Radler nicht erwünscht

Wegweiser durch die Innenstadt von Bad Oeynhausen
voll freundlich

Ulrich Wehmeier ließ mich fragen, ob ich die neuen Pfosten auf dem Weserradweg schon gesehen hätte. Hatte ich noch nicht und ich konnte mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass man da noch mehr Durchfahrtsverhinderer aufbauen würde. Also nach der Arbeit in den Sattel und nach Rehme. Nach dem Überfahren der Kußbrücke habe ich das erste mal bewusst den Wegweiser durch die Innenstadt wahrgenommen. Dass Vandalen den so beschmieren, dazu kann die Stadt nichts. Aber was soll der weisen? Radfahrtechnisch interessantes gibt es wahrlich nicht darauf zu entdecken. Dann kann er auch gleich weg – dient ja sowieso nur als Tafelersatz für spätpubertäre Halbstarke.

Egal, wollte ja Pfosten sehen. Die ersten kommen bekanntermaßen ungefähr am Beginn des Sportplatzes. Da durch und schon ist man am großen Parkplatz an der Fähre Amanda. Und da sieht man die Phalanx auch schon in voller Pracht.

Pfeiler im Weg

Was soll das denn? Ich fasse mir an den Kopf und bin angesichts der Diskussion um den Runden Tisch für eine fahrradfreundliche Stadt fassungslos. Vor fast zwei Jahren hat die Stadt von dem Unsinn der Pfosten Kenntnis bekommen – und versprach damals sogar – wenn auch partielle – Besserung. Ist nichts draus geworden. Und nun das! Man will ganz offensichtlich nicht, dass der Weserradweg bestimmungsgemäß benutzt werden kann. Wem bringen diese Pfeiler etwas?

Ich kann nur mutmaßen, man möchte damit verhindern, dass Autos um die Ecke fahren um auf oder vom Parkplatz zu gelangen. Und damit man Autofahrer ja nicht über Gebühr strapaziert, wälzt man das auf die Radfahrer ab und bürdet ihnen erhöhte Aufmerksamkeit auf. Auf einem der besten Stücke eines der besten Radwanderwege Deutschlands baut man auf 500 Meter Wegstrecke vier Barrieren aus Sperrpfosten. Ich kann es nicht verstehen! Es ist doch gerade in Porta ein älterer Herr auf dem Weserradweg an solch einem Pfeiler hängen geblieben. Möchte Bad Oeynhausen auch mit solchen Meldungen in die Zeitung? Prima Werbung!

Denn was passiert nun? Die Autofahrer sehen die Poller und was kann man vor Pollern machen? Parken! Darf man ja eh nicht durch fahren. Es wird nicht lange dauern und der Radweg ist dort von parkenden Autos zugestellt. [Update: Ich hatte Recht!] Man kann dann ja dann aus dem Auto sogar auf die Weser schauen!

Warum stellt man die Pfeiler nicht in einer Verlängerung zum Zaun am Sportplatz entlang auf? Der Parkplatz ist dann genauso groß wie bisher, der Radweg ist frei und es kann auch niemand mehr um die Ecke fahren. Wären die 5 Pfeiler mehr mal wieder nicht im Budget gewesen? Leute, so wird das nichts!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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