Italien 2025 – Sorico (Comer See – Camping La Riva)
- Wegstrecke: 1.986 KM
- Benzin: 283,71 L
- Durchschnitt: 14,29 L
- Fahrtzeit inkl. Pausen: 25:50 h
- Durchnitt: 76,4 km/h
- CO2: 675,82 Kg
- Benzinkosten: 520,85 €
- Maut: 40,00 €
- Unterkunft: 1.705,50 €
(inkl. Zwischenübernachtung) - Essen/Ausflüge: 1.279,95 €
- Gesamtkosten: 3.546,30 €
(5 Pers./3 Wochen)
Vorbereitungen
In diesem Jahr ist alles anders :-o Wir sind seit 2010 im Sommerurlaub bis auf ein paar „Ausrutscher“ auf Solaris in Kroatien gewesen. Seit 2020 mit einem befreundeten Pärchen und deren Tochter. In diesem Jahr hatten die beiden weiblichen Hälften allerdings mal Lust auf etwas anderes und wollten nicht immer auf den gleichen Platz. In einigen Telefonaten und Videokonferenzen haben wir uns daher auf ein anderes Ziel geeinigt und zwei Stellplätze auf dem Campingplatz „La Riva“ am Comer See gebucht.

Den Wohnwagen habe ich gut einen Monat vor dem Urlaub schon geholt, weil noch ein bisschen gebastelt werden musste. Und aus verschiedensten Gründen bin ich dann ja auch schon eine Woche alleine runter nach Kroatien gefahren. Wie dem auch sei, ab dem 03.08. hatten wir den Stellplatz und seit ich aus Kroatien zurück war, lagen die Campingsachen im Wohnzimmer rum. Bis wir sie zwei Tage vor Abfahrt in den Eriba und den Yeti geräumt haben. Die mobile Wohnwagenwaage zeigte wieder mal einen Puffer von knapp 40 Kilogramm an. Haben wir wohl gut gepackt.

Am Abreisewochenende finden eigentlich die Parklichter in Bad Oeynhausen statt – Pflichtprogramm für die Frau. Aber das Konzert reizte uns überhaupt nicht und sogar auf das Feuerwerk hat Alex zugunsten einer ein Tag vorgezogenen Abreise verzichtet! So lagen wir am Vorabend schon ziemlich früh im Bett.

02.08.2025 – Abfahrt
Der Weg an den Comer See ist viel näher und Alex wollte gerne übernachten. Da es mir leider körperlich immer noch nicht besser ging, habe ich zugestimmt und ungefähr auf der Hälfte der Strecke in der Nähe von Ellwangen in Rainau einen sehr neuen Wohnmobilstellplatz in einem Naherholungsgebiet entdeckt. Das sollte unser Ziel sein. Google prophezeihte ungefähr 4 1/2 Stunden Fahrt, so dass wir mit Wohnwagen nach sechs Stunden wohl da sein sollten. Das bedeutet, wir müssen nicht nachts um vier Uhr auf die Piste, sondern konnten ausschlafen. Um acht Uhr haben wir uns aus den Federn gepellt, den kleinen Nachwuchs und den Großen nebst Freundin geweckt, um uns auf den Weg zu machen. Neun Uhr war geplant, geschafft haben wir 9:21 Uhr – auf geht’s!

Von der Fahrt gibt es nichts zu berichten. Es war recht wenig los, wir hatten einmal baustellenbedingt zähflüssigen Verkehr, kamen aber ansonsten völlig problemlos voran. Im Gegenteil musste ich mich manchmal selbst bremsen, wenn ich Podcast hörend vor mich hin fuhr und dann auf den Tacho schaute. Um 15:36 Uhr stand das Gespann abgekuppelt und aufgebockt auf dem Wohnmobilplatz in Rainau.

Der Wohnmobilstellplatz ist sehr neu und sieht fast unbenutzt aus. Die Zufahrt war ziemlich steil, da habe ich mit unserem Gespann ein wenig geschluckt. Ja, ich weiß, da dürfen wir dann eigentlich nicht stehen, aber ehrlich gesagt, verstehe ich die Einschränkung nicht und habe auch bei uns im Stadtrat bei der Einrichtung eines solchen Platzes dafür plädiert, diesen explizit für Wohnwagen frei zu geben. Außer mir hat das aber nur ein Ratskollege verstanden. Ich glaube, das ist der Grund für die einschränkende Nutzung. Denn die Autarkie kann nicht (mehr) der Grund sein. Unser Wohnwagen hat selbstverständlich einen Grauwassertank.
Jedenfalls ist der riesige Platz sehr schön angelegt und wenn er voll gewesen wäre, hätten wir selbstverständlich woanders gesucht. So haben wir uns an einer der zwei Vierer-Stromsäulen aufgestellt. Um auf den Platz zu gelangen, zieht man sich zuvor an einem Automaten eine Karte und lädt diese mit Geld für die Übernachtung und den Strom auf. Was man nicht verbraucht, bekommt man zurück. Das hat alles funktioniert. Um Strom an der Säule zu bekommen, steckt man sein Kabel ein und schaltet dann die Dose mit der NFC-Karte frei. Auch das war problemlos. Die Frischwasserversorgung haben wir nicht genutzt, das Grauwasser habe ich allerdings in die entsprechende Vorrichtung gekippt.
Die Umgebung des Platzes ist wunderschön. In zwei Minuten ist man an einem Stausee mit römischen Ausgrabungsstätten, einem Abenteuerspielplatz, Bademöglichkeiten und sehr vielen Liegen auf den top-gepflegten Wiesen. Bei der Abreise fährt man zuerst raus und gibt dann die NFC-Karte am Automaten ab. Prima Erfahrung!

Leider – oder glücklicherweise? – war der kleine Kiosk nahe des Abenteuerspielplatz zu. Wir hätten dort gerne eine Currywurst oder Chicken-Nuggets gegessen. So sind wir dort nur ein bisschen rumgeschlendert, Ben hat den Spielplatz genutzt und Alex und ich die Gegend genossen. Allerdings hat die Frau beim Scrollen auf dem Handy in die andere Richtung am See das Café am Leuchtturm ausfindig gemacht, zu dem wir dann auch gegangen sind.

Der Kiosk Leuchtturm ist ein etwas größerer Kiosk an der Staumauer des Sees. Die Außenanlagen bieten einen kleinen Spielplatz, Tische und Bänke um draußen zu sitzen, aber auch einen Innenraum direkt an der Selbstbedienungstheke. Besonders schön sitzt man allerdings im Glaspavillion direkt am See. Das Wienerschnitzel mit Pommes und die Cheese-Burger – jeweils mit einer zusätzliche Pommes – ware einwandfrei und frisch. Die Pommesportionen geradezu riesig. Kein Schnäppchen vom Preis her, aber gerade noch angemessen. Können wir durchaus nach einem Spaziergang um oder einem Bad im See zur Einkehr empfehlen. Das die Toiletten auch für Gäste Geld kosten fand ich doof. Auch wenn man den Wertbon beim Kauf einlösen kann. Oft geht man ja erst nach dem Essen oder zumindest der Bestellung.
Nach dem Essen sind wir nur noch zurück zum Wohnwagen. Dort hatte sich direkt neben uns eine Familie mit einem Wohnmobil platziert. Kurz „Guten Abend“ gesagt und dann ab ins Bett. Ich habe seit mehr als einem halben Jahr Schmerzen bzw. ein Druckgefühl in der rechten Flanke und das macht das Autofahren so gekrümmt im Sitzen schon sehr unangenehm. Ja, ich bin regelmäßig beim Arzt. Jedenfalls lagen wir gegen 19 Uhr in den Kojen und ich bin auch zügig eingeschlafen. Allerdings auch gegen Mitternacht wieder wach gewesen. Nach einmal umdrehen, war ich aber wieder weggenickert!
03.08.2025 – Anfahrt und ankommen
Alex und ich waren zeitig wach, haben aber bis gegen 8 Uhr noch im Bett gelegen. Dann aber schnell auf und raus. Wir waren die ersten, die auf dem Platz wach waren. Vier weitere Wohnmobile standen inzwischen auf dem Platz. Hatte ich gar nicht mitbekommen, dass die in der Nacht „Radau“ gemacht hätten. Wir haben die Sachen wieder gepackt, Bens Fahrrad auf sein Bett gelegt und als ich den Grauwasserkanister weggebracht habe, sprach mich eine Frau auf ihrer Morgen-Walkingrunde an – wie teuer denn der Platz wäre. Wir haben dann 10 Minuten geplaudert. Es stellte sich raus, dass sie Gemeinderätin der Nachbargemeinde war und sich daher für den Platz und die Rezeption dazu interessierte. Sie war ein bisschen erstaunt, dass wir dort gar nicht stehen dürften und fand das auch merkwürdig. Das stützt meine These, dass dies hauptsächlich so ist, weil „wir das schon immer so gemacht haben“. Habe den Platz jedenfalls sehr gelobt! Um 20 vor neun waren wir wieder auf der Piste.

Es hat mehr oder weniger stark geregnet, wir sind aber wie am Vortag ziemlich gut voran gekommen. Überschaubar viel Verkehr. Wir wollten östlich des Bodensee eine kleine Strecke mautfrei durch Österreich fahren und dann durch die Schweiz nach Italien rein. Das war auch kein Problem. Im Navi „ohne Mautstraßen“ einstellen und eine Strecke bis in einen Ort nahe der Grenze in der Schweiz als Ziel genommen. Die Straßen waren eng, der Grenzübergang urig und im Auto leuchteten plötzlich alle möglich Warnlampen im Armaturenbrett. Es scheint so, dass einer der Radumdrehungssensoren den Geist aufgegeben hat. Zuerst meckerte das ABS, dann das ESP, dann das Kurvenlicht und zum Schluß streckte der Reifendrucksensor die Segel. Bei einem Stopp war aber nichts zu entdecken und der Wagen fuhr auch völlig normal. Da wir sowieso nichts ändern konnten, sind wir einfach weiter. In der Schweiz ging es ziemlich schnell ziemlich weit nach oben!

