Verkehrsinsel übersehen?

Verdammt! Die Verkehrsinsel hatte weder eine Wahnweste an, noch trug sie einen Helm. Ist dann natürlich auch unsichtbar. Schuld war ein/e Audi S7 Sportback Fahrer/in, die zuvor die Beschilderung der Verkehrsinsel abgeräumt hat.

Polizei Minden-Lübbecke 01.12.2021: Unfallflucht auf Dehmer Straße: Polizei sucht nach Audi S 7
… Eigenen Angaben zufolge hatte der Mann kurz zuvor die Dehmer Straße (B 61) befahren und war dabei auf die Verkehrsinsel in Höhe Wöhrener Straße / Lohbuschbreede geraten. Die, so der Mindener, sei in der Dunkelheit wegen fehlender Beschilderung nicht wahrnehmbar gewesen …

Die Dehmer Straße ist an der Stelle schnurgerade, ich meine sogar gut beleuchtet und die Verkehrsinsel ist, da es sich u.a. um eine Querungshilfe für zu Fuß Gehende und Radfahrende handelt, auch sehr gut auf der Fahrbahn markiert. Mir ist völlig schleierhaft, wie man dieses Bauwerk mit eingeschaltetem Licht, angepasster Geschwindigkeit und ohne den Versuch jemand anders zu überholen “übersehen” und auch noch überfahren kann. Es gibt keine gewaltige Verschwenkung, man fährt eigentlich nur in seiner Spur geradeaus.

Insofern verstehe ich auch die Polizei nicht, die solch eine Behauptung auch noch in ihrer Pressemitteilung veröffentlicht und damit suggeriert, dies sei eine valide Erklärung, warum man eine weithin sichtbare Mittelinsel nicht wahrnehmen kann.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

5 Kommentare zu „Verkehrsinsel übersehen?

  1. Moin Andreas.

    Inhaltlich kann ich mich Dir nur anschließen. Zumal es erwiesen ist, dass zu viele Schilder gerade dazu führen, dass auch diese nicht mehr wahrgenommen werden. Das Ziel sollte eigentlich sein, nur die Schilder aufzustellen, die wirklich erforderlich sind, damit diese ausreichend wahrgenommen werden und nicht im Schilderwald untergehen.

    Stilistisch habe ich allerdings noch eine kleine Kritik:

    Warum muss man eigentlich gendern, wenn der Fahrer laut Bericht eindeutig ein Mann gewesen ist? Es sollte sich wohl niemand übergangen fühlen, wenn man sich schlicht an die Fakten hält. Zumal die Aktion jetzt nicht zum Vorbild taugt.

    Ich habe im Übrigen kein Problem mit Ausdrücken, wie “Radfahrende”, “Studierende”, etc., aber das immer mehr Wörter mit Sonderzeichen versehen werden, verunstaltet das Schriftbild doch schon sehr und verleidet mir auch ein Stückweit das Lesevergnügen, da mir das Wort dann häufig mehrfach durch den Kopf geistert oder ich die Endung bewusst überlesen muss.

    Das ist besonders ärgerlich, wenn es wie hier völlig unnötig ist, da es einfach faktisch um einen Mann ging. Ähnlich verhält es sich, wenn bei einem Wort in der weiblichen Form ein Umlaut generiert wird. Gerade letztens in einem Zeitungsartikel gelesen: “Anwält*in”. Was soll mir das sagen? Da steht auf beiden Seiten des Sterns die weibliche Form. Der Stern ist also völlig sinnfrei und der Autor denkt in solchen Fällen augenscheinlich mehr über die politische Korrektheit nach, als über den eigentlichen Inhalt.

    Ich habe kein Problem damit, wenn jemand in seiner Sprache mehrere Geschlechter berücksichtigt, aber die Art und Weise ist irgendwie faul. Entweder verwende ich neutrale Begriffe oder sich schreibe halt beide aus. Diese Wortverstümmelungen hingegen sind schauerlich bis aufdringlich. Außerdem wäre es ein Fortschritt, nur dann zu gendern, wenn es inhaltlich sinnvoll ist und nicht seiner selbst wegen.

    • Es sind zwei Fahrzeuge über die Mittelinsel gefahren! Einmal der Mann, welcher später mit dem Plattfuß angetroffen wurde und der die Mittelinsel aufgrund der fehlenden Beschilderung nicht gesehen hat und davor ein (wahrscheinlich) Audi A7, der die Schilder abgeräumt haben muss.

      Die Polizei schreibt dazu “Wer Angaben zu dem beteiligten Audi S7 Sportback oder dem unbekannten Fahrzeugführer machen kann, der wird gebeten, sich bei den Verkehrsermittlern unter Telefon (0571) 88660 zu melden.”

      Insofern kann das sowohl eine Frau, als auch ein Mann gewesen sein. Die Polizei hat in ihrer Mitteilung nur nicht gegendert ;-) Oder aber sie weiß aufgrund der aufgefundenen Auditeile, dass ein Mann gefahren sein muss. Halte ich für unwahrscheinlich ;-)

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