Clausthal-Zellerfeld 2025 – Campingplatz Prahljust

Seit zweieinhalb Wochen sind Nachwuchs 2.0 und ich alleine zu Hause. Die Frau ist auf einer dreiwöchigen Reha in Oberammergau und wir halten das Haus in Schuss ;-) Am Brückentag nach Fronleichnam hatte ich Urlaub eingereicht, weil an dem Tag auch schulfrei war. Ich hatte mir überlegt, dass der Junge und ich vielleicht ein oder zwei Nächte weg fahren könnten. In der vorhergehenden Woche hat der große Nachwuchs noch mit geholfen das Dachzelt auf den nicht mehr ganz jungen Skoda Yeti zu hieven und ist dann mit seiner Freundin wieder nach Paderborn verschwunden.

Die Fronleichnamswoche war allerdings echt anstrengend. Am Wochenende wieder erfolglos beim VÜK gewesen und daher bereits schlecht gelaunt und gestresst, musste am Sonntagabend der Yeti zum Händler auf den Hof, weil eine turnusmäßig Inspektion angezeigt wurde. Montagmorgen noch vor 7 Uhr hatte ich kurzfristig einen Termin für das MRT bekommen. Der kleine Junge musste alleine aus dem Haus, im Büro für die nächsten drei Tage eine WLAN-Ausleuchtung aller Standort terminiert und vor der Fraktionssitzung am späten Nachmittag den Yeti wieder abholen und dafür den 500e zur Inspektion wegbringen. Abends war ich fertig.

Ein roter Skoda Yeti steht auf einem Parkplatz vor einem Baum. Am strahlend blauen Himmel sind weiße, große Wolken zu sehen.
Mal austreten …

Dienstag den ganzen Tag rumrennen, was bei dem seit Monaten anhaltenden Seitenstechen kein Vergnügen war. Mittwoch wieder rumrennen und abends dann noch der Ausschuss für Stadtentwicklung, welcher aber glücklicherweise ausnahmsweise um 20 Uhr zu Ende war! Ben hatte ich auswärts bei seiner Oma untergebracht und ich habe dann ab 20:30 Uhr Zit gefunden, den Yeti zu packen. Den selbstgebastelten Auszug in den Kofferraum, Kocher, Gas, Stühle und Tisch zusammensuchen. Klamotten packen, die 12-Volt-Kühltasche mit den Lebensmitteln aus dem Kühlschrank füllen, Technik zusammenpacken, Bettzeug ins Dachzelt quetschen – ja, ein paar Sachen hatte ich in den Tagen vorher schon zusammen gesucht und bereit gelegt. Trotzdem war eine halbe Stunde vor Mitternacht völlig fertig und wie ein Stein ins Bett gefallen.

Zwischen Bäumen erkennt man einen Teil eines Kühlturms und die Kuppel über dem Reaktor des Kernkraftwerk Grohnde.
Kernkraftwerk Grohnde

Ich hatte mir keinen Wecker gestellt und wollte ausschlafen, war aber um halb acht schon auf den Beinen. Noch ein bisschen weiter räumen und im Haus in jemdem Raum gucken, ob auch alles in Ordnung ist. Kurz nach 10 Uhr habe ich den kleinen Jungen dann bei meiner Mama abgeholt und wir haben uns auf den Weg gemacht! Ich hatte ihm vorher mal gesagt, wohin ich wollte, daber so richtig hat er das wohl nicht verinnerlicht. Unterwegs fand er jedenfalls das alte Atomkraftwerk sehr spannend und hat hier seine einzeigen Fotos des Ausflugs gemacht. Damit ist aber auch die Richtung grob gesteckt: es geht in den Harz! Ich hatte im Navi eingestellt, dass wir nicht über Autobahnen fahren und so hatten wir viel Landschaft zum Gucken und ich habe auch nicht besonders gehetzt. So dauerte es exakt 14 Uhr, bis Nachwuchs 2.0 im aufgeklappten Dachzelt auf dem Campingplatz Prahljust am Pixhaier Teich in Clausthal-Zellerfeld lag.