Es waren auf der Strecke wenige Wohnwagen unterwegs und ich wurde ehrlicherweise auch ein bisschen unruhig, ob das hier eine gute Idee war. Am Sufnersee haben wir an der Tankstelle unterhalb des Hotel Seeblick getankt. Alex hatte vorher glücklicherweise auf dem Handy ein bisschen gestöbert und gesehen, dass die vom Navi vorgeschlagene Route über den Splügenpass für Gespanne nicht wirklich freigegeben war. Wohnwagen über 2,30 Meter Breite darf man gar nicht da hoch. Da wird es mit unseren 2,40 Meter recht eng. Aber einfach auf der A13 bleiben, war dann die Lösung. „Für Wohnwagen grundsätzlich geeignet.“ hat mir gereicht. Der Yeti hatte allerdings gar keine Probleme und fuhr wie auf Schienen. Nur die orangenen Leuchten haben mich etwas irritiert.

So sind wir dann mit dem Wohnwagen also über den San-Bernadino-Pass gefahren und das war wirklich eine schöne Tour. Auf der anderen Seite runter fuhren wir sehr, sehr langsam. Einmal weil das auch mirvernünftig erschien, zum anderen aber auch, weil ein Dutzend Fahrzeuge vor uns ein recht großes Wohnmobil fuhr und die Geschwindigkeit vorgab. Die Strecke ist nämlich nur einspurig :-)
Wir dachten da einige Zeit, wir wären schon in Italien und hätten die Grenze verpasst. Die kam allerdings erst eine ganze Zeit später. Aus der A13 wird dann irgenwann die A2 und dann fährt man nach Lugano rein. Dooferweise haben wir uns dort auf das Navi verlassen und wurden durch ziemlich schmale Straßen durch die Stadt geführt. Hat aber irgendwie funktioniert.

Hinter Lugano wechselten wir dann nach Italien und fuhren fortan auf der schmalen Straße entlang des Luganer Sees. Bei Porlezza verlässt die Straße den See und führt ein kurze Strecke ohne Wasser rechts und links durch das Tal. Bei Menaggio fährt man wieder runter, diesmal schon an den Comer See! Hier ist die Straße fast noch schmaler. An einer Stelle wurde eine besonders enge Stelle manuell per Hand geregelt. Zwei Männer mit Kellen regelten hier die Durchfahrt. Die Strecke ist landschaftlich wunderschön, fahrerisch aber anstrengend – zumindest mit einem 2,40 Meter breiten Wohnwagen. Hat trotz unangenehmem Gefühl im Bauch Spaß gemacht. Um 15:57 Uhr standen wir vor der Schranke des Campingplatz La Riva.

An der Rezeption ging der Check-In ziemlich schnell über die Bühne. Mit einer Mischung aus Englisch und Deutsch konnten wir uns verständigen. Und wir hatten ja auch schon vorher gebucht. Wir wurden zu unserem Stellplatz geführt. Wir hatten zwei Plätze nebeneinander, da wir ja wieder mit den Freunden aus Aachen unterwegs sind. Die sind allerdings noch auf der Straße. Wir mussten ein bisschen mit dem Eriba rangieren, weil die Parzellen deutlich kleiner sind als auf Solaris. Dafür allerdings zum Großteil mit Rasen bewachsen. Die Camper stehen dicht an dicht, Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile. Platz ist hier augenscheinlich knapp. Ben hat sich als erstes die Badehose angezogen und ist zum Pool gelaufen! Eine Stunde später hatten Alex und ich dann die Ponderosa halbwegs aufgebaut. Irgendwann, als wir Tische und Stühle auch schon draußen hatten, kamen auch unsere Freunde an. Wir haben uns herzlich begrüßt und dann wurde auch nebenan aufgebaut. Ben kam währenddessen vom Pool zurück, weil er die Ankunft von dort beobachtet hatte.

Die Rezeption, der Pool und leider auch das Waschhaus des Campingplatzes sind leider maximal weit von unseren Parzellen entfernt. Zwei Minuten und vierzig Sekunden muss ich gemächlichen Schrittes wandeln, bis ich an der Toilette bin. Für kleine Sachen nutzen wir oft die Toilette im Wohnwagen, alles andere wird aber in den sanitären Anlagen des Platzes erledigt. Die Rezeption ist in einem kleinen Kiosk, an dem man Getränke und Süßkram kaufen kann, untergebracht. Es gibt nur wenige kleine Speisen dort. Alex ist mit den Freunden dorthin gegangen, um dies herauszufinden. Allerdings gab es eine Karte eines Pizzabringdienstes – den wir danach auch in Anspruch genommen haben.

Die Lieferung dauerte so lange, dass wir schon kurz davor waren, noch einmal telefonisch nachzufragen. Plötzlich klingelte aber das Handy, weil der Auslieferfahrer vor der Schranke wartete. Zahlen konnten wir sogar durch das Beifahrerfenster mit Karte (Nimm das, Eisdiele in Bad Oeynhausen!). Ben hatte eine eigene Pizza, Alex und ich teilten uns eine, weil mein Bauch sich nicht nach Essen anfühlte. Die Pizza mit Schinken war richtig lecker! Dünner Teig, trotzdem fluffig und reichlich Belag. Wirklich gut.
Wir haben noch ein bisschen zusammen gesessen und was getrunken, sind dann aber alle früh ins Bett gegangen. So eine weite Fahrt ist doch anstrengend, auch wenn man tausend Kilometer auf zwei Etappen aufteilt. Gute Nacht!
04.08.2025 – erster ganzer Tag
Jau, geht schon los. Es ist der 06.08. an dem ich diese Zeilen schreibe und es wird schwierig, sich genau zu erinnern, was wir gemacht haben. Zunächst einmal ausschlafen! Ben auf seiner Seite des Wohnwagen, wir im Doppelbett. Ich bin nachts ein paar Mal aufgewacht und habe mich gedreht, weil ich wegen meiner Flanke eine andere Position gesucht habe. Ging aber. Um kurz nach 9 Uhr saß Alex schon im Sattel und hat sich auf den fast zwei Kilometer langen Weg nach Sorico gemacht, um frische Brötchen vom Bäcker zu holen.

Kurz darauf duftete der Kaffee in der Tasse und der Frühstückstisch war gedeckt. An der frischen Luft – ich habe das hier schon ganz oft geschrieben – schmeckt alles doppelt so gut!

Danach haben wir gechillt. Alex ist es immer sehr wichtig, dass wir ihre Hängematte aufhängen können. Das hat knapp geklappt. Wir mussten den Wohnwagen zentimetergenau platzieren, damit die Spanngurte gerade so vor der Heckscheibe entlang geführt werden konnten. Die Parzellen sind klein, ich erwähnte es. Der Platz ist ansonsten aber gut. Ich finde das „gedrängte“ Stehen sehr ungewohnt. Wir sind was das angeht von Solaris wirklich extrem verwöhnt. Der weite Weg zum Waschhaus ist auch – naja, nicht störend, aber doch etwas lästig. Die Aussicht ist aber grandios und der Platz liegt zudem auch nicht mitten im Ort, sondern abseits. Sieht man von den augenscheinlich überall gleich verblödeten Motorradfahrern ab, die die höheren Gänge an ihren Maschinen nicht finden und hier im Tal daher doppelt so gut zu hören sind.

Irgendwann am Nachmittag haben unsere Freunde Alex mit zum Einkaufen genommen. Ein paar Kilometer den See entlang gibt es mehrer Supermärkte und wir haben die Vorräte aufgefüllt. Die Kinder und ich haben derweil die beiden Wohnwagen gehütet. Ansonsten ist hier nicht viel passiert. Ich habe mich vom Bett auf den Stuhl, auf die Toilette und zurück geächzt und mein Unwohlsein bemitleidet. Niemand hatte Lust in den Pool oder den See zu gehen. Die beiden Kinder haben gespielt, gelesen oder rumgelegen und ich auf dem Smartphone gescrollt. Nach irgendwas „Anstrengenderem“ war mir nicht der Sinn.

Apropos Toilette. Wir sind hier nicht auf einem FKK-Platz. Das haben wir seit 2016 nicht mehr gehabt, als wir aufgrund des Alters von Ben noch nicht so weit verreisen wollten und in Waabs Urlaub gemacht haben. Und ganz ehrlich? Ich vermisse es total, hier nicht nackig rum rennen zu können. Gerade auch wegen der Toiletten. Auf Solaris bin ich danach einfach unter die Dusche, weil sauber und so. Hier ist es zum einen weiter weg, zum anderen muss man ja mindestens eine kurze Hose anhaben. Und dann muss man die für die Dusche ausziehen, hat natürlich kein Handtuch dabei, zieht die Hose wieder über die noch nasse Haut. Das ist doch kein durchdachtes Konzept! Mal abgesehen davon, dass es bei 28°C einfach so ist, dass man schwitzt – in die Klamotten.

Zum Abendbrot hat Alex ein bisschen Salat gemacht und Weißbrot geschnitten. Ich habe derweil die am Nachmittag gekauften Hackwürstchen (Weiß nicht, wie ich die nennen soll. Nicht vorgebrühte Grillwürste ohne Pelle.) und sehr dünn geschnittenes Hähnchenfilet auf den Gasgrill gelegt. Das schmeckte uns allen wieder mal erstaunlich gut. Die Würstchen waren echt lecker! Danach haben wir unsere Stühle zu den Freunden rüber getragen und haben dort noch ein bisschen gesessen und uns was erzählt. Aber gegen kurz nach 10 Uhr war dann auch Bettruhe. Der Urlaub hat begonnen.
05.08.2025
Wieder lange im Bett gelegen. Keiner hatte Lust aufzustehen. Und während auf Solaris um 5 Uhr schon manchmal Camper mit einer Tasse Kaffee in der Hand auf’s Meer gucken, ist der Platz hier um 8 Uhr wirklich noch mucksmäuschenstill. Ich habe um die Zeit mal vor die Tür geguckt und da war wirklich niemand zu sehen. Die Platzordnung gibt allerdings auch 22 Uhr bis 8 Uhr als Nachtruhe vor. Scheinen sich alle dran zu halten! Es musste auch niemand los zum Bäcker, da wir noch vom Vortag Brötchen hatten und auch noch ein bisschen Toast von zu Hause in den Vorratsschränken schlummert.

Nach dem Frühstück fragten die Aachener, was die Pläne für heute seien. Sie wollten gerne am Seeufer entlang Richtung Domaso fahren – also mit dem Fahrrad. Da sind wir dabei. Um halb 12 saßen wir im Sattel und radelten zu sechst entspannt den Strandweg entlang. Der ist nicht besonders breit, aber war auch nicht überfüllt, so dass wir locker durch gekommen sind. Alle Nase lang wurde angehalten und die Landschaft bewundert.

