FHEM auf FritzBox ist tot – zumindest bei mir
AVM hat den Support für den FHEM-Server auf den Fritzboxen mit der aktuellen Fritz-OS Version 6.20 abgestellt. Doof eigentlich, weil ich die Fritzbox nicht zuletzt wegen der Möglichkeit darauf den Hausautomationsserver laufen zu lassen, gekauft habe. Hat auch super geklappt, ich habe ja den ein oder anderen Beitrag hier veröffentlicht. Ich habe dazu etliche Homematic-Komponenten gekauft und verbaut.
Mit ein bisschen Übung klappt auch für Laien das Anlernen eines Aktors in der FHEM-Software problemlos. Ein bisschen unruhig war ich, als ich von der anstehenden Streichung der Möglichkeit das auf dem Router laufen zu lassen, erfahren habe. Da hatte ich mich gerade in das System ein bisschen rein gefuchst, da wird es sterben gelassen. Natürlich kann ich die Software auf allen möglichen anderen Geräten installieren und laufen lassen. Raspberry Pi, kleiner EeePC, Linux-Kiste oder Windows-PC, Umgebungen gibt es für all diese System. Es war aber charmant, das auf der immer laufenden Router-Kiste zu haben.
Weil aber nun was passieren musste, habe ich mal einen FHEM-Server auf meinem Windows-Server installiert. Kein Ding, Sache von 5 Minuten. Dann die Konfig-Dateien rüber kopiert, in die entsprechenden Ordner geschmissen und die Pfade in den Dateien ein bisschen angepasst. Das waren eigentlich nur die Log-Dateien, die in einer anderen Ordnerstruktur gelagert wurden. Dann den Server gestartet, zack, alle angelegten Räume, Aktoren, Strukturen und Notifies werden angezeigt. Nur schalten tat er nicht. Mist! Habe ein bisschen rumprobiert, es aber nicht ans Laufen gebracht. In einigen Foren wurde meine Vorgehensweise als funktionierend beschrieben, haben andere auch so gemacht. War ja klar, dass es bei mir nicht funktioniert.
Nicht zuletzt weil FHEM doch ein bisschen kryptisch ist und ich auch daran denke was passiert, wenn ich aus welchen Gründen auch immer das System nicht pflegen oder warten kann, habe ich mich nach 2 oder 3 Wochen überlegen dazu entschlossen, vom Open-Source-FHEM auf die originäre Steuerung durch die Homematic-Zentrale umzuschwenken. Läuft dann mit einer sogenannten CCU2, auf der ebenfalls ein Linux werkelt und per Weboberfläche und Klicki-Bunti die Aktoren und Schalter verknüpft werden. Bekommt man ebensoviel mit hin, wie mit FHEM. Nur stelle ich mir vor, dass es vielleicht etwas einfacher für gänzlich Unbedarfte ist, im schlimmsten Fall dort Lerneffekte zu erzielen, als bei FHEM.
CCU2 ist auh vor ein paar Tagen eingetrudelt, angeschlossen, Firmware-Update gemacht, rumliegende Steckdose angelernt. Klappt super. Oberfläche gefällt mir und ich werde jetzt nach und nach alle in FHEM angelernten und verknüpften Geräte nach Homematic migrieren. FHEM läuft paralell mit dem HM-LAN und die beiden Systeme kommen sich nicht in die Quere.
Eben musste ich dann mal die Fritzbox neu starten. Und dann wollte ich per AndFHEM auf dem Smartphone das Licht im Wohnzimmer dimmen. Ging aber nicht! Mist. In der Weboberfläche wurden alle erstellten Geräte angezeigt, erhielten aber auf Schaltsignale keine Rückmeldung. Hmmm. Licht per Taster ausgeschaltet … zack, geht aus und auch die scriptgesteuert ebenfalls auszuschaltenden Hintergrundbeleuchtungen im Regal und hinter dem Fernseher veloschen. Wie bitte? Der Server auf der Fritzbox ist nicht mehr ansprechbar, führt aber brav die Scripte aus? Mir wurde ein bisschen warm im Nacken, weil ich nicht wusste, was da schief lief. Bis mir der Server im Keller einfiel!
Der lief ja auch! Und ich hatte alle Konfigdateien „blind“ angepasst. Als ich die Fritzbox rebootet habe, hat sich der HM-LAN kurzerhand den FHEM-Server auf der Windows-Kiste gesucht bzw. ist von diesem gefunden worden und hat sich dort verbunden. Da die Konfigfiles identisch waren, hat natürlich auch alles gleich absolut reibungslos funktioniert. Da haben die Pfadanpassungen wohl gestimmt. Jedenfalls steuert jetzt der Windows-Rechner die Hausautomation und nicht mehr die FritzBox. Und das sogar deutlich flüssiger! Ich muss ein bisschen grinsen.
Werde allerdings trotzdem auf die Homematic-CCU2 wechseln. Das Rumspielen mit der Oberfläche hat mich schon überzeugt. FHEM und Homematic-CCU funktionieren beide super und ich kann beide System bedienen und empfehlen, aber ich finde die Web-UI der CCU etwas eingängiger.
Und die FritzBox habe ich sofort auf 6.20 upgedatet :-)
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