Wieder keine Gasdichtigkeitsprüfung gemacht

Vor drei Jahren wurde mir beim TÜV gesagt, dass mein Druckminderer im Wohnwagen zu alt sei. Pflichtschuldigst habe ich einen neuen gekauft und verbaut. Beim letzten Mal TÜV dann wieder keine Gasdichtigkeitsprüfung, weil ich den ollen Absorberkühlschrank nicht in Gang bekommen habe. Das wurde im letzten Herbst behoben! In den Sommerferien soll es wieder los gehen und weil die Gasdichtigkeitsprüfung inzwischen wieder Pflicht ist, habe ich den Eriba heute aus dem Winterquartier geholt und bin zum VÜK in Rehme gefahren. Extra früh aufgestanden, alles aufgerödelt, nochmal den Kühlschrank getestet. Und dann … sagt mir der Prüfer, dass der Druckminderer nicht für Wohnwagen zugelassen ist!

Das Innere eines Deichselkasten im Wohnwagen. Man sieht in der Mitte eine graue Gasflasche mit einem Druckminderer mit grünem Etikett. Rechts ist die Hälfte eines mobilen, blauen Grauwassertanks zu erkennen.
Leider nein, leider gar nicht.

Ja, das ist mein Fehler. Ich habe vorher nicht ausreichend geschaut, ich wusste nicht, dass es da Unterschiede gibt. Der Druckminderer, den ich verbaut habe, der tut zwar genau das gleiche wie einer für Wohnwagen, ist aber nur für stationäre Gasgeräte zugelassen. Wie zum Beispiel einen Gasgrill im Garten. Es ist ansonsten kein Unterschied. Die Anschlüsse sind gleich, der Druck ist gleich. Das Etikett ist einmal grün und einmal orange. Der Prüfer sagte dann, die für Wohnwagen und Wohnmobile wären den Spezifikationen nach für das Gerüttel während der Fahrt gebaut. Klar, und aus meinem Hintern fliegen Affen. Auf mein „Ganz bestimmt!“ hat er auch nur gegrinst und mit den Schultern gezuckt. Alles andere war OK und er wäre mir sogar entgegen gekommen und ich hätte bis Mittwoch den Wagen mit getauschtem Minderer nur einmal zeigen müssen. Aber das schaffe ich leider nicht.

Mir wurde noch der Tipp gegeben, dass Wohnwagen-Schürmann an der Vlothoer Straße (kannte ich gar nicht!) die Dinger auf Lager hat. Bin ich also mit dem Gespann dort hin und habe nach dem spannenden Rangieren des 11-Meter-Gespanns auf dem kleinen Hof vor dem Tor dort festgestellt, dass Samstag zu ist. Na gut, weiter auf die Mindener Straße zu Peitzmeyer. Dort einfach mitten auf dem Hof geparkt und mir von den maximal gelangweilten studentischen Hilfskräften(?) nach der initialen Frage schon aus der Pistole geschossen angehört „Das haben wir nicht!“. Auf meine Intervention, dass ich es bei einem Wohnwagen- und Wohnmobilhändler mit angeschlossener Werkstatt sehr bemerkenswert finde, dass so ein übliches Standardverschleißteil nicht am Lager wäre, wurde konkretisiert, dass das Lager und die Werkstatt Samstags zu seien. Die beiden Jungs hatten aber augenscheinlich auch keine Lust mir zu helfen, wenn das Ding im Regal hinter ihnen gelegen hätte. Wieder weiter zu Blöbaum, wo beim letzten Mal sehr gut die Bremse eingestellt wurde. Dort war aber Lager und Werkstatt ebenfalls geschlossen, aber die junge Dame hinter dem Tresen der Tankstelle war sehr nett und hätte mir das Teil gerne verkauft. Ich glaube aber, sie wusste gar nicht, was ich haben wollte. Zu guter Letzt die Eidinghausener Straße weiter rauf, bis zum Autoteilehändler AVH. Dort wurde mir beschieden, dass hier nur Autoteile verkauft würden. Was auch OK ist, habe eigentlich nicht damit gerechnet, dort Erfolg zu haben. Zu Hause konnte ich dann nicht rückwärts auf den Hof fahren, weil auf dem Wendehammer leider ein Handwerker mit seinem Van parkte. Soll er auch ruhig, kann er nichts zu. Ich war trotzdem schlecht gelaunt, weil ich abkuppeln musste.

Seit zwei Wochen Strohwitwer kümmere ich mich um den Nachwuchs, muss Vollzeit zur Arbeit und habe danach noch die politischen Termine. Im Büro ist es stressig, ich kann mich seit bestimmt einem Jahr nur noch unter Schmerzen bewegen, koordiniere die Arzttermine und gehe langsam auf dem Zahnfleisch. Hut ab vor allen alleinerziehenden Müttern (und den zahlenmäßig etwas geringer vertretenen Vätern natürlich auch)! Bin zudem maximal genervt. Habe nichts von dem erreicht, was ich heute vor hatte und der Tag ist noch nicht einmal zur Hälfte rum. Ich kann jeden verstehen, der sich nach der Arbeit nicht noch irgendwo engagieren möchte – oder kann. Weil er oder sie sich so einen Stress einfach nicht antun möchte. Und ich habe vollstes Verständnis für eine Generation, die einfach nicht mehr 100% oder 5 Tage die Woche arbeiten möchte, um sich zwei Tage am Wochenende zu finanzieren.

Aber wenigstens weiß ich nun, dass ich mit dem Wohnwagengespann auch in den kleinen Straßen von Bad Oeynhausen rangieren kann.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

1 Kommentar zu „Wieder keine Gasdichtigkeitsprüfung gemacht

  1. @meinsenf geh Campen, haben sie gesagt.
    Das macht Spaß, haben sie gesagt.

    Das man Profi für Dinge wird, von denen man keine Ahnung hatte.

    Das hat einem keiner gesagt.

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