An der ersten Eisdiele, welche wir passierten, war die Lust auf was Kaltes groß. Fahrräder abgestellt, Straßenseite gewechselt und festgestellt, dass die Eisdiele nur bis 12:30 Uhr auf hat. Und dann wieder um 14:30 die Pforten öffnet. Wir waren um 12:32 Uhr an der Tür. Schade, so konnten wir nur zusehen, wie einige Senioren ihre Eisbecher genüsslich leerten. Aber die Kinder waren trotzdem gut gelaunt, es würden wohl noch andere Gelegenheiten kommen.

Der Uferweg ist nicht durchgängig am Ufer entlang geführt. Auf den 10 Kilomtern, die wir in eine Richtung zurück gelegt haben, mussten wir zweimal hoch an die Hauptstraße. Das ist in Italien kein Vergnügen. In Kroatien finde ich es ja schon schlimm, aber ich habe einmal richtig heftig an die Seite eines Panda geschlagen, der mich beim Überholen fast gestreift hat. Gedroht und „Ey“ gerufen habe ich mehrfach. Das interessiert aber niemanden. Sehr wenige Menschen haben Rücksicht genommen und gewartet, bis die Straße breit genug zum Überholen war.

Wir sind bis Gravedona ed Unity gefahren und haben dort ein bisschen pausiert. Von weitem hatten wir die Chiesa di Santa Maria del Tiglio gesehen und uns nach dem Ausruhen beim Blick auf den See auch angeschaut. Habe nichts mit Glauben, Religion oder gar Kirche am Hut, aber die Bauwerke finde ich meist imposant. Und dann fällt mir ein, wie die Menschen sich das vom Mund abgespart haben müssen. Naja, nun steht sie da, dann kann ich sie auch angucken.

In der Crypta unter dem Altarraum, war eine Kunstinstallation aufgebaut. Der konnte ich allerdings so gar nichts abgewinnen. Glaskugeln mit Lufteinschlüssen – sind wahrscheinlich schwierig herzustellen, ich weiß es nicht – die mit einem farbwechselnden LED-Licht beleuchtet werden. Nunja.

Nach diesem Kurzbesuch gab es an einem Straßencafé das ersehnte Eis. Vielleicht lag es an der Hitze, vielleicht war es aber auch einfach nur gut: es war jedenfalls ziemlich lecker. Also das Eis! Die Waffel war nämlich billigste Pappe aus der industriellen Presse.
Beim genüßlichen Schlecken konnten wir schön die Entstehung eines Instagram-Foto beobachten, als eine junge Frau mit ihrem Freund auf einen Steg ging, sich dort ihres Kleidchens, der Schuhe und Socken entledigte und völlig natürlich mit einem angezogenen Bein vor dem Körper am Ende der Holzbohlen in die Ferne schaute. Derweil musste der Freund in einer wahrhaft unvorteilhaften Pose harrend mit dem Smartphone Bilder der jungen Sirene machen, die alsdann kritisch beäugt wurden, um dann mit leicht veränderter Sirenen-Pose neu erstellt zu werden. Danach hat sie sich wieder angezogen und mit ihrem Freund/Mann/Bruder auf den 20stündigen Weg nach Hause gemacht. Hachja … Ich fand den nahebei geparkten Bonito FT deutlich interessanter und fotogener!

Für uns war dann jedenfalls auch Rückweg! Hatten wir bisher eher „geklüngelt“ gaben die beiden noch-nicht-Teenager nun das Tempo vor und wollten augenscheinlich zurück zum Campingplatz. Dort angekommen sind Alex und Ben das erste Mal in den See, der eigentlich der Zufluss vom Laggio di Mezzola in den Comer See ist, gegangen um sich abzukühlen.
Ich habe am Nachmittag gechillt und an diesem Text geschrieben, die Kinder haben unter der Markise gespielt und bis zum Abend ist weiter nicht passiert. Das Abendessen haben wir im Ristorante Biffi eingenommen.
Wir hatten dort einen Tisch für sechs Personen reserviert. Wir saßen draußen zum Parkplatz hin. Der Service war schnell und freundlich. Leider können wir alle kein italienisch. Während in Kroatien die Landessprache gefühlt deutsch ist, war hier auch englisch schon nicht gängig. Klappte aber doch ganz entspannt irgendwie. Leider wurde vergessen zu erwähnen, dass die Pizza *deutlich* länger dauert, als Nudeln oder Salate.
So waren unsere Freunde mit dem Essen schon fertig, als wir noch nicht einmal die Speisen auf dem Tisch hatten. Das fanden wir schon ziemlich doof! Warum wird in so einem Fall nicht vom Restaurant darauf geachtet, dass die Gerichte gleichzeitig gebracht werden? Dann beginnt man mit der Zubereitung dessen, was schneller geht, eben etwas später. Außer einem Schulterzucken gab es auf unsere Frage nach den Pizzen auch nichts. Nicht einmal ein Getränk zum Abschied.
Leider war die Pizza am Rand stellenweise ziemlich dunkel und schmeckte bei einigen Bissen nach Holzkohle. Passiert schon mal. Der Teig war mir aber insgesamt zu knusprig. Geschmacklich war es – abgesehen vom Rand – ganz gut. Die Nudeln mit Fisch waren aussagegemäß lecker, die Salate auch. Ich muss hier jedenfalls nicht noch einmal hin. Ich hatte nicht das Gefühl, willkommen zu sein.
Nach dem Essen schnell zurück zum Platz und dort haben wir dann noch etwas unter den Vorzelten gesessen und uns unterhalten. Alex und ich haben sogar das erste Mal Alkohol hier getrunken und uns einen Aperol Spritz gemacht. Um kurz vor 23 Uhr haben wir festgestellt, dass es schon spät ist und wir womöglich für die Nachtruhe viel zu laut :-) Also ab in die Kojen. Bens Koje ist übrigens seit der zweiten Nacht das Dachzelt. Mit seinen fast 12 Jahren gefällt ihm das nun auch alleine sehr gut!
06.08.2025
Die Aachener Freunde sind immer ein bisschen aktiver und fragten, ob wir mit Wandern wollten. Allerdings ist das grundsätzlich mit meiner Achillessehne oft mau – ab 10 Kilometern wird es anstrengend, zum anderen fühlt sich meine Seite im Bauch nicht gut an. Ben hat zum Wandern sowieso keine Lust. Und damit ich mich nicht quäle und dann auch noch über ein lustlose Gesicht vom Nachwuchs ärgere, sind die beiden Edler-Jungs einfach zu Hause geblieben.

Ich habe an diesem Text geschrieben und dabei „Fest & Flauschig“ gehört, Ben hat rumgedaddelt. Er macht ständig irgendwelche Stop-Motion-Filme mit Transformern oder spielt mit der VR-Brille. Zwischendurch bin ich zum Abduschen gegangen. Die Duschen bieten auch warmes Wasser. Aber nur wenn man sich dazu Duschmarken an der Rezeption holt. Vier Minuten warmes Wasser kosten somit einen Euro. Man kann die Zeit aber zwischendurch anhalten und bezahlt daher ausschließlich die Zeit, in welcher auch wirklich Wasser läuft. Bisher habe ich mich aber ausschließlich mit kaltem Wasser geduscht. Wenn man einmal Wasser über dem Nacken hatte, geht es eigentlich :-)

Als die fünf anderen Camper von der Wanderung zurück kamen, hatten sie ein Paket Pizza „unterm Arm“. Natürlich hat Alex die eingepackten Pizzastücke flach vor sich getragen, nachdem die Bäckerei die fluffigen Rechtecke freundlicherweise verkauft hat. Haben wir schnell geteilt und dann für einen Nachmittagssnack vor unserem Wohnwagen auf dem Campinggestühl drapiert. Hat wunderbar geschmeckt!
An dem Tag war weiter nichts los. Alex hat gelesen, und ich habe zwischendurch das erste Mal die Toilettenkassette entleert. Da das Waschhaus so weit entfernt ist, benutzen wir das Klo im Wohnwagen doch deutlich häufiger als normal. Ben hat ab und zu mit der Nachbarsfreundin gespielt, ansonsten gelesen oder Filmchen auf dem Smartphone geschaut. Weil für den Abend Regen angesagt war und der Himmel auch schon dunkel wurde, habe ich das Tarp aus dem Kofferraum des Yeti geholt und an der offenen Seite der Markise zur Windrichtung hin angebracht. Damit wir im Fall der Fälle die Kochstelle etwas wettergeschützt haben. Das funktionierte ganz gut und spendet zusätzlich noch Schatten, von dem wir tagsüber gar nicht mal so viel haben.
Und dann: Es ist Urlaub, einfach nichts machen, bis es endlich so spät ist, dass wir wieder essen können.

Das stand dann um viertel vor sieben auf dem Tisch. Alex hat einen Salat gemacht und ich habe Schinken in der Pfanne gebraten und danach noch Rührei gemacht. Tausendmal geschrieben: unter freiem Himmel vor dem Wohnwagen ist das alles noch mal so lecker!
Den Abend haben wir heute jeweils vor der eigenen Haustür verbracht und uns ein bisschen was erzählt. Gegen 22 Uhr ist auf dem Campingplatz aber überraschenderweise wirklich Bettruhe und fast alle machen das Licht aus. Wenn man dann weiter auf der Parzelle sitzt und sich was erzählt, habe ich da nichts dabei. Macht aber fast niemand. Vielleicht auch, weil fast alle mit kleinen Kindern hier sind. Also noch kleiner als unsere ;-)
07.08.2025
Heute morgen war ich an der Reihe mit dem Jagen der Nahrung. Also das Rad geschnappt und die nicht ganz fünf Minuten nach Sorico gefahren. Immerhin doppelt so weit, wie der Weg zum Bäcker von unserer Parzelle auf Solaris! Habe unter sechs Euro für die Backwaren für zwei Tage bezahlt. Und da war schon ein Teil für unsere Freunde dabei.
Als wir uns gestärkt hatten, wurde abgesprochen, dass heute ein guter Tag für eine kleine Radtour sei! Hinter dem Campingplatz links halten bis zur Via Palate, dort hoch und dann am Berg entlang bis Albonico. Dort geht es dann wieder runter bis ans Wasser und zurück Richtung Campingplatz. Eine Runde von ca. 12 Kilometern mit 300 Höhenmetern … und war als „leicht“ gekennzeichnet. Wir sind dann einfach mal los gefahren und haben Ben und Fiona alleine auf dem Campingplatz gelassen. An der Einfahrt zu den Serpentinen habe ich Alex noch gesagt, sie solle zeitig auf das kleinste Kettenbatt schalten, weil das etwas hakelt und unter Last gar nichts möglich ist. Wollte sie nicht und wir haben dann in einer Kurve von Hand der Kette auf das ganz linke Kettenblatt geholfen. Danach ging’s aber gut! Die Strecke ist bis Albonico asphaltiert und gut zu fahren.

