Der enge Weserradweg

Am letzten Donnerstag sind wir mit der Familie Rad gefahren. Das erste Mal so weit mit dem kleinen Jungen, kein Problem auch an der vermeintlich engen Stelle. An dem Tag fiel mir auf, wie zugewuchert der Weg ist und ich nahm mir vor, mal zu gucken inwieweit das schon chronisch ist und sich auf die nutzbare Breite auswirkt. Da ich heute sowieso dort unterwegs war, habe ich mal dokumentiert.

Ja, das ist zugwuchert. Und auch “ja”, da hat jemand gemäht. Aber – mich schüttelt’s schon wieder – warum um Himmels Willen wieder nur die Hälfte von dem was nötig wäre? Von der Böschung hängt es immer noch runter. Und ich habe richtig vermutet. Ca. 20 Zentimeter des Weges hat sich die Natur bereits zurückgeholt und dort den Asphalt unter einer dicken Erdschicht versteckt. Da ginge schon etwas, wenn man nur mal ordentlich sauber macht.

Blöderweise war ich mit einem Rad ohne Ständer unterwegs und hatte so meine Probleme, das Rad quer und aufrecht auf den Weg zu stellen, um zu zeigen wie das optisch wirkt. Ein Bild … tausend Worte … und so. Glücklicherweise war eine zufällig vorbei kommende, nette Dame so hilfreich und lieh mir ihr Rad zu diesem Zweck. Damit mir gleich keiner kommt mit “Das ist ja viel kleiner als Deins!” – nein, ist es nicht. Ich habe 26er Reifen und die Dame 28er. Mein Rahmen wirkt nur wuchtiger. Der Größenunterschied betrug in der Länge keine 5 Zentimeter. Und nun, die Breite des Weges und das was durch mangelnde Pflege davon verschenkt wird. Das Hinterrad steht direkt an der Stützmauer der Böschung:

Für jeden ist sofort ersichtlich, dass wir hier dringend 120.000 Euro ausgeben müssen. Eine Heckenschere würde bei weitem nicht ausreichen, um mindestens 50 Zentimeter Platz zu schaffen!

Und nun ein paar nachrangige Engstellen, die keinerlei Gefahr bei Benutzung darstellen:

Holla! Das wird ein Spaß wenn ich dort fahre. Der Weg ist schmaler als der Weserradweg und darf zusätzlich von Mofas – und somit auch den breiten Mofarollern – befahren werden. Das allein ist bei der Breite dort schon Wahnsinn. Aber jetzt kommt das Sahnehäubchen, hinsetzen bitte, der Weg ist auch noch linksseitig benutzungspflichtig. Tata!

Ja, auch für Mofas frei. Das ist keine Gefahr! Alles in Ordnung! So hört der Weg dann übrigens auf, bzw. verschwenkt auf eine Paralellstraße:

Auch das ist völlig streßfrei zu befahren. Mofas, Fahrräder, Fußgänger, die kommen sich schon nicht in die Quere.

Auch die Engstellen an der Brücke unter der Eidinghausener ist schmaler als der Weserradweg. Und dort ist nicht rechts noch ein schmaler Grasstreifen. Zudem ist die Ecke auch noch von beiden Seiten nicht zu überblicken. Aber auch das ist keine Gefahr, denn die Stadt hat in weiser Voraussicht “Radfahrer absteigen” Schilder montiert.

Nein, ich sehe ein, dass es ganz dringend notwendig ist, den Weserradweg in Dehme zu verbreitern. Es gibt nicht eine einzige Stelle in Bad Oeynhausen, die so kritisch ist, wie dieser Radwanderweg.

Meine Fresse!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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