Auf einem Campingplatz stehen vor einer Reihe Bäume und Büsche ein paar Caravans. Im Vordergrund sieht man die übereinandergeschlagenen Beine des Fotografen - mir!
Ausruhen auf dem Campingplatz

Ben hat gedaddelt, ich habe Tische und Stühle aufgebaut und dann haben wir die vorher beim Bäcker gekauften Donuts und ein Brezel verspeist. Und dann erstmal ausruhen. Allerdings hielt das nicht lange, ich wollte an den Teich! Eigentlich wollte ich direkt am Ufer campen, aber dort standen schon auf einer großen Wiese einige Zelte, die allesamt so aufgebaut waren, dass beim besten Willen niemand mehr sinnvoll dort stehen konnte. Obwohl bei etwas weniger ausladendem parken der eigenen Fahrzeuge sicher ausreichend Platz gewesen wäre. Daher haben wir auch einige Zeit gebraucht, bis wir unseren Stellplatz gefunden haben. Es war zwar einiges frei, aber entweder weit weg vom Waschhaus, weit weg von einer der willkürlich und ohne System verteilten Stromkästen, beides, oder aber zugewuchert und/oder schief. Schade, so standen wir im Schatten der Bäume. Wir waren 2018 schon auf dem Platz und da war er schon eher naturbelassen. Das ist seitdem nicht anders geworden. Ich poste hier mal meine Google-Rezension.

[2018] Der Platz liegt außerhalb von Clausthal am Pixhaier Teich. Man kommt da problemlos hin und die Einfahrt ist mit einer riesigen Aufstellfläche für sich anmeldende Camper versehen. Eine Platznummerierung gibt es nicht und wir bekamen vom ausnehmend freundlichen Mitarbeiter anhand einer Karte eine Einweisung wo wir wie stehen könnten und dürften. Haben uns dann für einen fast direkt am See gelegenen Platz unterhalb vom roten Waschhaus entschieden. Der Blick ist wirklich klasse.

Die Stellplätze zwischen den Bäumen sind ausreichend groß, der Boden aber arg schief. Wie gut, dass ich endlich mal so einen Auffahrkeil gekauft hatte. Der Mover ist da spielend drauf gefahren. Die Heringe bzw. Stahlnägel musste ich ganz schön malträtieren, um sie mit dem Gummihammer in den Boden zu bekommen. Da scheint mir einiges an Schotter zu liegen. Insgesamt sieht der sehr weiträumige Platz etwas rustikal aus. Da könnten sicher doppelt so viele Wagen stehen, wenn Wiesen ein wenig mehr terrassiert worden wären. So gibt es viele sehr schräge, offenbar selten gemähte, Wiesen zwischen den Reihen für die Wohnwagen.

Die sanitären Anlagen sind wahrscheinlich schon ein paar Jahrzehnte alt, aber ich habe nichts kaputtes entdeckt. Und es war ausnehmend sauber. Das haben wir wirklich schon deutlich anders gesehen. Natürlich tragen die Mitcamper dazu bei und um diese Jahreszeit ist der Platz auch eher leer, aber trotzdem sieht man, ob da geputzt wird, oder nicht. Es gibt getrennte Dusch- und Toilettenbereiche für Damen und Herren, extra Trockenräume, Abspülräume und einen sehr großen Raum, um die Chemietolette zu entsorgen. Alles bestens!

Das kostenlose WLAN wird von Hotsplots betrieben und ist ein Glücksspiel. Falls man eine Verbindung bekommt, ist diese extrem langsam und instabil. Zumindest an unserem Stellplatz. Aber auch näher am Waschhaus oder z.B. im Camperraum konnte ich damit nicht wirklich arbeiten. Leider ist mindestens die O2-Abdeckung auf dem Platz auch sehr bescheiden. Nachwuchs 1.0 hat mit seinem Congstar-Vertrag nicht gemeckert, sich aber auch fast immer an meinen mobilen Router und mein Volumen gehängt. Netztechnisch geht es dort jedenfalls für uns gar nicht. Und das ist wirklich ein sehr dickes Kriterium für mich.

Insgesamt aber ein toller Campingplatz. Vielleich besuchen wir den doch mal wieder – wenn das Wetter richtig schön angesagt ist!

[Update 2025] Das WLAN ist immer noch ein Glücksspiel. Dafpr war der O2-Empfang einwandfrei und reicht auch für Netflix. War der Platz vor 7 Jahren schon eher „naturbelassen“, konnte die Vegetation seitdem ordentlich zulegen. Die allermeisten Plätze liegen zum Großteil im Schatten. Die Hecken könnten deutlich gestutzt werden, um den Blick auf den Pixhaier Teich zu ermöglichen. Viele – augenscheinlich seit Jahren – ungepflegte Dauercampingplätze trüben den Eindruck. Der Spielplatz war für den Nachwuchs immer noch ein Highlight! Die sanitären Anlagen scheinen in den Duschen ein Upgrade bekommen zu haben und boten neue Duscharmaturen. Das Hallenbad war leider nicht mit Wasser gefüllt. Der Service und die Mitarbeiter waren top. Sehr freundlich und verbindlich.

Ein See mit einem Wald am gegenüberliegenden Ufer. Der blaue Himmel ist mit vielen weißen Wolken bedeckt.
Pixhaier Teich bei bestem Wetter.