Aber man fährt doch einige steile Höhenmeter und wir haben ziemlich geschwitzt. Hatte ich nach einem Blick auf Google-Maps auf der Parzelle noch gesagt „Wir müssen nur noch um die nächste Kurve und dann geht es immer geradeaus!“, wurde das zum Running Gag. Denn es ging oben am Berg zwar weitestgehend „geradeaus“, dafür aber auch ziemlich hoch und runter!

Belohnt wird man auf der Strecke mit vielen schönen Aussichten auf das Tal und den Comer See bzw. den Lggio di Mezzola und die Verbindung der beiden Seen. Kurz vor Albonico führt der Rundkurs wieder bergab. Zunächst noch auf Asphalt, später biegt man dann aber zum Sasso Dascio ab und ab dort wird es ziemlich holprig und richtig steil. Alex ist da an einigen Stellen abgestiegen. Aber es hat allen doch ziemlich Spaß gemacht und niemand ist gestürzt. Zudem sind wir alle ohne Motor unterwegs gewesen!

Am frühen Nachmittag waren wir wieder zu Hause und haben gechillt. Gelesen, im Netz gesurft, Podcast gehört oder einfach nur gedöst. Was man so tut im Urlaub. Rings um uns herum ist ein ständiges Kommen und Gehen. Caravans werden auf und abgebaut, Zelte verzurrt und die Camper aus den Niederlanden bilden die größte Gruppe hier. Direkt neben uns baute eine Familie auf, denen ich dann nach einer Stunde gesagt habe, dass das Zelt der Kinder unter unserem Wohnwagen sicher nicht gut platziert sei. Die waren mit der Zeltplane wirklich schon an den Stützen des Caravan. Die Plätze sind tatsächlich recht knapp geschnitten, aber dann muss man eben anders aufteilen.
Nach dem Essen haben wir noch ein wenig zwischen den Wohnwagen zusammen gesessen und uns etwas erzählt. Feierabend war dann wie immer gegen 22 Uhr.
08.08.2025
Die Tage verlaufen alle ziemlich ähnlich. Lange schlafen, Frühstückstisch decken, essen. Und dann überlegen was und ob wir was machen.

Ich hatte heute zu nichts Lust, wollte nur rumgammeln. Alex und die Freunde aus Aachen hatten sich allerdings überlegt, wandern zu gehen. Eine kleine Runde oberhalb von Sorico. Mit dem Auto hin, bisschen wandern und dann einkaufen. Sehr gerne, aber ohne mich. Und da ich zu Hause geblieben bin, musste Ben auch nicht mit gehen.

Auf dem neuen Autoradio im Skoda habe ich als Navigationslösung OSMand installiert. Das sieht beim Rumfahren ganz schick aus, als wir jedoch im Dörgen los sind, fand ich die Navigationsanzeige ganz schlimm und wir haben per Google-Maps und Android-Auto navigiert. Das wollte ich nun schnell mal umstellen bzw. schauen, ob es überhaupt anpassbar ist. Wie ich mich aber in den Yeti setzte und die Zündung anstelle, geht das Radio nicht an. Was zur Hölle? Auf dem Weg hier hin hat der Yeti kurz vor der österreichischen Grenze schon mal angefangen zu zicken, fuhr dann aber einfach weiter. Nun leuchtete alles im Armaturenbrett und der Motor ging nicht mehr an. Ich habe einen USB-Adapter für den Zigarettenanzünder mit einer Voltanzeige und die meinte, dass im Bordnetz nur noch 8,8 Volt zur Verfügung stehen. Fuck! Glücklicherweise hatte Alex das CTEK-Ladegerät in den Wohnwagen gepackt und ich habe die Batterie an 220 Volt angeschlossen. Danach sind die vier mit dem Bulli los und Ben und ich blieben auf der Parzelle.

Die Wanderung war wohl sehr anstrengend, weil es unglaublich warm und steil war. Knapp drei Kilometer wurden oberhalb des Comer Sees unter die Sohlen genommen. Ein Freundin kommentierte das aus Deutschland mit „netter Spaziergang“, aber hey, die war auch nicht dabei. Und es müssen nicht immer 20 Kilometer sein, um Wanderung dran zu schreiben.

Der anschließende „Wocheneinkauf“ gestaltete sich etwas länger. Ben und ich hatten aber keine Langeweile. Ich habe mit dem am Ladegerät angeschlossenen Yeti das Navi so einstellen können, wie es mir hoffentlich gefällt und danach festgestellt, dass die Batterie gar keinen Strom angenommen hat. Nach 5 Stunden zeigte das Ladegerät zwar „genug Spannung zum Motor starten“, aber das war gelogen. Da drehte sich immer noch gar nichts und die Voltanzeige behauptete immer noch nur 8,8 Volt. So eine verdammte Scheiße. Ich kann sowas nicht leiden und bin unruhig. Natürlich hatte ich schon recherchiert, dass keine 10 Minuten ein Autoricambi war, der sogar am Samstag durchgehend bis zum Abend geöffnet hatte. Nachdem Alex und die Aachener zurück waren, wurde mir dann versprochen, am nächsten Morgen dort vorbei zu schauen. Aber nicht schon um 8 Uhr, wenn der Laden aufmacht!

Zwischendurch wurden mit dem Nachwuchs zu Hause Nachrichten und Infos getauscht, weil er und seine Freundin sich morgen früh auf den Weg machen wollen, um hier ebenfalls mit zu campen. Die beiden waren guter Dinge, dass sie mit dem Panda um vier Uhr auf die Piste gehen würden. Wir hatten irgendwann den Abendbrottisch gedeckt und freuten uns über leckeres Hähnchenfleisch und fast noch leckerere Würstchen.

Wir haben dann vor unseren fahrbahren Wohnungen gesessen und sind später mit den Freunden noch an die Rezeption gegangen und haben 1 Euro für zwei Spiele in den dortigen Tischkicker geworfen. Danach sind wir an den See gegangen, als es schon dunkel war. Dort haben wir ungeplant gesehen, wie der Mond hinter den Bergen aufgegangen ist. Zuerst habe ich mich gewundert, was dort oben angestrahlt wurde, weil hinter einer Kuppe Lichtstrahlen wie bei den Suchscheinwerfern einer Disco zu sehen waren. Bis dann plötzlich grell ein Licht aufblitzte und sich sehr schnell als Mond entpuppte, welcher dort aufstieg. Das sah schon ziemlich cool aus! Ben stand dabei im Wasser und wir haben uns die allgegenwärtigen Mücken vom Leib geschlagen. Die Mücken nerven hier wirklich kolossal. Wir sind sehr zerstochen und weder Autan, noch Antibrumm oder Citronella-Kerzen haben auch nur ansatzweise eine Wirkung. Ich glaube, die Mücken lachen über uns. Wenigstens aus den Caravans haben wir sie bisher raus halten können!
09.08.2025
Heute morgen war ich ein bisschen zeitiger wach, weil der Yeti „repariert“ werden sollte. Aber ich will niemanden drängeln und so haben wir erstmal ganz in Ruhe den Frühstückstisch aufgebaut. Kaffee getrunken, Weißbrot mit Marmelade und Lino Lada genossen und über die Hitze geschimpft. Es ist extrem warm und unsere Mückenstiche jucken. Der Bite-Away-Stift ist mein Freund und funktioniert sehr gut. Genauso wie der Wasserhahn hinter unserem Wohnwagen, welcher excessiv von den Holländern mit Zelt genutzt wird. Die spülen jedes Messer einzeln ab und lassen die ganze Zeit das Wasser laufen. Und beim Zähneputzen und beim Händewaschen und und und. Ziemliche Matsche dort. Ich versteh’s nicht!

Als wir gesättigt waren, ging’s unter die Motorhaube vom Yeti. Um die Batterie auszubauen müssen drei Schrauben gelöst werden. Und da sind die beiden Schrauben vom Plus- und Minuspol schon mit drin. Werkzeug dafür habe ich selbstverständlich dabei, so dass die Sache nach 5 Minuten erledigt war. Um Viertel nach Elf war alles zum Ersatzteilkauf bereit. Wir sind dann mit dem Multivan die wenigen Minuten zum Autoricambi Altolario Srl Domaso gefahren, wo ich für 185 Euro Ersatz von Varta kaufen konnte. Guter Laden, freundlich, augencheinlich gut sortiert und prima zu erreichen.

Punkt Zwölf war der neue Energiespender an Ort und Stelle verschraubt und verkleidet. Ein Test zum Starten des Motors verlief auch erfolgreich, wenngleich im Armaturenbrett immer noch Disco angesagt war. Ich war ein bisschen unruhig und haderte, was ich tun sollte. Auf der anderen Seeseite fand ich auf Google Maps die Autocogliati S.P.A. | VOLKSWAGEN, welche allerdings angeblich nur noch heute Auf hatte. Hm, hm, hm. Habe mich dann irgendwann angezogen, ins Auto gesetzt und den anderen mitgeteilt, dass ich doch mal versuchen möchte, den Fehlerspeicher auslesen zu lassen. Der Weg zum Autohändler war einfach. Vor den Toren stellte ich aber fest, dass die offensichtlich in den Sommerferien waren. Allerdings hatte der Yeti nach erneutem Starten auch keine Mucken mehr gemacht und meldete auch keine Fehler mehr. Start / Stopp funktionierte, das ESR ließ sich manuell ein- und ausschalten, die Luftdruckanzeige meckerte nicht. Hm.

