Anlage im Volvo V40

Im Oktober 2003 habe ich den Volvo gekauft, weil der Punto nun wirklich lange genug seinen Dienst getan hat. Optisch und technisch einwandfrei, akustisch aber eine absolute Nullnummer. Der Vorbesitzer hatte nicht nur kein Radio drin gelassen, er hat auch sämtliche Lautsprecher entsorgt. Lediglich der eingebaute Subwoofer hinten rechts im Kofferraum war verwunderlicherweise noch eingebaut.

Beim Radio fiel die Wahl auf das “DEH-P77MP”. Ich wollte was ohne die scheinbar unvermeidliche LED-Disco haben, mit einer schlichten Oberfläche und möglichst einem Drehknopf für die Lautstärke … achja, MP3 und WMA (vielleicht sogar OGG) sollte das Wunderwerk auch noch abspielen können. Na, und da gab’s nur das Pioneer! Als Zugabe passt es mit der gebürsteten Alufront auch noch perfekt zum Amaturenbrett des Volvos.

Ohne Lautsprecher keine Musik. Also besorgte ich mir bei “High Tech” – einem örtlichen Händler – einen Satz “Rockwood 130” Lautsprecher. 2 Stunden später nach einem Blick in ebay wusste ich, dass mich der Händler akurat beschissen hat. Hatte ich dort 59 Euro bezahlt, so musste man im Netz lange suchen, bis man einen Versender fand, der mehr als 15 Euro haben wollte.

Meine Reklamation verlief erwartungsgemäß nicht sonderlich erfolgreich. Ich hatte gleich 2 Sätze für vorne und hinten gekauft, konnte davon einen zurück geben (weil ich sagte, er würde nicht passen) und bekam dafür kostenlos ein anderes Set noch bemitleidenswerterer Tröten ausgehändigt. Der Klang war im übrigen mit “ernüchternd” sehr schmeichelnd umschrieben. Nach 1 1/2 Jahren gaben die Quäken ihren Dienst auf – aber ich hatte noch die Kaufquittung und konnte damit den wenig begeisterten Händler zum garantiemäßigen Tausch bewegen – der dann auch nur 3 Monate dauerte.

Da ich natürlich so lange nicht musiklos sein wollte und ich eh nicht vor hatte, diese Nullnummern wieder in den Volvo zu bauen, besorgte ich mir irgendwelche Blaupunkt XL-Series Chassis. Diese waren in der Hauptsache ziemlich bunt, etwas besser verarbeitet als der Rockwood-Schrott, klangen aber nicht wesentlich besser. Naja, für die Fahrt in’ Urlaub zur Hintergrundberieselung und Verkehrsfunk hat’s gereicht.

Aber zufrieden ist anders. So habe ich immer wieder bei ebay geschaut, ob da nicht was anderes zu finden ist. Und tatsächlich hatte nach einiger Zeit einer der auf “watch” gesetzten Händler (ProRaum) passende Chassis von Audax im Angebot. Audax Händler ist der eh, aber der Preis war mehr als günstig! Also habe ich nach ein paar Tagen Überlegen zugeschlagen.

In die Türen passen beim V40 leider nur 13er, so dass ich dort nun die “VP 130 G0” installiert habe. Für das Armaturenbrett habe ich 10er Koaxsysteme “VP 100 G2” ebenfalls von Audax vorgesehen. Hier mußte ich allerdings noch mit dem Dremel die Befestigungslaschen entfernen, da die Chassis sonst nicht in die Einbauöffnungen passen. Beides sind laut der französischen Audaxseite Auslaufmodelle. Aber was soll’s … dadurch werden sie ja nicht schlechter.

Die Befestigungslaschen der 10er waren nicht sonderlich störend – der Korb ist ja auch nur aus Kunststof. Danach passten sie einwandfrei in die originalen Öffnungen und wurden mit ein wenig Heißkleber fixiert. Sitzt, passt, wackelt und hat Luft. Eins fällt gleich auf, qualitativ bessere Chassis müssen nicht zwangsläufig bunt sein :-) Der Korb aus Kunststoff ist sehr verwindungssteif und mit einer sehr guten Anfassqualität.

Nach einem ersten Check nur mit den 13er in der Tür und unterstützt von den serienmäßigen Volvohochtönern im Armaturenbrett kannte ich meine Anlage im Auto nicht wieder! Wo vorher nur “böff böff” zu hören war, kann man nun einen fast schon satten Baß vernehmen. Mit dem Pioneer habe ich einen Hochpass von 80Hz eingestellt, um die Membranen vor allzu heftiger Auslenkung zu schützen. Und das klappt hervorragend! Ich kann am Autoradio bis auf Maximallautstärke aufdrehen, ohne dass ich Verzerrungen bemerke.

Da man mit 13ern allerdings keinen wirklichen Druck erzeugen kann, werkelt gleichzeitig im Kofferraum noch ein Subwoofer, welcher mit einem AXX 1010 von Raveland bestückt ist. Ich habe das Gehäuse von den Abmessungen her an den Zebulon Subwoofer angelehnt. Angetrieben wird der Sub von einer alten Sony XM Endstufe mit ehrlichen 80 Watt Sinus. Laut damaligem Test in einer “Car-Hifi” ist die Endstufe zwar eher für Mittel- Hochton geeignet, aber sie macht gebrückt an dem 25er Chassis eine sehr gute Figur. Selbstredend habe ich den im Volvo vorhandenen Sub abgeklemmt.

Bis jetzt bin ich damit zufrieden. Der Klang ist voluminös aber nicht aufdringlich. Selbst bei großen Lautstärken verzerrt nichts (höchsten die Türverkleidungen fangen an zu schnarren) und es ist ausreichend Druck aus dem Keller vorhanden. Ohne Wummern oder aufgesetztes Dröhnen. Ein Freund fragte neulich sogar, ob ich den Sub überhaupt an hätte :-)

Als nächste werde ich den Sub in’s Reserverad einbauen, denn die Kiste ist zwar klanglich einwandfrei, aber sie stört im Kofferraum. Wenn mal der Kinderwagen mit soll, oder mehr als sechs Kisten Wasser transportiert werden, wird’s eng *g*

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

1 Kommentar zu „Anlage im Volvo V40

  1. Cooler Bericht. Fahre selbst v40. Leider gibt es die oben beschriebenen Audax VP 130 G0 nicht mehr. Hast du Alternativen?
    Ansonsten weiter so !!!!
    Uli

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