O² Callcentertante

Da ruft mich heute morgen doch eine Dame auf dem Handy an und bedankt sich für meine langjährige Treu zu dem Mobilfunkprovider O2. Das finde ich zunächst mal ganz nett. Und auch als sie mir eröffnete, dass ich nun was ganz Dolles bekommen sollte, war ich freudig gespannt: ein neues Handy geschenkt? Das DataPack L ein halbes Jahr für umme? Ein O2-Handtuch? Hm, ich hörte mir die ohne zu atmen vorgetragene Litanei von meinem ausgewerteten Telefonieverhalten an, und war ganz gespannt, was die mir nun offerierte Mobilflat nach O2 und ins Festnetz kosten solle – zusätzlich zu den 29 Cent, die eine Minute in ein anderes Mobilnetz kostet und zusätzlich zu den natürlich super-günstigen SMS, von denen ich mir gegen einen kleinen Obolus auch 150 Stück im Monat kaufen könnte. Nun, 20 Euro! Ob das nicht super sei, fragte die Dame euphorisch.

Auf mein kurzes “Nein” ließ die Anruferin eine Gedenksekunde folgen, um dann fast beleidigt zu antworten, dass sie doch die ca. 34,03 Euro die ich monatlich durchschnittlich berappe, analysiert habe und … “Entschuldigung wenn ich unterbreche”, sagte ich, “haben Sie auch mal geguckt, wie sich dieser Betrag zusammen setzt?” – “Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag!” – Klock! War die Reaktion der O2-Vertriebscallcentertante. Das fand ich dann weniger nett und schon gar nicht höflich. Eher frech und kackenunfreundlich.

Ich habe tatsächlich eine monatliche Rechnung zwischen 30 und 35 Euro. 5 Euro beträgt die Grundgebühr. 5 Euro habe ich für Telefonate – egal wohin – frei, danach muß ich für’s Telefonieren zahlen. Die reine Telefonie kostet mich im Monat meistens nur die Grundgebühr – weil ich eben sehr wenig telefoniere. 25 Euro wird für das Datapack-L aufgerufen, mit dem ich überall im deutschen O2-Netz ins Internet kann, per Handy oder UMTS-Stick. Und das nutze ich viel. So komme ich auf 30 Euro im Monat, die sich schon mal etwas erhöhen können, falls ich mal 2 oder 3 MMS schicke oder doch etwas länger telefoniere. Die 100 Frei-SMS nutze ich meist nur zu ca. 2/3 aus. Und das mache ich in der Form nun schon seit vielen Jahren. Hätte die Dame meine monatlichen Rechnungen also wirklich analysiert und nicht nur auf den Endbetrag geschielt, dann hätte sie sich den Anruf schenken – und mich weiter einen sehr zufriedenen O2-Kunden sein lassen können. So hat sie mich ein bisschen geärgert. Ist das der Sinn solcher Callcenter? Zufriedene Kunden verärgern?

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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