Habe dann überlegt, noch ein paar Kilometer zu fahren und mir den nahen Lidl als Ziel ausgesucht. Dort Citronella-Kerzen, Brioche und Mehrkornbrot gekauft und wieder zurück zum Stellplatz. Der Yeti fuhr einwandfrei, keine Lichter im Armaturenbrett. Wie schön. Hoffentlich waren das nur Symptome der verreckenden Batterie. Das Netz ließ sich in diese Richtung aus. Glück gehabt.
Allerdings ist die Bestellung hier irgendwie schwieriger, da wenig deutsch gesprochen wird (unser Problem, wenn wir in Italien kein Italienisch können), aber auch sehr wenig Englisch! In Deutschland ist es meist problemlos möglich, auf englisch zu kommunizieren. Aufgrund dieser Problematik haben wir statt einer Portion Pommes eine „Pizza Pommes“ geliefert bekommen. Und ich frage mich, wie man sich über Ananas auf Pizza echauffieren kann, dann aber ohne mit der Wimper zu zucken Pommes drauf legt!

Schließlich ereichte uns die Nachricht, dass es noch ca. 20 Minuten dauert, bis der große Junge am Campingplatz ankommt. Ben war natürlich kribbelig und ist dann 5 Minuten vor der Zeit zur Schranke gelaufen, um ihn zu begrüßen und auf den Platz zu lassen. Das war ein Hallo und ein herzliches Begrüßen, als die drei Kinder den Rasenweg zu unseres Parzelle hoch kamen. Erstmal ausgiebig austauschen, Klamotten aus dem Panda räumen und im Wohnwagen verstauen, um dann ebenfalls noch zwei Pizzen zu ordern. Der Hunger war nach den heute zurück gelegten knapp 1.000 Kilometern groß.
Wir haben noch lange vor dem Wohnwagen gesessen und erzählt, bevor es dann ins Bett ging. Ich habe allerdings nicht gut geschlafen und mich hin und her gewälzt. Keine Ahnung ob es die Wärme war, zuviel Gegrübel oder die enervierend laute Musik, die jede Nacht bis gegen drei Uhr zu uns herüber schallt. Das muss vor Ort wirklich ohrenbetäubend sein. Ich habe aber noch nichts im Netz gefunden, was auf diese Diskobeschallung hinweist.
10.08.2025
So, für heute fällt mir nicht viel ein :-) Wir haben praktisch nichts gemacht und nur auf der Parzelle gechillt. Nach dem Frühstück sind Tim und seine Freundin Jana zum Einkaufen gefahren. Die Wahl war zwischen einem Penny mit ansprechenderer Fahrtstrecke entlang des Sees oder zum Lidl, der eher in einem Gewerbegebiet gelegen war. Die Wahl fiel auf den Lidl – aufgrund der größeren Auswahl.

Während die beiden unterwegs waren, war Alex mit Ben im Wasser und hat das von Tim mitgebrachte Standup-Paddelbrett aufgebaut und sofort ausprobiert. Ich habe am Wohnwagen rumgehangen, ein wenig an diesem Text geschrieben und dann irgendwann begonnen, das gerade erst gekaufte Beistellzelt aufzustellen. Der Gedanke zu dem Zelt kam mir im Miniurlaub mit Nachwuchs 2.0 im Harz. Wenn man weiter weg vom Waschhaus steht, dann ist so ein Zelt zum Toilette rein stellen oder zum Umziehen schon ganz nützlich. Im kurzen Kroatienurlaub hatte ich es dann probehalber mal aufgebaut, aber nicht weiter genutzt. Jetzt mit 5 Personen auf der Parzelle und nicht FKK ist es aber hilfreich, wenn man sich zum Umziehen dorthinein stellen kann. Nachwuchs 1.0 fand im Nachgang einen festen Boden noch ganz gut und so habe ich die mitgelieferte Bodenplane auch noch abgespannt. Positiver Nebeneffekt ist, dass das Teil auch noch Schatten spendet. Es ist warm hier, wirklich warm!

Wir waren zum Abkühlen unter der Dusche, mal im See, mal im Pool und Jana hat mit den beiden „kleinen Kindern“ Spiele gespielt. Wobei die augenscheinlich so spaßig waren, dass richtig laut gelacht wurde. Mehr gibt es vom Nachmittag nicht.

Am frühen Abend haben Tim und ich jeder einen Topf mit Nahrungsmitteln aufgewärmt. Nudeln kochen und Tomatensoße erhitzen. Dazu gab es dann später nch Weißbrot mit Butter, Käse und frische Tomaten bzw. Paprika. Ehrlicherweise fand ich das gerade „Geht so“. Schmeckte, aber wir hatten das auch schon deutlich leckerer. Ich hätte gerne noch etwas Chilli von Carne in die Soße getan, aber Ben war vehement dagegen. Sowar es dann etwas dünn. Zwischendurch waren wir im Pool oder auch nur unter der Dusche, um uns ein wenig Kühlung zu verschaffen.

Alex hatte sich extra einen Wecker gestellt, um nicht den Mondaufgang zu verpassen. Wir saßen darum ab halb 10 auf kleinen Steinen an der Verbindung zwischen Laggio die Mezola und dem Comer See und warteten auf den Erdtrabanten. Da der aber nicht am flachen Horizont aufgeht, sondern eben da, wo dieser real beginnt, dauerte es etwas. Er zeigte sich dann aber doch irgendwann hinter den Bergkuppen und alle waren zufrieden.

Den Abend haben wir vor dem Wohnwagen unter der Markise damit verbracht die Mücken zu verfluchen und uns zwischendurch etwas zu erzählen. Ich dachte dann plötzlich gäbe es ein Gewitter, weil es hinter dem Umkleidezelt blitzt und dann fürchterlich donnerte. Stellte sich aber raus, dass das ein Feuerwerk sein musste. Wir haben aber nur die Farbwechsel hinter Bäumen mitbekommen und die lauten Donnerschläge. Das Spektakel dauerte erstaunlich lange! Bis fast Mitternacht saßen wir noch beisammen und dann war Feierabend.
11.08.2025
Wir haben alle wieder lange im Bett gelegen, so dass es das Frühstück erst um 11 Uhr unter der Wohnwagenmarkise gegeben hat. Unsere Aachener Freunde hatten da in den letzten Tagen schon die ersten Kilometer Jogging in den Beinen. Das ist ja nichts für mich. Alex ist vor Jahren auch gelaufen und schaffte die 10 Kilometer auch unter einer Stunde, aber in den letzten Jahren schmerzte die Achillessehne zu sehr.

Nach ein bisschen hin und her haben wir uns als Tagesaktivität auf eine Radtour geeinigt und als Ziel Campo Mezzola am nördlichen Ende des Laggio di Mezzola bestimmt. Ben wollte nicht mit und lieber bei Tim und Jana bleiben, so dass wir die Strecke nur zu fünft unter die Räder nahmen. Es war bullenheiß, als wir um 12:30 Uhr aufbrachen.

Die ersten Meter fährt man entlang der Mera, der Verbindung zwischen Laggio di Mezzola und dem Comer See, bis zu einer Brücke über welche man den Fluß quert und durch ein Naturschutzgebiet über gesplittete, wassergebundene Straßen Richtung Bocca D’adda. Von dort geht es weiter auf einer alten Bundesstraße nach Verceia.

Die Strecke ist sehr schön und überall gibt es etwas zu sehen – abseits der beeindruckenden Landschaft. Und jeder hat alles fotografiert und die anderen, während diese fotografierten. Vor Vereia fährt man durch einen Tunnel. Sobald man auf der anderen Seite wieder ans Licht kommt und um die erste Kurve biegt, bietet sich ein imposanter Blick auf den Laggio die Mezzola.

Danach suchten wir nach einer Möglichkeit eine Kleinigkeit zu essen. Konnten uns aber nicht finden. Der erste Versuch war am Versus il chioschetto. Das war uns aber noch nicht nach der Mütze und wir fuhren unter der sengenden Sonne weiter. Bis wir schließlich am Lido Beach angelangten. Wir hatten zwar Badesachen dabei, allerdings sah uns der Strand nicht soooo super aus und die Gastronomie war auch nicht angetan uns zu locken. So dass wir doch wieder zurück fuhren und beschlossen, bei unserem ersten Versuch einzukehren.

Das Versus il chioschetto scheint noch recht neu zu sein. Der Pavillion beherbergt eine Miniküche und den Verkaufsstand. Viele Liegen auf der Wiese laden zum Sonnen ein. Die Preise sind in Ordnung. Wir hatten ein paar Kleinigkeiten, Getränke und Eis und waren vollauf zufrieden. Freundliche und schnelle Bedienung. Leider kann man von hier nicht in den See springen und sich abkühlen. Das wäre noch das I-Tüpfelchen auf dem Ganzen! Toiletten finden sich im daneben liegenden Mehrzweckgebäude.
Nachdem wir uns dort gestärkt haben, sind wir noch in den Kanal über den das Wasser des Stausees abgelassen werden kann, zum See gegangen und ein paar haben Schuhe und Socken augezogen, um die Füße zu kühlen. Aber nur kurz, wir wollten wieder „nach Hause“, weil es einfach unglaublich warm war! Der Weg war einfach, immer dort entlang, wo wir auf dem Hinweg auch waren. Zurück am Wohnwagen hatten wir 22 Kilometer mehr auf dem Tacho und viel Schweiß weniger. Erstmal ausruhen und in den See springen. Danach haben wir uns um das Abendessen gekümmert. Es sollte wieder nach auswärts gehen. Wir entschieden uns für das Ristorante Al Boschetto auf der gegenüberliegenden „Seeseite“. Die Bewertungen waren jedenfalls sehr gut. Die Kinder wurden von Tim im Panda hingefahren und wir vier Älteren haben die Strecke mit dem Fahrrad zurück gelegt.

