Dolby Atmos mit Visaton FR-10

Nachdem der Yamaha RX-V775 ein bisschen Mucken machte, habe ich mir letztlich einen Yamaha RX-V6A gegönnt. Der kann eigentlich alles genauso wie der Vorgänger, hat ein paar HDMI-Anschlüsse mehr, ein paar Cinch-Eingänge weniger (weswegen ich einen alten Cinch-auf-HDMI-Umwandler aus dem Regal kramen musste um den Laserdiscplayer anschließen zu können) und die gleichen DSP-Soundprogramme, die weltweit wahrscheinlich niemand nutzt. Warum will ich meine Musik wie in einer „Vienna Hall“ hören? Und er kann Dolby Atmos. Dafür hatte ich aber keine Lautsprecher. Nun denn.

Zwei kleine Kistchen aus Mangoholz mit abgerundeten Ecken.
Im Action-Markt in der Deko-Abteilung fündig geworden.

Ich hatte keine Lust so kleine Böxchen zu basteln, die oben auf meine Cheap Trick 197 passen. So habe ich immer mal wieder hier und da in Kramsläden geguckt, ob ich fertige Aufbewahrungskisten finde. Letzte Woche hatte ich im Action-Markt in Rehme Erfolg. Praktischerweise gab es dort auch gleich noch Holzleim!

Kleine Holzkitschen mit einem Visaton FR-10 Chassis.
Visaton FR-10 in kleiner Holzkiste.

Bei der Wahl des zu verbauenden Chassis war die Entscheidung recht schnell gefallen. Der unvermeidliche Visaton FR-10 kostet fast nix und ich baue da schon seit 25 Jahren mit rum. Und die Boxen sind alle noch in Nutzung.

Eine sehr dicke Frontplatte aus Buchenleimholz mit einem Visaton-Chassis.
So soll es mal kommen.

Das Chassis ist allerdings etwas zu tief für die kleine, billige Servierschale aus dem Krämerladen. Glücklicherweise kann ich nichts wegschmeißen und es lag noch eine ziemlich dickes Reststück Buchenleimholz im Keller rum. Grob zugeschnitten und Löcher reingebissen. Im runde Löcher sägen bin ich kein Held. Glück für mich, dass da später die Chassis alles verdecken.

Große Klemmen halten Buchenrontplatten auf kleinen Servierschalen fest, damit der Leim schön trocknet.
Alles verleimt und verklemmt.

Aber bevor es weiter geht, erst mal 24 Stunden warten und den Leim trocknen lassen. Ich habe die fertigen Servierschalen oben abgeschliffen, mit Leim eingepinselt und dann auf die Frontplatten geklemmt. Soll wohl passen.

Fertig verleimte Box in Werktisch eingespannt. Daneben liegt eine Oberfräse.
Gleich geht’s rund!

Weil die Frontplatte rund herum überstand, musste sie abgefräst werden. Ich habe eine Oberfräse und ich wollte sie benutzen. Aber leider war mein Bündigfräser zu kurz für die dicke Frontplatte. Vorher wieder nicht richtig geschaut, was an Werkzeug bereit lag. Also mit den dreckigen Klamotten und in abgeranzten Birkenstocks den Fiat 500e zum OBI gefahren. Dort gab es nur ein großes Fräskopfset, aber dann soll es so sein.

Zwei kleine Boxen mit angefasten Kanten und lose eingesetzten Chassis.
Schon fast fertig!

Eine halbe Stunde später waren die Frontplatten bündig mit dem Rest des Gehäuse und hatte eine schicke Fase rings herum verpasst bekommen. Mit dem Excenterschleifer hatte ich das Holz auch einmal rundherum glatt gemacht und dann schnell alles draußen zusammen geräumt, weil wir einen Anruf bekommen hatten, dass wir noch einen Anhänger voll Holz holen können.

Zwei kleine Lautsprecherboxen mit 10 Zentimeter großen Chassis und den Lautsprecherkabeln.
Fertig!

Vorher habe ich Keller die Gehäuse noch mit ein wenig Bienenwachspolitur einegrieben und hoffte, dass sie nach dem Holz holen schon so weit angetrocknet waren, dass ich die Chassis verschrauben konnte. Der Plan ist auch aufgegangen. Ich habe keine Anschlussterminals verbaut, sondern nur ein kleines Loch gebohrt und die ausreichend lange Kabel eingezogen, die ich dann mit Heißkleber in der Öffnung fixiert und diese dadurch abgedichtet habe. Dann noch jeweils vier Schrauben für die Ecken der Chassis und fertig ist die Laube!

Eine Heimkinoanlage mit einem 65-Zoll-Flachbildschirm, zwei großen Frontlautsprechern, einen Subwoofer, einem in den Hifischrank integrierten Centerlautsprecher und den neuen Dolby-Atmos-Aufsätzen.
Sieht aus wie gewollt.

Passt wie dafür gemacht. Und nach ein paar Trailern für Dolby Atmos kann ich mir sogar einbilden, dass sich das jetzt anders anhört als vorher. Die Konfiguration im Yamaha war jedenfalls schnell erledigt. Bei normalen Serien und Filmen habe ich heute abend jedenfalls keinen WOW-Effekt gehabt. War halt schon seit mehr als einem Vierteljahrhundert mit Dolby Digital 5.1 bzw. Surround unterwegs. Aber wie gesagt, die Atmos-Trailer waren cool :-)

Es war auf jeden Fall deutlich günstiger, als die Fertiglautsprecher der etablierten Hersteller. Und es hat mehr Spaß gemacht.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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