisschen. Schlüssel bzw. Chipkarten abgegeben und ein letztes Mal mit den Bollerwagen bis an den Strand spaziert und einmal die Promenade runter – dann wurden die Plätze im Yeti eingenommen.
Letztendlich kamen wir heile zu Hause an! das ist das Wichtigste. Hatten schöne 8 Nächte und 9 Tage an der Ostsee und noch eine bzw. zwei Wochen Urlaub vor uns. Im nächsten Jahr will ich (und Tim) aber wieder nach Kroatien.