Unser Aussuchen dauerte aber gar nicht so lang, so dass wir nach kurzer Zeit unsere Getränke- und Essenswünsche aufgeben konnten. Die Getränke kamen zügig und auch die Speisen wurde fix an den Tisch gebracht. Es schmeckte auch alles wirklich sehr gut. Wir beobachteten leider öfter die herunter gezogenen Mundwinkel bei „unserem“ Mitarbeiter und auch wie er teilweise mit dem anderen Personal umsprang. Das fanden wir schon etwas merkwürdig. Jedenfalls hatte ich nicht das Gefühl, hier willkommen zu sein. Es war sehr voll und ein ziemliches Gewusel des Personals, welches in endloser Abfolge mit Speisen und Getränken durchs Restaurant wuselte. Dazu plärrte aus einer in der Raumecke aufgehängten Box undefinierbare Musik. Unterhaltungen waren nur mit Anstrengung möglich, weil das Stimmenwirrwar insgesamt so laut war. Die Musik konnte man überhaupt gar nicht verstehen oder erkennen.
Kaum dass ein Teller leer war, wurde er auch schon abgeräumt und bei einem der Kinder mussten wir bremsen, weil sie noch gar nicht mit dem Essen fertig war. Währenddessen wurde nicht einmal gefragt, ob wir vielleicht neue Getränke wünschen oder gar ein Dessert. Es kam einfach gar keine weitere Ansprache, nachdem das Essen serviert worden war. So baten wir dann nach einiger Zeit, darum bezahlen zu dürfen. Und nach ca. einer Viertelstunde noch einmal. Zwischendurch wortlos mit fragenden Blicken zu unserem Kellner, der dann aber nur mit einem „Jaja, ich weiß!“-Blick die Mundwinkel nach unten zog – aber nicht die Rechnung brachte.
Nach einer halben Stunde sind wir dann einfach aufgestanden und zur Kasse am Eingang gegangen, um dort nach der Bezahlung zu fragen. Auf wundersame Weise kam parallel unser vom Kellner handeschriebener Bestellzettel zur Dame an der Kasse und wir konnten den moderaten und der Qualität der Speisen mehr als angemessenen Preis zahlen. Warum musste *das* über dreißig Minuten dauern? Das hat nicht nur mir den Eindruck des ausgezeichneten Essens sehr vermiest. Vielleicht hatte der Mitarbeiter einen schlechten Tag. Das passiert. Aber leider kann das in dem Bereich zur Folge haben, dass man eben nicht noch einmal wieder kommt.
Zurück am Wohnwagen sind wir sofort aus den Ausgehsachen in die Badeklamotten geschlüpft und dann in den Pool. Der wird nicht zu festen Zeiten geschlossen und ist oft noch bis weit nach 21 Uhr geöffnet. Bei den Temperaturen echt eine Wonne. Danach habe ich gleich die Gelegenheit genutzt, um zu duschen. Zurück am Wohnwagen haben wir noch bis fast Mitternacht zusammen gesessen und uns etwas erzählt.
Ach ja, die Holländer hinter uns scheinen abzubauen! Dafür haben „Pahaaauul“ und „Eellaaaa“ von gegenüber immer noch nicht gelernt, sofort zu springen wenn der Papa „Hüh“ schreit. Ich bekomme zwar nicht mit, was die beiden machen, weil sie so leise sind, aber es muss schrecklich sein, weil der Vater es so laut kritisiert.
12.08.2025


Alex war mit dem StandUp-Paddelbrett auf dem Wasser unterwegs. Zuerst mit Ben und Fiona Richtung Mündung in den Comer See. Dabei sind beide Kinder abwechselnd auf dem Brett und dem Wasser gewesen und haben rum getobt. Nach ein bisschen Aufwärmen – und weil das Brett an unsere Freunde verliehen war – ist Alex noch einmal alleine los bis zur Brücke und ein Stück darüber hinaus. Danach sind Ben, Jana und Alex zum Lidl gefahren, um Lebensmittel und Getränke zu kaufen. Ich habe wie immer an diesem Text geschrieben und überlegt, was das dumpfe Gefühl in meiner Seite sein könnte. Währenddessen sind die Holländer hinter uns weg gefahren. Am frühen Morgen sah es noch nicht so aus, als würden sie die auf dem Platz verstreuten Sachen in den Volvo und die Dachbox bekommen und gleichzeitig noch Platz für fünf Personen darin finden. Hat aber wohl doch geklappt, ich habe die Abfahrt nicht mitbekommen. Die Fläche war aber schnell belegt, weil ein Franzose mit Kriechzelt und Hund von seinem eigentlichen Platz hinter unseren Wohnwagen gezogen ist. 30 Meter weiter, keine Ahnung, was das für einen Zweck hatte. Die beiden Holländerinnen von schräg gegenüber haben ihren Platz auch geräumt und waren irgendwann weg. Pahaaul und Ellaaaaa sind aber immer noch da.

Am späten Abend wurde das frisch gekaufte – gut, aus der Kühltheke – Fleisch und Würstchen auf den Grill gelegt. Zwei Sorten Würstchen und Hähnchenfleisch. Dazu Weißbrot und ein von Alex gezauberter Salat. Wie immer sehr lecker alles. Gesättigt sind wir dann noch zum Pool gegangen und haben uns abgekühlt und für den nächsten Tag Kajaks reserviert! Fünf Stück für sieben Personen, weil ich mich nicht in so ein Boote setzen wollte. Hatte Sorge, dass dabei mein Bauch zu sehr in der Flanke drückt. Ich würde in der Zeit das Fahrrad nehmen und irgendwo hin fahren.
Nach ein bisschen draußen zusammen sitzen und ein paar Millilitern Aperol Spritz sind wir müde in die Kojen gefallen.
13.08.2025
Wie immer lange geschlafen. Alex ist in den letzten Nächten stundenweise nach draußen ausgewandert und hat in der Hängematte geschlafen, weil es ihr im Wohnwagen zu warm war. Wir haben dauerhaft über 30°C am Tag – im Schatten und das geht mitunter auf den Kreislauf und so richtig „cool“ zum Schlafen ist es trotz geöffneter Fenster im Wohnwagen nicht. Die Kajaks waren auf 11 Uhr reserviert, so dass wir uns mit dem Frühstück Zeit lassen konnten. Um 10 Uhr haben wir abgeräumt und vier von uns haben sich ganzkörpereingecremt und ich mich in die Radhose und das Shirt gewandet. Bei dem Wetter echt keine Freude!

Ziemlich genau um 11 Uhr waren wir an der Rezeption, um die Paddel für die Kajaks in Empfang zu nehmen. Ein bisschen zum Unmut der Wasserratten mussten Schwimmwesten getragen werden. Die Polizei sieht es ohne wohl nicht gerne, untersagt die Weiterfahrt und verlangt ein Bußgeld. Das muss ja nicht sein. Dann zum Ufer, wo die Boote bereit lagen. Es stellte sich raus, dass Kajaks nicht geräumig sind und ich war froh, mich gegen die Fahrt entschieden zu haben. Nachdem sich alle in die Röhren gequetscht hatten, habe ich ein bisschen Starthilfe gegeben und die Truppe ist los gepaddelt.

Die Fahrt sollte von der Mera (so heißt der Fluß durch die Seen) bis zum Comer See gehen und von dort dann am linken, nördlichen Ufer entlang. Die Seite hatten wir mit dem Fahrrad noch nicht befahren. Allerdings wurde der erste halt gleich an der Mündung zum See gemacht, um Plätze zu tauschen. Jana fühlte sich in einem Einerkajak nicht so richtig wohl und ist in einer Zweier umgestiegen. Dann wurde weiter gepaddelt.

Aber so richtig war das immer noch nichts. Eineinhalb Stunden und drei Kilometer nach Start der Tour haben sich Tim und Ben entschlossen, wieder zurück zu fahren und Jana hat sich angeschlossen. Nach drei Stunden waren sie wieder zu Hause. Die anderen sind noch weiter unterwegs gewesen und sind bis Colico auf dem Comer See unterwegs gewesen und haben an einem Strand angehalten um zu baden. Der Rückweg war jedoch keine Freude. Es herrschte ein fieser Gegenwind, der für richtige Wellen auf dem sonst meist spiegelglatten Zufluss des Comer See gesorgt hat. Nach vier Stunden und vierzig Minuten war der Kajakausflug beendet und die Truppe ziemlich geschafft wieder auf dem Campingplatz!

Ich bin ganz kurz neben den Kajaks hergefahren und dann Richtung Sorico gerollt. Dort habe ich die Sieben in den Booten noch einmal von Ferne gesehen, wollte aber nicht warten, bis sie näher waren und bin los gefahren. Ich wollte auf einen Berg und hatte im Handy die Alpe delle Gallino ausgesucht. Die liegt auf 1.250 Mete – mal schauen, wie hoch ich komme!

Hinter Cerceno gabelt sich der Weg und ich habe mich links bzw. westlich gehalten, um bergauf zu kraxeln. Nicht dass es in die andere Richtung nicht genauso bergauf gehen würde. An der Chiesa di San Martino habe ich angehalten und war schon ziemlich platt. Meine 0,5-Liter-Flasche Wasser war fast leer und ich hatte noch nicht einmal die Hälfte geschafft. Glücklicherweise gab es neben der Kirche einen kleinen Brunnen. Stand zwar nicht ausdrücklich dran, dass das Wasser trinkbar war, aber ich habe die Flasche trotzdem gefüllt und mir das kalte Nasse über Kopf und Nacken laufen lassen. Nur kurz ausruhen!

Es geht wirklich die ganze Strecke nur bergauf und die Intensität wechselt zwischen steil und sehr steil. Es war bullenheiß, aber wenigstens fühlte ich mich gut. Die Straße ist moderat befahren und die meisten Menschen im Auto waren rücksichtsvoll. Besonders diejenigen in Fahrzeuge, die eher nach Arbeit aussahen. Das waren dann auch diejenigen, welche aus dem offenen Fenster freundlich angefeuert haben oder mir in einem Fall auch Mut zu sprachen: „Noch 6 Kilometer bis zur Cola!“ :-) Zwischendurch habe ich daran gedacht, umzukehren. Einige Strecken habe ich geschoben, weil es für mich einfach zu steil war. Nach 750 Höhenmetern kam ich am „Rifugio Dalco“ an. Man erkennt das Apartmentaus / Restaurant wirklich kaum. Ein Schild hat mich darauf hingewiesen, als ich drauf und dran war, das Fahrrad in die anderen Richtung zu drehen. Da hatte ich die viel weiter unten erwähnten 6 Kilometer wohl doch irgendwie geschafft. Einige Kehren sind sehr steil und es geht richtig tief runter. Da habe ich dann auch schonmal die Straßenseite gewechselt, weil ich Höhenangst habe!
Ich bin mit dem Fahrrad zur Alpe delle Galline gefahren und habe unterwegs hier eine kurze Pause gemacht. Ich wurde sehr freundlich empfangen, bekam prompt die gewünschten Getränke und konnte auf einer Liege mit ausgezeichnetem Blick auf den Comer See ausruhen. Sehr gemütliche Außenanlagen!

