Der alte Volvo V40

Das ist er jetzt wohl tatsächlich: alt. Mitte August, als er vor dem Wohnwagen hing und uns in den Urlaub bringen sollte, hat er nach einer Handvoll Kilometern den Geist aufgegeben und durch heftiges Klöttern aus dem Motorraum auf sich aufmerksam gemacht. Die erste Werkstatt hatte keine Zeit und konnte keine metallischen Klopfgeräusche feststellen, die zweite Werkstatt – immerhin Volvo-Händler – ebenfalls nicht. Aber ein Stoßdämpfer sei hin. Nachdem der Volvotuner, von dem der Vorbesitzer das Fahrwerk installieren ließ, sich auf meine Nachfrage nicht meldete, ließ ich Original-Dämpfer für teuer Geld einbauen. Damit liegt der V40 jetzt wieder super und springt nicht mehr so arg.

Leider stellten meine Eltern dann auf der Fahrt nach Kühlungsborn fest, dass es doch wie blöde irgendwo im Antrieb schlägt. Und wir hatten ebenfalls eine mehr als stressige Heimreise. Seitdem stand der Volvo wieder in der Volvo-Werkstatt. Es sei das Getriebe und das kostet im Austausch 2.500 Euro. Ist klar! Zum Ersten ist es nicht das Getriebe und zum Anderen baue ich doch nicht innerhalb von 2 Wochen mehr Geld an Ersatzteilen in das Auto, als es vermutlich noch Restwert hat. Ich wollte am Tag der Diagnose den Wagen schon wieder vom Hof holen und zum Schrauber um die Ecke bringen. Allerdings wurde mir dann doch gesagt, man versuche ein Getriebe günstiger zu besorgen. Immerhin habe ich in 5 Minuten Recherche gleich 5 Stück gefunden. Und keines kostete mehr als 800 Euro.

4 Tage später habe ich dann mal nachgefragt, was so Stand der Dinge ist. Joah, man hat nichts gefunden. My Ass. So ein klein bisschen sauer war ich schon. Auf meine Einlassung, dass es doch auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur die Lager der Antriebswellen – meinetwegen im Differential – seien, ist man dann doch eingegangen und hat mir versprochen, ein Unternehmen zu kontaktieren welches Getriebe repariert. Meinetwegen.

3 Werktage später habe ich dann mal nachgefragt, was so Stand der Dinge ist. Joah, das Unternehmen repariert keine Volvo-Getriebe und schon gar nich so alte. WTF? Ich habe mir dann am Telefon die Teilenummern, die ich selbst schon rausgesucht hatte, bestätigen lassen. 1 Stunde später hatte ich ein passendes Getriebe für 250 Euro gekauft und dieses am späten Nachmittag im nicht ganz 60 Kilometer entfernten Augustdorf abgeholt. Die Autoverwertung Dröge kann ich in diesem Zusammenhang nur empfehlen. Hilfsbereit, kulant und gut sortiert.

Am Mittwochmorgen habe ich das Getriebe beim Volvohändler dem Meister in die Hand gedrückt. Am Freitag sollte der Wagen wohl fertig sein, wurde mir beschieden. Auf den ersten Blick schien das Getriebe passend zu sein.

Freitag habe ich dann ein paar Mal angerufen – ich möchte den Wagen nach 2 Wochen Werkstatt und 4 Wochen Fehlersuche insgesamt vielleicht doch am Wochenende benutzen – aber erst um ca. 16:30 Uhr konnte man mir mehr sagen: der Wagen ist auf der Probefahrt! Heureka, dann ist das Getriebe wohl eingebaut. Um 17:45 dann der erlösende Rückruf, ich kann den Volvo abholen. Da ich allein zu Hause war, habe ich mich sofort auf die Vespa geschwungen und bin zum Händler. Rechnung eingesteckt, das ausgebaute Getriebe in den Kofferraum geworfen und los.

Kerl war das insgesamt nervenzehrend. So ein Hick-Hack, hat nicht unwesentlich dazu beigetragen, mir den Urlaub zu vermiesen. Insgesamt habe ich 800 Euro für 4 neue Stoßdämpfer, 250 Euro für ein gebrauchtes Getriebe mit 71 TKM und 545 Euro für den Einbau desselben bezahlt. 1.600 Euro Reparatur … hart, aber günstiger als 2.500 Euro nur für das Getriebe. Der V40 schnurrt wieder wie eine Nähmaschine. Die Kupplung packt anders, habe mich jedoch schnell dran gewöhnt. Da es nun nicht mehr laut klonkte und klapperte konnte ich mich auch endlich über das ruhige und klapperfreie Fahrwerk freuen. Alles super. Will wieder gar kein neues Auto haben :-)

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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