Schluderige Gartenarbeit am Bahnhof

In der Innenstadt haben wir im letzten Jahr den Bahnhofsvorplatz offener gestaltet. Die Treppe von der Fußgängerzone zum Bahnhof wurde verbreitert und die unselige Mauer, welche den Blick vom Bahnhofsvorplatz auf die Bahnhofs- und Klosterstraße versperrte, wurde abgerissen. So teuer es war, sieht es nun doch wirklich wesentlich besser aus.

Vor ziemlich genau einem Jahr berichtete die Neue Westfälische von der Eröffnung der Treppe durch den Bürgermeister.

NW vom 16.05.2023: Umbau für 570.000 Euro: Neue Bahnhofstreppe in Bad Oeynhausen eröffnet
[…] Die Stadt Bad Oeynhausen hat Mauer und Durchgang zwischen Bahnhof und Fußgängerzone umbauen lassen. Bis nun auch noch das neue Pflaster in der Klosterstraße kommt, wird es aber noch dauern. […]

Rechts bzw. östlich dieser Treppe sind Grünanlagen, welche den kleinen Bahnhofsparkplatz von der Bahnhofstraße trennen. Im Zuge der Bauarbeiten hat diese Grünfläche massiv gelitten.

Eine plattgetrampelte Grünfläche, bei der man fast nur noch blanke Erde sieht neben einem Parkplatz.
Alles platt getrampelt.

Ich habe das im Oktober 2023 bereits im Mängelmelder der Stadt Bad Oeynhausen eingestellt, woraufhin natürlich nichts passiert ist. Ich weiß auch, dass es von anderer Stelle bereits direkt adressiert wurde, auch dies ohne Reaktion. Also habe ich im letzten ASE mal nachgefragt.

Ausschuss für Stadtentwicklung am 11.04.2024 Anfragen:
13.5 RH Edler: bittet um Auskunft darüber, wann die Grünanlagen am Nordbahnhof im Bereich östlich der neu gestalteten Bahnhofstreppe instandgesetzt werden? Die Treppenanlage ist seit 11 Monaten fertiggestellt, die Grünanlagen hingegen sind in einem unschönen Zustand. Am 03.10.2023 wurde der Hinweis im Mängelmelder eingestellt.
Herr Schwarze (Vorstand SBO): Aufgrund der Witterung erfolgt in den Wintermonaten keine Neubepflanzung. Die Stadt und die SBO werden sich hinsichtlich der Gestaltung abstimmen und diese dann umsetzen.
BM Bökenkröger: Beim seinerzeitigen Schnatgang hat auch er die Notwendigkeit der Neugestaltung festgestellt und unterstützt eine bauliche Neugestaltung des Grünbereiches.

Nun, das man im Winter nichts machen kann, ist teilweise richtig. Ich habe 28 Jahre auf einem Nebenerwerbsbauernhof gelebt und geholfen. Da geht im Oktober und November durchaus was. Und – möglicherweise bei den Verantwortlichen nicht bekannt – in einer Spanne von 11 Monaten sind zwangsläufig alle Jahreszeiten enthalten und nicht nur der Winter! Insofern ist die Antwort ziemlich daneben und zeigt höchstens, dass sich nicht damit beschäftigt wurde.

Allen Ernstes wurde sogar erläutert, dass man sich überlegen müsse die Fläche komplett zu begrünen, da ja offensichtlich Menschen hier lang gehen und Wege entstehen. Ich dachte ich habe mich verhört, aber das schien ernst gemeint zu sein.

Einen Monat später ist natürlich immer noch nichts passiert. Vor einem Jahr für mehr als ‘ne halbe Million Euro die Treppe aufgehübscht und es ist nicht gelungen, die Fläche direkt daneben instand zu setzen. Ernüchternd.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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