Schultransfer

Für kleine Schulkinder ist der Weg in die Schule nicht einfach zu bewältigen. Viele Autos, die die Straßen verstopfen und teilweise nicht darauf achten, wo gerade ein Zebrastreifen ist oder nicht oder (noch schlimmer) an Stellen wo keiner ist, einfach rüber winken.

Nur, wer sitzt in den vielen Autos, die morgens um viertel vor 8 die Zufahrten zu den Grundschulen erschweren? Es sind die Mütter der Kinder, die ihre Zöglinge lieber in der vermeintlich sichereren Blechummantelung zur Schule bringen, statt sie dort mit dem Rad oder zu Fuß abzuliefern. Und wir reden hier von Grundschulen, da ist der Weg in aller Regel sehr überschaubar.

Viele Mütter (und Väter – ich schließe mich da auch nicht aus, stehe da selbst oft genug mit in der Schlange!), viele Autos, Straße dicht: gefährlich. Hm, wie kann man das bloß lösen. Hmmm. Moment! Wie wäre es, wenn man auf das Auto verzichtet und das Kind wirklich mit dem Rad … oder zu Fuß? Na, das wäre ja abgedreht, dann hätte man viel weniger Stau und viel weniger Verkehr (das es so ist, kann man in den Ferien sehr schön beobachten!) und viel weniger Gefahr. Machen ja auch sehr viele schon, noch mehr wäre besser. In Löhne gibt es dazu übrigens ein schönes Projekt, den „Walking Bus“, bei der die Schulkinder zu Fuß in Gruppen von einer Begleitperson zur Schule gebracht werden. Auf festgelegten Routen werden die Kinder eingesammelt – wie bei einer Buslinie – und dann der Weg gemeinsam gemeistert. Lobenswert!

Ich für meinen Teil habe heute morgen (wieder mal) beschlossen, dass auch Nieselregen kein Grund ist, das Auto zu nehmen. Früher bin ich im Schneetreiben und im Gewitter mit dem Rad zur Grundschule gefahren. Ich wüsste nicht, was mich damals von den Kindern heute unterscheidet.

Ach, und noch was, auf dem Bild oben sieht man eine Querungshilfe. Das ist *kein* Zebrastreifen. Dementsprechend muß hier kein Autofahrer einem Fußgänger Vorrang gewähren. Manche machen das – weil sie nett sein wollen – und erzeugen damit ein Problem: weil es nicht alle machen. Wenn die Kinder nun sehen, dass der eine Onkel sie rüber winkt, dann gehen sie auch die zweite Hälfte der Fahrbahn arglos an … und der Onkel im Gegenverkehr winkt dann vielleicht nicht rüber. Sinnvoll wäre z.B. in einer Stausituation, diese Querung nicht zu blockieren. Aber so weit reicht das Denken dann oft nicht mehr.

Ich bleue Tim jedenfalls ein, dass er an solchen Querungen nur dann geht, wenn kein Auto da ist, oder das nächste weit genug weg ist. Wenn ich nun an so einer Furt warte, muß ich mich auch noch von Autofahrern anpöbeln lassen, sobald ich ihr freundliches Angebot ausschlage.

Ja, ich bin der Meinung das an die Stelle *dringend* ein Zebrastreifen oder besser eine Bedarfsampel gehört, weil diese Querungshilfen der allergrößte Bockmist sind – aus den oben beschriebenen Gründen. Im übrigen ist genau das gleiche Problem am „Alten Postweg“ aufgrund der höheren Geschwindigkeiten noch etwas dramatischer.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*