Kippen gehören selbstverständlich auf die Straße

Ich habe nie geraucht und kann daher auch nicht den Suchtfaktor nachvollziehen, der einen zwingt, sich den Rauch in den Rachen zu ziehen. Ich kann mir aber vorstellen, dass es doof ist, nach ein paar Zügen giftigen Müll in der Hand zu haben und nicht zu wissen, wohin damit. Das Problem haben Raucher in der Öffentlichkeit nämlich zwangsläufig. In Bad Oeynhausen stehen reichlich Mülleimer rum – viele davon sogar mit extra angeflanschten Zigaretten-Aschern. Trotzdem liegen in der ganzen Innenstadt Zigarettenstummel rum, mal mehr, mal weniger, aber gerne auch direkt neben den Mülleimern. Und immer wenn ich in Gesprächen darauf hinweise, dass das so ist, sagen mir die unter Umständen gerade anwesenden Raucher, dass sie das aber nicht so machen. Natürlich nicht. Habe ich auch nicht behauptet. Aber irgendjemand scheint die Pottsau zu sein.

Kippen an einer Mittelinsel der Mindener Straße
Kippen an einer Mittelinsel der Mindener Straße. Autofahrer entleeren sogar ihre Ascher auf die Straße, wenn sie an einer roten Ampel stehen.
Und eigentlich schmeisst so ziemlich jeder Raucher, den ich beobachte, seine Kippe irgendwo auf den Boden. Meist heimlich und verstohlen, so dass es niemandem auffällt. Im Zoo in Osnabrück, am Strand bei Eckernförde, auf dem Spielplatz in Eidinghausen. Ich sehe sehr wenige Raucher, die eine aufgerauchte Kippe in der Hand halten und dann einen Aschenbecher suchen. Falls doch, ist diese Suche auf ein flüchtiges Umschauen beschränkt, welches gleichzeitig auch das vorbereitende Sondieren nach “Wer könnte es mitkriegen?” ist. Und dann fliegt das Ding auf den Boden. Machen die das zu Hause auch so?

Abgesehen von der eher mangelhaften Optik, kann das an einigen Stellen auch gefährlich werden. Wenn sich z.B. Kleinkinder die Filter beim Spielen auf dem Spielplatz in den Mund stecken. Und wenn man seine Kippen und Kronkorken am Strand mit einer Schüppe Sand bedeckt, dann ist das auch keine adäquate Entsorgung. Das ist einfach Scheiße.

Alle Raucher, die ich auf das Verhalten anspreche, werden übrigens pampig bis aggressiv. Keiner bückt sich, hebt die Kippe auf und bringt sie 2 Meter weiter in den Mülleimer. Was ich mir einbilde, was mich das angeht, ob ich meinen Müll immer ordentlich weg schmeiße? Nun, ich bilde mir nichts ein, es geht mich was an, weil ich unter anderem die Reinigungskosten über meine Beiträge an die Stadt bezahlen, weil ich Kinder habe, die auch mal an öffentlichen Plätzen spielen, weil es doof aussieht und weil ich möchte, dass sich das ändert. Und ja, ich entsorge meinen Müll nicht in der Pampa. Ich wüsste auch gar nicht warum. Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal ein Papiertaschentuch irgendwo in einen Graben schmeiße!

Liebe Raucher, es ist nicht in Ordnung, seinen Müll immer und überall auf die Straße zu schmeißen. Wenn ihr das öffentlich tut, müsst ihr mit öffentlichen Reaktionen rechnen.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

1 Kommentar zu „Kippen gehören selbstverständlich auf die Straße

  1. Warum sollten sich ausgerechnet *diese* Kleinkriminellen anders aufführen als alle anderen?

    Vor meinem Carport (= öffentlicher Parkplatz aka “ich bin ja gleich wieder weg!”) half mal ein Schild mit der Aufschrift “Hier schmeißen Schweine ihre Kippen auf den Boden” ganz gut: Rauchen, ausholen, Schrift lesen, verstohlen weitergehen (einem Schild kann man ja auch nur schlecht pampig kommen).

    Naja, “ganz gut” – die haben die Kippe dann halt 50 m weiter entsorgt.

    Ist so wie alles andere auch: wenn es nur oft genug sanktionslos klappt wird es zu einem “Gewohnheitsrecht”. Und Raucher haben oft Gelegenheit das zu testen: ein bis zwei Schateln am Tag sind doch 15 – 40 Tests am Tag, da kann selbst der engagierteste Kampfparker nicht gegen anstinken.

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