PR für’n Arsch

Erst dachte ich, der Don Alphonso hat Langeweile und macht sich ein Problemchen selbst. Aber nachdem ich nun die Kommentare und verlinkten Seiten weitgehend durch habe, muß ich sagen: prima Unterhaltung.

Da benutzt augenscheinlich eine PR Agentur die sich Krisenmanagement in Kommunikationsmedien auf die Fahnen geschrieben hat – ohne sich ausreichend um die Rechte gekümmert zu haben, das Cover eines Buches über Blogs um damit einen Beitrag zu bewerben in welchem sie ihre Fähigkeiten in der der Überwachung eben dieser Blogs anpreisen und anbieten. Sehr pfiffig!

Darauf hingewiesen bzw. mit der Nase drauf gestoßen, weil ja reichlich Fährten ausgelegt wurden tun sie, statt zu sagen “Ups, peinlich. Wir nehmen’s runter.”, genau gar nichts. Um dann nach einiger Zeit zu sagen “Hey, was willsu, wir haben irgendwen gefragt.” Nur leider kann sich irgendwen gar nicht darauf besinnen.

Warum ich das schreibe? Weil ich auch mal kundtue, wenn mir einen krumm gekommen ist. Weil ich auch Bilder verwende, für die ich mich bei den entsprechenden Presseservern akkreditiert habe und die teilweise auch noch per Mail zugeschickt bekomme. Weil ich aber trotzdem ständig unsicher bin, ob nicht doch eine Abmahnung ins Haus flattert, weil ich irgendwo irgendeine Fußnote in Arial 6px übersehen habe. Ich würde (wie z.B. die Moni) ‘n Schreiben vom Anwalt bekommen und im schlimmsten Fall danach Pleite sein. Und dagegen machen kann ich nichts. Soll ich deshalb aufhören zu schreiben, was ich denke?

Aber die “Großen”, die 2.500 Euro am Tag dafür nehmen, dass sie Unternehmen morgen erzählen warum heute das nicht geklappt hat, was sie gestern empfohlen haben, die lehnen sich zurück und sind dickfellig. Sprechen ein Kauderwelsch, dass sie sich in Sitzungen wahrscheinlich selbst nicht verstehen und entsprechend sehen dann die Ergebnisse aus. Ganz ehrlich, an dieser ganzen Beraterkacke krankt meiner Meinung nach unsere gesamte Wirtschaft. Wenn einer Scheiße gemacht hat, setzt er sich nicht mehr hin und sagt “Das war Mist.”, er holt einen Berater der ihm sagt wie er die Leute los wird, die in seinem Auftrag den Mist gemacht haben. Das funktioniert nicht. Das ist eine riesige Blase, die irgendwann platzt.

Was macht denn so eine PR-Agentur? Steht PR für Produktion? Produzieren die was? Da wird nur Geld aus der Produktion abgezogen und direkt und ohne Umwege in Snowboards und breite Reifen umgesetzt. Zumindest soweit ich das bisher mit bekommen habe. Wenn die Snowboardhersteller beraten werden, mag das einen Kreislauf lang gut gehen … und dann? Da aber auch diejenigen beraten werden, die keine Snowboards herstellen, fehlt denen einfach das Geld, welches dem Snowboarder in den Rachen geworfen wurde.

Nun, wer hier welches Snowboard benutzt, weiß ich nicht und habe ich auch nicht behauptet irgendwer würde Snowboard fahren. Aber wenn eine solche Firma einfach Urheberrechte von Bloggern verletzt und gleichzeitig damit wirbt die Blogger für Firmen auf unliebsame Äußerungen zu überwachen, dann gehört denen ganz kräftig auf die Finger geklopft.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

1 Kommentar zu „PR für’n Arsch

  1. Wäre die PR-Berater-Branche riesengroß, müsste man sich wohl Sorgen machen. Mein Eindruck ist aber eher, dass es sich um eine kleine Branche handelt, völlig überschätzt und sicherlich unwichtiger als z.B. Hersteller für Gummidichtungen.

    //* Häme-Modus off *//

    Insgesamt wird in Wirtschaft und Politik tatsächlich zuviel “beraten”, und oft ist das eine ziemliche Pseudoveranstaltung, unnütz, und es fällt ins Auge, wie teuer schlechter Rat dennoch ist.

    Man gewinnt den Eindruck, dass nicht etwa werthaltiger Rat eingekauft wird, sondern ein bestimmtes Berater-Gehabe, ein bestimmter Habitus, der trotz seiner immer wieder entttarten Mogelverpackung mit dem echten Lösen von Problemen verwechselt wird.

    Ich teile das Fazit: Sowas ist für´n Arsch.

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