Versichertenkarte

Gestern abend war’s ziemlich schlimm. Die Nase juckte wie bescheuert, die Augen tränten: Heuschnupfen! Ich hatte mir zwar aus der Apotheke schon Allergodil geholt (öfter mal was Neues ausprobieren), aber das hilft nicht. Also heute morgen wieder beim meinem HNO-Arzt vorstellig geworden, um die wirklich wirksamen Drogen zu besorgen.

In diesem Quartal habe ich meine BKK-Karte bereits beim Hausarzt durch den Schlitz gezogen und dort auch schon die 10 Euro ArztbesuchvermeidungsPraxis-Gebühr bezahlt. Quittung habe ich auch – liegt natürlich zu Hause im Flur auf dem Sideboard. Die würde aber sowieso nicht reichen, nein, ich muß eine “Überweisung” vorlegen. Wozu? Ich weiß doch, was ich habe. Da muß mich mein Hausarzt nicht überweisen. Und der Krankenkasse ist es doch egal, wem sie das Geld in den Rachen wirft.

Schlappe ich also gleich zu ‘nem anderem Arzt, dessen Arzthelferin ich am Telefon “gebeichtet” habe, dass ich fremdgegangen bin und dass sie mir deswegen doch bitte aufschreiben solle, dass sie damit einverstanden ist. Oder so ähnlich.

Warum ist das nicht auf dem Chip der dösigen Versichertenkarte gespeichert? Jeden Popanz speichern wir überall ab. Fingerabdrücke, Augenfarbe, wer wann was mit wem wo zuletzt gegessen hat, aber das ich die verfluchten 10 Euro schon bezahlt habe, dafür muß ich wieder extra los und 2 andere Personen mit Verwaltungsaufgaben von deren eigentlichen Arbeit abhalten. Wie sinnvoll!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

6 Kommentare zu „Versichertenkarte

  1. Also ich war mit Heuschnupfen seit Jahren nicht mehr beim Arzt.

    Was sind denn wirksame Drogen, die man nur mit Rezept bekommt?

    Und inwiefern ist ein HNO-Arzt da kompetenter als ein Allergologe (=meist auch Hautarzt)?

  2. Kommt auf die Intensität des Heuschnupfens an. Ist bei mir in den letzten Jahren deutlich besser geworden. Letztes Jahr war ich auch nicht beim Arzt und habe mir mit Livocab über die Runden geholfen.

    Aber in der letzten Woche wurde das echt fies. Mein HNO verschreibt mit dann eine von der Apotheke selbst angerührte, ölige Mixtur für die Nase. Und Kortison kriegste so nicht … zumindest soviel ich weiß.

  3. Livocab wirkt nur für einen äußerst kurzen Zeitraum – ich bin jetzt wieder auf Cromo umgestiegen.

    Livocab Nasenspray gibt es afaik auch mit Beclometason (oder so ähnlich), das ist irgendeine Art von Kortison.

  4. Das soll mit der neuen Gesundheitskarte evtl. anders werden. Aber den Quatsch mit der Überweisung find ich auch immer wieder ärgerlich. Vor ein paar Jahren wurd’s abgeschafft, und nun gibt’s das wieder. *seufz*

  5. Korrekt, die Gesundheitskarte würde da für Abhilfe sorgen, da dort “die virtuelle Krankenakte” gespeichert wird. Allerdings läuft die KV dagegen Sturm, warum?? Dürfte jeden klar sein…

  6. Da ich regelmäßig zum Arzt muss, fällt mir das zum Glück nicht schwer mit den Überweisungen. Aber eigentlich ist es schon blödsinnig.
    Zum Heuschnupfen: Vom Allergodil wirken bei mir nur die Augentropfen richtig gut (bin Früh- und Mittelblühergeschädigter). Für die Nase habe ich vom HNO-Arzt eine feine Sache bekommen: Nasonex. Morgens je Nasenloch einen Sprühstoß – und dann Ruhe für den ganzen Tag!
    Mal ausprobieren!

    Gruß bseplus

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