Wir sind dann einmal die rund 1,5 Kilometer um den Teich spaziert. Auf der dem Campingplatz gegenüberliegenden Seite war vor sieben Jahren ein Wald mit hohen Nadelbäumen durch die wir spaziert sind.

Ein Nadelwald mit hohen, dicken Stämmen. Der Waldboden ist eben und mit trockenen Nadeln bedeckt,
Spaziergang im Wald am Pixhaier Teich in 2018

Der Unterschied zu diesem Jahr ist gewaltig und erschreckend! Und da komm‘ mir bitte niemand mit „Das gab’s schon immer!“ und dass wir nichts machen können.

Ein Ex-Nadelwald. Es sind nur noch Grasbewuchs und einige Büsche zu sehen. Vereinzelt stehen einzelne, kleine Nadelbäume. Im Vordergrund ist der Stumpf eines vertrockneten Nadelbaums zu sehen.
Da war mal ein Wald.

Der Spaziergang war trotzdem schön und auch Ben scheint sich wohl gefühlt zu haben. Zurück auf dem Campingplatz führte uns der Weg hoch zum Spielplatz, wo ich ein bisschen auf dem Smartphone daddelte (es gibt dort einige Ingress-Portale) und ein bisschen in den sozialen Medien gelesen habe, während Ben auf der Kletterpyramide und der Seilrutsche über eine Stunde rumtobte. Danach sind wir noch ein bisschen die Wege auf dem Platz abgegangen und haben uns Wohnwagen angesehen. Zwei Stunden mussten wir dann noch bei uns am Zelt die Zeit totschlagen – chillen! :-) Am Eingang des Campingplatzes hat vor drei Jahren ein griechises Restaurant eröffnet, welches wir zum Abendessen besuchen wollten. Ben hatte 18 Uhr vorgeschlagen und pünktlich mit dem Glockenschlag waren wir an der Eingangstür.

Ein Tisch im Restaurant. Auf dem Telle im Vordergrund liegt ein Bifteki mit Pommes, auf dem hinteren Teller ein Geflügelschnitzel mit Pommes.
Lecker Essen zum Abendbrot „bei Georgios“.
Ich habe mit dem jüngsten Nachwuchs einen Miniausflug zum Campingplatz Prahljust gemacht, neben dessen Rezeption das „Bei Georgios“ liegt. Von außen optisch eher „unauffällig“ gestaltet, präsentieren sich die Innenräume frisch renoviert. Um 18:30 Uhr waren bereits einige Gäste vor Ort, die sich vor allem aus den Campinggästen rekrutieren dürften. Wir haben uns einen Platz auf der Terrasse gesucht, von der aus man einen kleinen Blick über den Platz hat. Zumindest soweit es die Bäume und Büsche zulassen. Sehr zeitnah wurden wir freundlich am Tisch begrüßt und bekamen die Karte. Kurz darauf haben wir Getränke und die Speisen bestellt. Beides kam ohne übermäßige Wartezeit – die Getränke natürlich fast umgehend.

Vorweg bekamen wir beide einen Salat, welcher gut schmeckte und offensichtlich frisch zubereitet war. Der Junge hatte eine Geflügelschnitzel mit Pommes und ich habe mich für ein Bifteki mit Pommes statt dem eigentlich auf der Karte erwähnten Reis entschieden. Die beiden mehr als ausreichend großen Portionen schmeckten sehr gut! Dafür war der Preis auch nicht ganz günstig fand ich.

Ein angenehmer Besuch bei freundlichen Gastgebern zu einem angemessen Preis. Sollten wir noch einmal auf dem Platz sein, besuchen wir das Restaurant garantiert wieder!

Nach dem Essen ging’s natürlich noch einmal auf den Spielplatz und danach zurück zum Dachzelt. Wir waren beide noch nicht so richtig müde und ich hatte auch einen Filmabend versprochen. Wie immer dauerte die Suche nach einem passenden Film fast länger als die eigentliche Laufzeit des Streifens. Unter den kuscheligen Decken haben wir dann auf dem ThinkPad noch ein bisschen genetflixed. Dabei sind dem Jungen allerdings auch schon fast die Augen zugefallen.

Blick in den unaufgeräumten Kofferraum eines Skoda Yeti in dem ein kleines Holzregal mit Kunststoffkisten zu sehen ist. Auf einem kleinen Auszug steht ein Gastkocher mit einem Topf Wasser.
Wasser kochen für den Morgenkaffee

Ich bin um halb acht aufgestanden und bin unter die Dusche gegangen. Ben war dazu nicht zu bewegen und wollte noch weiter schlafen. Nach der Morgenwäsche habe ich mir Wasser gekocht und einen Kaffee angerührt. Ich trinke ja fast nur noch diesen Fertiginstant-Kaffee, bei dem man nur noch die Krümel aufgießen muss. Reicht mir völlig aus. Den Campingstuhl musste ich zwar auf die andere Seite des Weges stellen, weil dort die Sonne war, aber da war’s dann sehr gemütlich!