Am Straßenrand standen vereinzelt kleine Brunnen, in denen dauernd Wasser lief. Vielleicht habe ich nicht alle gesehen und an einem bin ich auch ganz bewusst vorbei gefahren, weil die Beine gerade gut rund liefen. Aber ansonsten habe ich dort immer angehalten und meine Haare nass gemacht und Wasser in den Nacken laufen lassen. Sehr angenehm und erfrischend. Im Rifugio habe ich einen halben Liter kaltes Wasser und eine Dose Cola mit Zucker getrunken, sowie eine weitere eingepackt. Und die kleine Trinkflasche gefüllt. Als ich dort im Liegestuhl lag, wollte ich dort eigentlich Schluss machen, weil es sich gut anfühlte. Aber mit der Cola im Blut ging es dann doch wieder.
Dreihundert Höhenmeter und dreieinhalb Kilometer Strecke noch vor mir. Die waren wirklich anstrengend. Während des Aufstiegs hat mich irgendwo weit vor dem Kirchenstopp ein Rennradfahrer überholt. Der kam mir weit vor dem Halt im schönen Rifugio schon wieder entgegen. Ein weiterer Renner kam mir bergrunter entgegen, obwohl er mich gar nicht überholt hatte. Der war schon auf seiner zweiten Alm. Und ich ächze wie eine Dampflok. Fühlte mich aber so weit in Ordnung, musste halt nur ein paar Passagen schieben.

Nach dem letzten Mal Wasser über den Kopf fuhr ich in immer dünner werdendem Wald um eine Kurve und sah weiter vorne, wie der Wald aufhörte! Juchee! Gestrampelt und getreten, aus dem Wald raus und auf einer Alm gestanden. Noch eine Kehre (in der natürlich ein Auto stand) und dann ein Stück über eine Wiese, bis ich am Ziel war. Ein Bauernhaus(?) mit einer Tränke für die Kühe, welche die Almidylle mit ihren Glocken um den Hals perfekt machten. Kerl, was war ich zufrieden! Aus dem nahen Wald kamen ein paar Wanderer und fuhren dann mit den Autos davon. Allein! Dachte ich, bis so ein Vanlifer-Pärchen den Weg hoch fuhr, mit ihren Flip-Flops ausstieg und die beiden Hunde anleinte, um dann über die Kuhwiese bis auf die Kuppe der Alm zu spazieren. „Wir suchen Dein Abenteuer!“ auf dem Bulli erschien mir angesichts des Auftritts ein bisschen vermessen.

Vom Rest des Tages gibt es gar keine Fotos mehr. Waren wohl alle zu kaputt ;-) Wir haben bei „unserem“ Italiener Pizza und Kebap bestellt, zu acht um die Campingtische gesessen und schnabuliert. Danach war ich noch bis fast 22 Uhr mit den beiden Jüngsten im Pool. Sehr schön, dass der so lange auf hat. Als ich zurück kam, waren die Freunde bereits im Wohnwagen und wir haben noch kurz erzählt, bevor es auch in die Poofe ging.
14.08.2025
Heute nur kurz: Frühstück wie immer! Diesmal allerdings mit gebratenem Speck und dazu Rührei – bei dem ich das Salz vergessen hatte. Schmeckte trotzdem OK. Tim und Jana haben sich reichlich mit Salami und Käse eingedeckt, wir essen sonst morgens ja mehr so Marmelade und Lino-Lada bzw. hier so ein Nuss-Duo-Zeug, welches auch ziemlich lecker ist. Die Ergänzung des Absorber-Kühlschrank im Eriba durch einen Lüfter war eine Super-Idee! Der kühlt nun trotz Außentemperaturen von durchweg über 30°C wie ein Dittchen. Leider ist dadurch die Nusscreme eher so hart, dass wir sie in Scheiben schneiden und auf das Weißbrot legen. Außerhalb des Kühlschranks wird sie allerdings flüssig. Wir haben es hier sehr schwer.

Alex hat sich nach dem Frühstück das Paddelbrett geschnappt und ist runter zur Mera gegangen, um ein bisschen im Stehen auf dem Fluss zu paddeln. Einmal vom Campingplatz Richtung Brücke, ganz rüber zum Laghetto di Dascio und wieder zum Campingplatz.

Weil es wieder ziemlich heiß war, war danach Abkühlen im Pool angesagt. Ich hatte keine Lust und blieb am Wohnwagen, alle anderen sind aber zur Rezeption und dort ins Wasser gegangen.

Von Alex hatte ich den Auftrag dieses Badeerlebnis im Bild festzuhalten. Der Campingplatz hat eine Webcam, welche wir in den Wochen vor derm Urlaub schon regelmäßig beobachtet haben. Also habe ich das Video aufgerufen und reichlich Screenshots gemacht – bis ein passendes dabei war! :-)
Zum Abendbrot haben wir bei der Pizzeria um die Ecke bestellt, wobei ich diesmal einen großen „Panino Maxi Kebap“ hatte, welcher genauso gut schmeckte, wie der kleine beim letzten Mal.

Bis es ins Bett ging, haben wir noch unter den Markisen gesessen und haben Pahaaauuul und Eeellaaaa beim Zubett-Gehen zugehört. Ich find’s toll, wenn die Eltern lauter schreien, als die Kinder, welche sie durch das Geschrei zum leise sein animieren wollen.
15.08.2025
Ein neuer Tag, die Sonne brutzelt vom Himmel. Es ist wirklich sehr heiß hier. Trotzdem ist es zumindest mir, Alex und Ben gelungen, keinen Sonnenbrand zu bekommen. Bei mir sogar ohne die Nutzung von Sunblocker-Spray. Wahrscheinlich hat der kurze, einwöchige Sonnentankenurlaub in Kroatien die Haut schon ausreichend vorgebräunt. Da unten habe ich mich jedenfalls immer eingesprüht! Tim leidet leider etwas unter Sonnenallergie und hat ein bisschen gesprenkelte Haut.

Was wir am Vormittag gemacht haben, weiß ich schon gar nicht mehr. Alex spielt manchmal Brett- oder Kartenspiele mit den Freunden aus Aachen, Jana liest viel, Ben daddelt auf dem Steamdeck oder dem Handy und Tim hat sich kleine Star-Wars-Figuren mitgebracht, die er mit feinen Pinseln anmalt. Ich hatte vor einigen Tagen vorgeschlagen, die Runde, welche wir am letzten Donnerstag (07.08.) schon gefahren sind, noch einmal unter die Räder zu nehmen und ein wenig bis zu einem Aussichtspunkt auszudehnen. Dies stieß aber nicht auf viel Gegenliebe, so dass ich das heute Nachmittag noch einmal in Angriff genommen habe. Beim ersten Mal kam mir der Anstieg über die Via Palate gar nicht so steil vor. War sie aber! Ziemlich sogar, fand ich. Bin aber ohne anzuhalten bis oben auf die Via Masina gefahren und war ziemlich aus der Puste und heiß gelaufen.

Diesmal bin ich aber bis Albonico gefahren und dort links hoch in den Wald abgebogen. Dort konnte ich sehr langsam hoch kraxeln. Zwischendurch lockt mich das Rauschen eines Baches, den ich aber nie zu Gesicht bekam, bis er plötzlich nach einer der vielen 180°-Kehren quer über den Weg lief. Herrlich kalt. Ich habe meinen Kopf kopfüber in das Wasser gehalten und mir mit der Hand zusätzlich Wasser in den Nacken gespritzt.

Zeitgleich ist offensichtlich Alex wieder mit dem Paddelbrett los gezogen und den Fluß hoch Richtung der Schönen Aussicht auf die italienischen Alpen gepaddelt.
Der Weg wurde ab da nicht besser und ich habe sowieso Angst vor Getier. Rechts und links des Weges war es in einer Tour am Rascheln und Rauschen. Aber der Aussichtspunkt war noch nicht erreicht. Also weiter – auch wenn ich alle 10 Meter ans Umdrehen dachte!

Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, dass ich weiter geschoben (fahren war auf den Steinen nicht mehr drin) bin. Die Aussicht da oben ist wirklich super! War ein bisschen gut gelaunt. Zurück war es dann nicht so anstrengend. Konnte zwar ein paar Meter immer noch nicht fahren, weil ich ohne Federung und mit der Sattelüberhöhung Angst hatte, auf der Nase zu landen, aber die meiste Zeit rollte das Rad!

An einem der beiden Bachquerungen habe ich mir noch einmal Wasser in den Nacken gespritzt und dann bin noch einmal nach Albonico rein gefahren, weil ich die Kirche sehen wollte, die man aus der Ferne erblickt. Zunächst gab es aber eine kurze Pause bei einem Brunnen, wo ich meine Wasserflasche auffüllte und ein wenig durchgepustet habe. Danach noch zur Kirche und wieder runter Richtung Campingplatz. Drei Stunden unterwegs, davon zwei Stunden in Bewegung – schön.

Da es dann auch schon fast halb 6 Uhr war, haben wir uns Gedanken über das Essen Gehen am Abend gemacht. Ich habe auf dem Rückweg noch einmal nach dem Restaurant am Weg geschaut und fand das recht nett. Die anderen konnten sich damit anfreunden und so haben wir online dort gebucht. Aaaaber dann kam der Wetterbericht. Der verhieß Gewitter und Regen, aber keinen Wind. Leider wusste das Wetter dies nicht und die vorhergesagten 10 bis 15 Km/h entpuppten sich als veritable Windböen auf dem Platz! Unsere Markise ist zwar mit sehr stabilen Ratschengurten abgespannt, aber das Sonnenschutztarp haben wir in Windeseile abgebuat und einfach aufgerollt auf den Boden gelegt.
Der Wind flaute dann ab und wir entschieden uns, dass wir zum Essen fahren. Habe den Yeti noch etwas versetzt, damit er mit dem Dachzelt der Markise noch mehr Windschatten spendet und dann sind wir mit dem Panda und dem Bulli zum Ristorante Da Lui gefahren.
Es wurden dann schnell, unkompliziert und freundlich ein paar Tische zusammen geschoben und wir haben trotz Gewitter um uns herum wunderbar „draußen“ unter einer von Reben berankten Überdachung gesessen.
Die meisten von uns hatten ein Schnitzel Milanese, welches sehr gut schmeckte und wirklich groß war.
Zweimal gab es „Fisch aus dem See“. Es waren zwei kleine, sehr grätige Fische, die geschmacklich OK waren. Die Beilagen Kartoffelpürree (auf besonderen Wunsch der Hinweis: mit Butter und Käse!) und Gemüse waren sehr gut. Die Pommes „OK“, nicht besonders.
Ich hatte die Wildschweinraviolini mit Trüffeln. Das Gericht schmeckte sehr, sehr gut! Ist allerdings nichts zum satt werden.
Die Bedienung war durchweg sehr freundlich, es wurde aber nicht nach weiteren Getränken gefragt und auf Winken und Schauen nicht bzw. sehr spät reagiert. Es war allerdings auch recht voll.
Ich kann den Besuch empfehlen!

