Meckern

Ich habe mir seit ein paar Wochen abgewöhnt, Leuten zu sagen dass sie gerade Bockmist machen. Meistens reagieren die nicht besonders freundlich und letztendlich stehe ich dann als Doofmann da. Blöd von mir. Gestern habe ich nämlich z.B. meinen Mund gehalten, als ein Ehepaar auf Fahrrädern mit zwei unangeleinten und ziemlich herum tollenden Dobermännern auf dem Weserradweg vor dem Biergarten in Vlotho entlang radelte.

Und weil ich nur doof hinterher geguckt habe, sind die beiden Hunde 10 Meter weiter einem älteren Herrn direkt vor’s Vorderrad gesprungen und haben ihn dadurch zu Fall gebracht. Das Frauchen konnte bei dem Getümmel natürlich nicht im Sattel bleiben und hat sich gleich mit abgelegt. Dämliche Aktion, saudämlich. Himmel, was für Trottel.

Und ich ärgerte mich, dass ich die Bande nicht doch auf das Anleinen hingewiesen habe. Hätten mich angepöbelt und beschimpft und natürlich nichts geändert, aber dieser eine ältere Herr hätte nicht auf dem Boden gelegen und sich danach auch nicht den Lenker richten müssen.

Daher habe ich dann den Eisdielenwagenfahrer am Amanda-Anleger gefragt, wer ihm erlaubt hat dort zu stehen. Aber auch erst nachdem ein kleines Kind direkt vor dem Wagen beim Eiskaufen von einer vorbeifahrenden Gruppe angerempelt wurde. Hat mich zuerst auch nur verständnislos angeguckt, dann aber eingesehen, dass er Scheiße parkt. Nur ändern wollte er es nicht – er müsse auch arbeiten.

Weiß auch nicht, was man da machen soll. Mund halten, hinweisen, melden? Keine Ahnung was richtig ist. Ich glaube ja, dass es immer ruppiger zugeht, immer mehr einreisst, je mehr man Mißstände ignoriert. Nur wenn man nicht ignoriert, sondern sich kümmert, ist man gleich Hilfsscherrif … :-/

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

1 Kommentar zu „Meckern

  1. Hallo Andreas,
    da geht es Dir wie mir. Manchmal ärgere ich mich über das rücksichtslose Verhalten anderer, möchte dann was ändern, weiß aber schon vorher, daß nichts dabei heraus kommt, ausser daß ich den imaginären Sheriffstern verliehen bekomme oder Schläge!
    Ich zolle Dir aber Respekt, daß Du Dich dann doch hin und wieder traust, solchen Mitmenschen den “Marsch zu blasen”. Soweit bin ich leider noch nicht. :o(
    Gruß
    Martin

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