City-Center verfällt erstmal weiter

Der Blickt schaut vom vom ersten Geschoss eines leerstehenden Einkaufszentrums auf eine zentrale Fläche im Gebäud bis hinunter zum Kellergeschoss. Man sieht einen verglasten Fahrstuhlschacht und eine Rolltreppe. Zudem stehen einige Blumen und kleine Bäume in Pflanztöpfen lieblos herum
Das Innere vom City-Center im Dezember 2020
Angedeutet wurde es uns in der Politik bereits Anfang April: Herr Keil von der Real Estate Gruppe hat kalte Füße bekommen und verfolgt das Projekt „City-Center“ nicht weiter. Das ist schade, hatte ich vor ein paar Wochen doch noch leichte Hoffnung, dass es mit vielen Monaten Verzögerung jetzt vielleicht los geht. Auch wenn uns zwei Tage vorher im Finanzausschuss bereits wenig Hoffnung gemacht wurde.

So war denn wohl doch mein Riecher im letzten November richtiger, als zu einem Zeitpunkt an dem bereits die Bagger rollen sollten, erstmal die Scheiben beklebt wurden.

Ich schreib’s einfach mal auf, damit ich sagen kann „Ich hab’s ja gesagt.“ ;-)

Blick über die obere Etage eines Einkaufszentrums mit pyramidenförmigen Lichtschächten im Dach, welches mit Kies bedeckt ist. Im Hintergrund ist die Fassade eines großen Gebäudes mit vielen Fensterflächen zu sehen.
Oben auf dem City-Center im Dezember 2020

In der Neuen Westfälischen war dazu gestern zu lesen:

Investor des City Centers in Bad Oeynhausen gibt auf
[…] Vier Jahre nach dem Kauf des ehemaligen Einkaufszentrums stoppt Geschäftsführer Klaus Keil alle Vorhaben. Einen Plan B gibt es offenbar nicht. […]

Das stimmt nicht ganz, denn bereits in 2017 hat Herr Keil uns im nichtöffentlichen Teil des Ausschuss für Stadtentwicklung unter dem TOP 18 „aktuelle Planungsprojekte“ vorgestellt, was er mit dem City-Center vorhat. Das gefiel mir damals ganz gut und hatte Hand und Fuß. Auch die Überarbeitungen dieser damaligen Planung waren OK. Selbst der letzte Wurf mit der hohen „Wohnwand“ erschien mir umsetzbar. Ich hatte sogar ganz kurz überlegt, dort eine Wohnung als Anlage zu kaufen. Allerdings wenige Minuten nach Scheibenbeklebung angesichts der aufgerufenen Preise gedanklich ganz schnell davon Abstand genommen.

[…] Keil schreibt, die IGRE werde „das Objekt nun für eine zukünftige Verwertung vorhalten“. Was genau das bedeutet, ist unklar. […]

Nun, Abschreibungsobjekt. Er wird es vergammeln lassen.

[…] Er habe den Entscheidungsträgern einen Lösungsvorschlag unterbreitet, darüber aber Stillschweigen vereinbart. […]

Besser für ihn ist, wenn diesen „Lösungsvorschlag“ niemand zu lesen bekommt. Angesichts solcher Sätze ärgere ich mich jedesmal wenn wieder irgendwo und irgendwann jemand Rücksicht auf Investoren und Wirtschaft fordert und „Wachstum“ predigt. Die Kommunalpolitik steht doof da, weil sie einen „Lösungsvorschlag“ nicht angenommen hat und deshalb Schuld daran ist, dass die Innenstadt leer steht.

Westfalen-Blatt vom 22.05.2025: Bürgermeister nimmt Stellung
[…] Politik und Verwaltung hätten dem Investor viele Türen geöffnet, um das Projekt zu entwickeln. Bei allem Verständnis für wirtschaftliche Zwänge gelte auch, so Bökenkröger: „Eigentum verpflichtet.“ […]

So sehe ich das auch. Das ist ein privates Projekt, es wurde politisch sehr wohlwollend begleitet, keine Hürden, keine Stöcke zwischen den Beinen. Vielleicht hätte Herr Keil irgendwann einfach mal anfangen sollen.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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