Mindener Straße

22.10.2006 – Die Hauptverkehrsader durch Bad Oeynhausen. Leider. Eigentlich ist die Autobahn von Osnabrück nach Hannover – aber leider kaspert man schon 40 Jahre rum, um die desolate Situation endlich zu entschärfen. Wie dem auch sei, durchaus kann es mal vorkommen, dass man entlang dieser Straße Richtung Eidinghausen, Rehme, Dehme oder wo auch immer fahren möchte. Geht mir oft so, wenn ich aus Löhne komme und nicht erst hoch zur Herforder möchte.

Man kommt also die Ringstraße bei McDonalds herunter (rechter Gehweg als „Radfahrer frei“ gekennzeichnet) herunter und biegt rechts ab auf die Mindener- bzw. Kanalstraße.

Wie Sie sehen, Sie sehen nichts. Keine Beschilderung. Weder auf dem rechtseitigen Gehweg, noch auf der gegenüberliegenden Seite. Dort ist nicht einmal ein Gehweg. Hie rmuß man also die Fahrbahn benutzen. Aber selbst mir ist das hier doch ein wenig zu ungemütlich. Die Lastwagen knallen hier mit 80 über die roten Ampeln – zweispurig. Und die Autofahrer haben alle rote Äderchen im Weißen der Augen – nene. Also verbotswidrig auf dem Gehweg.

An der nächsten Kreuzung, ein paar hundert Meter weiter Richtung Innenstadt, ändert sich auf der rechten Seite am Gehweg nichts – aber auf der linken Seite der 4 Fahrspuren ist plötzlich auch ein Gehweg. Und dieser ist – oh grenzenlose Weisheit der Stadtplaner – zur pflichtmäßigen Benutzung auch durch Radfahrer ausgeschildert. Warum soll ich an dieser Stelle warten, an der Bettelampel die Fahrbahn überqueren um dann auf der anderen Seite einen genauso ungepflegten und zu schmalen Radweg vorzufinden, wie auf der eigentlich „richtigen“ rechten Straßenseite?

Das wird wohl ein Geheimnis bleiben. Möchte ich später an der Bahnunterführung in die Innenstadt abbiegen (sind nur knapp 500 Meter bis dorthin) muß ich erst wieder an eine Bettelampel warten. Eine absolut sinnfreie und unüberlegte Beschilderung.

Ignoriert man sinnvollerweise die Beschilderung ist auch der rechte Gehweg plötzlich als kombinierter Geh- und Radweg ausgewiesen. Es folgen ein paar Impressionen über den Zustand dieses „Radweges“. Wirklich sicher und angenehm befahrbar ist der nicht. Eher ganz im Gegenteil. Das Ding ist eine Schande, eine Zumutung und eine Gefährdung. Die parkenden Autos oben sind noch human – die Bilder habe ich an einem ruhigen Sonntag aufgenommen. Da dort an der Ecke „Stahls Bratwurst“ liegt, ist dort zu machen Zeiten kein Radweg mehr zu sehen.

Berg- und Talbahnfahrt. Macht Spaß, sobald man mehr als 15 Km/h drauf hat. Wenn man halbwegs sicher ist und Spaß am Trialfahren hat, darf man auch mal Gas geben. Aber schön den Lenker festhalten!

Weiter Richtung Werrepark sollte man sich mit den Fußgängern gut stellen, oder aber ein Mountainbike mit kleiner Übersetzung benutzen, um durch das hohe Gras zu fahren. Aber Obacht! Jemand hat mitten auf den Radweg lustige Lichtzeichenanlagen gestellt.

Auf der anderen Seite sieht es auch nicht deutlich besser aus.

Nur zugeparkt ist der kombinierte Weg hier so gut wie nie. Da liegt ja auch nichts, weswegen man anhalten sollte und was nicht einen großen Parkplatz bietet. Trotzdem, wunderliche Masten mitten auf Radweg machen das Fahren gerade bei Dämmerung oder Dunkelheit zu einem spannenden Vergnügen für Alt und Jung. Auch die verwundenen Radwegführungen an Einmündungen tragen wesentlich zu einem unterhaltsamen Ausflug bei. Vor allen Dingen, wenn dort wirklich mal ein KFZ von der Mindener Straße abbiegt.

Während ich diese Bilder gemacht habe, wurde mir übrigens zweimal ein Einmündungen die Vorfahrt genommen. Einmal sogar, als ich schon bei Grün mit dem ganzen Rad auf der Straße war. Die blöde Kuh hat mich sogar noch beschimpft.

Aber so sind sie, die fahrradfreundlichen Oeynhausener ;-)

15.03.2008 Etwas geändert hat sich bis dato nicht. Heute bei gutem Wetter zufällig mal die Straße entlanggefahren und es ist immer noch eine Katastrophe …

13.03.2009 – Nur eine kleine Aktualisierung. Geändert hat sich absolut nichts. Eher wächst alles nur noch mehr zu bzw. hoch. Ist so eine unschöne Eigenschaft von Baumwurzeln und Gras. Der viel zu schmale Radweg ist mit vielerlei hübschen Buckeln verziert:

Kurz vor der Kreuzung mit der Steinstraße wird der schmale Streifen von einer sehr steilen Böschung flankiert. Keine 50 Zentimeter daneben fahren die dicken Brummis lang. Unschön.

Danach kommen dann wie immer und wie üblich die Radwegparker. Können die Schilder nicht lesen und behindern die Radfahrer. Aber mokieren sich, wenn ich im Gegenzug vor ihnen auf der Fahrbahn fahre, weil die Radweg zugestellt sind. Verstehe einer solche Leute.

Und dann – ich hatte davon ja schon Bilder – noch ein paar hübsche Masten, Pfeiler und Pfosten mitten im Weg. Auch schön umgesetzt.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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