Ein PKW mit einem aufgestellten Dachzelt steht auf einem Campingplatz zwischen Wohnwagen unter einem Baum.
Unser Zuhause für eine Nacht.

Eineinhalb Stunden später hat sich auch Nachwuchs 2.0 aus dem Federn gepellt und ist die Leiter herunter geklettert. Die Blase drückte wohl doch zu sehr. Als er vom Waschhaus zurück kam, hatte ich den Frühstückstisch bereits gedeckt und in die Sonne getragen. Die Platznachbarn haben das ganz genauso gemacht. Frisch gestärkt sind wir noch einmal über den Platz zum Spielplatz gegangen, wo Ben ausgiebig alle Geräte genutzt hat. Und weil es so schön warm war, wollte er unbedingt noch baden! Das Schwimmbad des Campingplatz war leider nicht gefüllt, aber der Teich war ja da! Wir sind am Ufer entlang gegangen und haben nach einer zum Einstieg geeigneten Stelle gesucht. Die haben wir auch nahe bei unserer Parzelle gefunden. Schnell die Badehose an – also der Junge, nicht ich – und dann wieder zum See.

Ein Junge schwimmt in einem blauen See unter einem komplett blauen Himmel. Am gegenüberliegenden Ufer sieht man einige Büsche.
Es schien nicht zu kalt zu sein.

Rein ging es ein bisschen langsam, aber nachdem Ben erstmal im Wasser war, wollte er gar nicht wieder raus!

Ein Junge schaut in einem See zu einem "Platscher" auf der anderen Seite des Sees.
Was ist denn da ins Wasser geplumpst?

Die ganze Zeit kreiste ein großer Vogel über dem Teich und nach einiger Zeit hat er sich dann plötzlich nach unten gestürzt. Leider war ich nicht geistesgegenwärtig genug, um die Aufnahmetaste einfach gedrückt zu lassen und so einen Film aufzunehmen. Das wäre noch cooler gewesen. Aber auch so fand ich klasse, einen Fischadler bei der Jagd beobachtet zu haben.

Ein Fischadler steigt aus dem Wasser eines Sees auf. Im Hintergrund ist das mit kleinen Büschen bewachsene Ufer des Sees zu sehen.
Ein Fischadler bei der Jagd.
Ein Fischadler im Flug vor strahlend baluem Himmel
Fischadler

Knapp eine Dreiviertelstunde hat er geplanscht, getaucht, geschwommen und mit einer älteren Dame Smalltalk gemacht, die mit ihren Hunden auch im Wasser war. Als es ihm dann aber doch zu kalt wurde, lockte die warme Dusche im Waschhaus. Danach haben wir alle Sachen wieder im Auto verstaut, weil ich mit dem Seitenstechen keine Lust hatte, eine weitere Nacht auswärts zu verbringen und außerdem für den Samstagmorgen schon den nächsten Termin im Kalender notiert hatte.

Wir haben uns dann nett vom Stellplatz verabschiedet, noch einmal am Waschhaus angehalten und dann an der Rezeption bezahlt. Dort wurde uns dann noch zu unserem Erstaunen Bens Schülerausweis und das Monatsticket für den Schulbus überreicht. Die beiden Kärtchen müssen irgendwo auf dem Platz aus der Jackentasche gefallen sein. Puh, das ist ja ein Glück. Danke an die unbekannten Finder. Für die Übernachtung – man darf übrigens am Abreisetag bis 18 Uhr auf dem Platz bleiben! – inklusive Strom haben wir unter dreißig Euro bezahlt. Das finde ich sehr fair!

Ein alter Förderturm eines Bergwerks am Rande einer Straße im Harz. Geradeaus sieht man ein rotes Haus.
Auf dem Weg von Clausthal-Zellerfeld den Berg hinab.

Um 13:30 Uhr haben wir die Schranke im Harz passiert. Für die Rückfahrt habe ich Autobahn wieder zugelassen und daher sind wir um 16 Uhr im Dörgen auf den Hof gefahren. Ich bin nicht schnell gefahren und es war ein bisschen was los. Schöner Ausflug, den ich gerne ausgedehnt hätte, wenn es mir denn etwas besser gehen würde. Ben fand es auch ganz toll und ich habe versprochen, das noch einmal zu wiederholen!

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