Schwellen im Borweg zur Temporeduzierung

Schwellen im Borweg zur Temporeduzierung
Borweg an der Einmündung des Lienweg - Blickrichtung Süden

Die SPD in Bad Oeynhausen möchte die gefahrenen Geschwindigkeiten auf dem Borweg in Oberbecksen reduzieren. Da bin ich dabei! Ich wüsste keine Tempo-30-Zone, in welcher die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit nicht über den maximal erlaubten 30 Km/h liegt.

Gerade aus Richtung Vlotho kommend wird der Borweg immer häufiger als „schnelle“ Abkürzung genutzt.

Da ich 28 Jahre in Oberbecksen gewohnt habe und regelmäßig meine Mama und meine Schwester dort besuche, ist mir die Straße wohlbekannt. Allerdings ist es nicht nur der Verkehr bergab, welcher zu schnell fährt. Und ganz gewiss auch nicht ausschließlich Menschen, die den Borweg als schnelle Abkürzung benutzen! Wenn ich dort bergauf mit Strich 30 auf dem Tacho fahre, habe ich Menschen hinter mir die drängeln, mir den Vogel zeigen, hupen, mich überholen und dann in Hofeinfahrten oder Seitenstraßen einbiegen, um dort zu parken. Oh, das habe ich vor 17 Jahren bereits geschrieben! Ich behaupte also, dass hier – völlig ungeachtet ob Durchfahrt oder nicht – die meisten Menschen zu schnell unterwegs sind.

Blitzen ist das probate Mittel. Und besonders hilfreich wäre es, wenn die Bundesregierung nicht die StVO-Novelle mit den erhöhten Bußgeldern und den Fahrverboten bereits ab 21 Km/h über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit gekippt hätte. Wenn ich das richtig überblicke, dann ist die SPD da mit im Boot – auch wenn es aktuell kaum auffällt. Insofern ist es richtig, hier vermehrte Kontrollen einzufordern!

Dabei soll geprüft werden, inwieweit der zusätzliche Einbau von Schwelleneinrichtungen (z.B. Berliner Kissen) oder Fahrbahnverengungen möglich sind.

Daran wie sich die SPD das vorstellt, merkt man allerdings, dass es wohl kaum darum gehen kann, Kinder zu schützen. Denn die sind zumeist auf dem Fahrrad unterwegs. Warum sollte man sonst auf dem steilsten Stück des Borweg zwischen dem Schwalbenweg und dem Brömmel Schwellen einbauen wollen? Autofahrende interessiert das recht wenig, aber mit dem Fahrrad bekommt man ein massives und gefährliches Hindernis mitten in den Weg. Auch zwischen Forststraße und Rehagen ist so eine Schwelle eine eher mäßige Idee. Der Buckel vor der freiwilligen Feuerwehr war schon in der Vergangenheit nicht besonders schlau und führte zu Unfällen mit Verletzten.

Borweg an der Einmündung des Lienweg – Blickrichtung Norden

Mit einer Fahbahnverengung kann ich mich anfreunden. Die hätte man übrigens auch dann schon, wenn die Anlieger ihre Fahrzeuge nicht auf dem schmalen, per Farbe markierten Gehweg parken und eventuelle Fußgänger damit auf die Fahrbahn zwingen würden, sondern wie vorgeschrieben das KFZ auf die Fahrbahn stellten. Aber ja, über Fahrbahnverengungen können wir gerne reden. Bin gespannt, wie das die Anwohner finden werden.

Grundsätzlich wäre wirklich sehr viel geholfen, wenn sich einfach *alle* an die Regeln halten. Ich bin im Auto i.d.R. der erste in der Schlange, weil ich die vorgegebene Maximalgeschwindigkeit als genau das ansehe. Vor ein paar Tagen bin ich in der Triftenstraße von einem Deppen wieder mal angehupt worden, als ich dort nur 30 Km/h fuhr – nach meinem Tacho. Laut den Messtafeln im Stadtgebiet sind das dann 27 bis 28 Km/h. Man kann das problemlos mit einem Auto schaffen. Es geht. Ich mache das. Alle möchten vor ihrer eigenen Haustür langsames Tempo haben. Das können sie auch haben – wenn sie selbst überall langsam fahren. Es ist wirklich so simpel.

Leider begreifen es einige nur durch physische Barrieren, einen tiefen Griff ins Portemonnaie oder den Verlust der Fahrerlaubnis. Das betrifft übrigens nicht nur den Borweg allein, das ist überall so! Von daher bin ich eigentlich dafür, dass sich die Kommune Blitzgeräte anschafft und deutlich mehr kontrolliert. Mit Konsequenzen und nicht nur dem erhobenen Zeigefinger, wie ich ihn schon oft genug vom Ordnungsamt gesehen habe. Ermessensspielraum hin oder her. Wenn jemand ermahnt wird ohne ein Bussgeld zahlen zu müssen, dann lernt er dadurch, dass Fehlverhalten keine Auswirkungen hat.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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