Während des Essens hat es wiederholt gedonnert und es war auch ein bisschen Wind, aber kein Regen! Zurück am Wohnwagen stellten wir aber fest, dass es hier – keine 4 Kilometer entfernt – wohl doch etwas runter gekommen war. Aber kein Sturm, nur Regen. War also in Ordnung, dass wir auswärts gespeist haben! Wir haben dann noch ein bisschen draußen gesessen und uns unterhalten, bevor alle in die Kojen gefallen sind.
16.08.2025
Nach dem Frühstück mit Rührei unter der Markise haben wir mit den Freunden eine Radtour gemacht. Kurz vor Mittag sind wir aufgebrochen und haben uns auf den Weg Richtung Colico gemacht. Geplant war, dort ein Eis zu essen, vielleicht etwas zu baden und dann zurück.

Der Weg dorthin führt über sehr schön befahrbare, teilweise gesplittete Nebenstraßen in Richtung des Flusses Adda. Dort muss über eine vielbefahrene Straße der Fluss über eine Brücke gequert werden. Der dazu vorgesehene „Radweg“ ist schon ziemlich schmal, klappte aber. Danach immer an der Adda entang bis zum Strand bei Colico.

Der Blick ging ständig hoch zum Himmel, da die Wetterapps Regen und Gewitter gemeldet haben. Die Berge im Norden hatten im Hintergrund auch ziemlich dunkle Wolken. Trotzdem war es ziemlich heiß und wir haben an den Wasserspendern am Rande des Weges jedesmal angehalten und aus der hohlen Hand einen Schluck genommen. Es dauerte nicht lange, bis wir am ersten Zielort anlangten. Die Kinder haben sich sofort die Schuhe ausgezogen und sind ins Wasser gelaufen.
Wir haben hier während eine Radtour eine kurze Pause gemacht und die Kinder haben sich ein wenig im See abgekühlt. Auf der Rasen kann man sich prima erholen, öffentliche, saubere Toiletten sind direkt am Strand. Schöner Ort!
Mit Blick auf den immer dunkler werdenden Himmel und der abgerissenen Markise bei einem Mitcamper auf dem Campinplatz haben wir uns aber – leicht missmutig – entschieden, nicht noch weiter zu einer Eisdiele, sondern zurück zum Campingplatz zu fahren. In die Richtung ging’s fast noch schneller, weil augenscheinlich die Kinder gar nichts dagegen hatten, dass die Tour nicht länger dauerte. Auch auf der Rückfahrt wurden trotzdem die Raststellen gerne für einen Halt genutzt.

Alex freute sich zum wiederholten Mal, dass das alte Scott Sub 30 so schön leicht läuft und wir sind dann nach insgesamt zwei Stunden schon wieder zurück auf unserer Parzelle gewesen.

Als wir am Wohnwagen standen war der Himmel im Norden richtig dunkel und es donnerte verhalten. Leider (?) kam aber weder Wind noch Wetter. Die Wolken zogen im Norden an uns vorbei und die Temperaturen sanken nicht spürbar. Es wurde sogar recht schnell wieder hell und die Sonne brannte wieder. So sind wir dann in den Fluss gegangen, haben in den Hängematten gelegen oder in den Pool gewechselt. Was man so im Urlaub halt macht.

Zum Abendbrot hatten wir ausnahmsweise mal nicht nur Grillwürstchen und Hähnchenfleisch, sondern auch Rindfleisch, welches Tim und Jana aus dem „Iperal“-Supermarkt mitgebracht hatten. Dies war sehr dünn geschnitten und ließ sich auf dem kleinen Gasgrill prima zubereiten. Die Würstchen entpuppten sich als einen halben Meter lange Schlangen, die ich aber auch schön zusammengerollt auf die Roste bekommen habe.

Nach dem Aufspülen haben wir noch lange draußen gesessen und etwas erzählt, gespielt oder am Laptop getippert. Bis wir uns dann alle in die Wohnwagen, Dachzelte und Hochstelldächer verzogen haben.
17.08.2025
Zum Frühstück gab es wieder gerührtes Ei vom Gasgrill. Wir sitzen dann zu fünft unter unserer Makise und suchen irgendwie Schatten zu finden. Je nachdem, zu welcher Uhrzeit wir aufstehen, gelingt das bequem bis beengt. Die Plätze hier sind zwar schön begrünt und es stehen auch viele Bäume herum, aber unsere Bäume sind nach Westen ausgerichtet, da haben wir morgens nur den Yeti mit dem Dachzelt als Schattenspender – und die Markise.

Nachdem wir den Tisch abgeräumt hatten, wurde überlegt, was wir anstellen. Die Aachener schlugen vor, ein wenig den See entlang zu fahren und dann bei San Vincenzo Richtung Berg abzubiegen. Dort sollte es nach ein paar hundert Metern einen Wasserfall geben. Klar, kommen wir da mit. Also zu sechst – Tim und Jana haben keine Fahrräder hier – aufgesattelt und los. Der Weg entlang des Sees ist jedesmal schön zu befahren und bietet tolle Ausblicke.

In San Vincenzo sind wir dann über einen kleinen kanalisierten Wasserlauf gefahren. Das muss es wohl sein. Dann mal daran hinauf. Bis zur Hauptstraße kannten wir den Strecke und ich bin dort ebenfalls abgebogen, als ich hoch zur Alm geschoben habe. Allerdings auf der Straße daneben. Wir bogen auf einen zunächst noch leidlich befahrbaren Pfad direkt links neben dem Wasserlauf ein. So richtig lange konnten wir allerdings nicht fahren. Dann wurde es zu steil, zu holperig und auch viel zu zugewachsen. Hinter einem besonders dichten Dornenbusch haben die anderen ihre Räder abgestellt und abgeschlossen und sind zu Fuß weiter. Ich wollte mein Rad nicht alleine lassen und habe es weiter geschoben.

Es war wirklich steil, heiß und stachelig. Das Wasser war auch irgendwie nicht zu erreichen. Also sind wir immer weiter rauf und schwitzen immer mehr. Allerdings haben wir abseits der ingenieurstechnisch angelegten Treppen keinen Wasserfall gefunden. Leider – ich hätte mich schon ganz gerne abgekühlt. Alex hatte an einer etwas flacheren Stelle keine Lust mehr. Ben ist hinter dem Aachener Freund brav weiter gestiefelt. Blieb aber auch irgendwann zurück.

Wir haben uns dann entschieden an dieser Stelle umzukehren und vielleicht lieber ein Eis zu essen. Runter ging es wundersamer Weise viel einfacher als bergauf. Und ich konnte die meiste Zeit sogar im Sattel sitzen und hinter den anderen herrollen. An der Hauptstraße mussten wir dazu nur links abbiegen und waren nach wenigen hundert Metern an der Gelateria Olmo. Dort diskutierten wir nur ganz kurz, ob wir uns hinsetzen oder ein Eis auf die Hand nehmen sollten, bevor wir uns setzten.

Es war sehr lecker und die Portionen gar nicht mal so klein. Genau wie der Preis. Getränke gab es auch noch dazu und wir konnten uns dann etwas abgekühlt und erfrischt zurück auf den Weg zum Campingplatz machen.

Vorher haben wir am Strand von Sorico aber noch einmal angehalten. Immerhin hatten wir alle Badezeug für den Versuch im Wasserfall zu baden dabei! Nur Ben und Fiona hatten jedoch Lust in den Comer See zu springen. Ich habe aber immerhin mein Shirt, Schuhe und Socken ausgezogen und bin bis zu den Oberschenkeln ins Wasser gegangen. Ich mag die Küste von Kroatien lieber! Das Wasser ist klarer, der Grund sind feste Steine und und man steht nicht im Schlick. Aber erfrischend war es trotzdem.

Alex ist später am Campingplatz noch einmal auf das Paddelbrett und Zick-Zack gegen den Wind paddelnd bis zum Comer See gefahren und hat sich dann auf dem Brett liegend bis zurück hinter die Brücke zu ihrer Lieblingsaussicht auf die Berge treiben lassen. Wir anderen haben uns im Pool und auf der Liege die Zeit vertrieben, bis wir am Abend endlich Essen bestellen konnten. Der Lieferdienst ist wirklich gut, und wird auch von anderen Gästen des Campingplatz La Riva gerne genutzt!

Danach haben wir wie immer noch ein wenig rumgesessen, sind aber oft auch noch in den Pool. Der hat hier – anders als auf Solaris – nämlich so lange auf, bis die letzten Gäste das Wasser verlassen haben. Wir waren auch schon um kurz vor 22 Uhr noch im Wasser, kamen aber auch schon kurz vor 21 Uhr zur Rezeption und das Tor zum Wasser war schon geschlossen. Pahauuul und Eellaaaaa scheinen übrigend in Aufbruchstimmung zu sein. Der Papa und die Mama haben tagsüber die Parzelle aufgeräumt und Dinge im Kombi verstaut.

An diesem Abend sind wir nur kurz im Pool gewesen, denn es begann bereits das Gewitter-Drohen rings um uns herum. Die Wetterapps kündigen das schon seit Tagen an und auch heute sollte es eigentlich schon regnen und gewittern. Aber es schien sich alles noch hinter den Bergen abzuspielen. Erst spät in der Nacht habe ich ein paar Tropfen auf dem Wohnwagendach gehört.
18.08.2025
Halbwegs früh aufgestanden und unter der Markise gesessen. Der Papa von Pahauuul und Eellaaaaaa hat den Wohnwagen hinter den Kombi gehängt und ist irgendwann gefahren. Und dann wieder angehalten, hat den Mover von den Reifen gekurbelt und hat dann endgültig den Campingplatz verlassen. Ich hatte eigentlich vor, ihm zum Abschied zu erzählen, das mich seine Kinder kein Stück gestört haben. Seine enervierende laute Stimme, mit welcher er seine Kinder quasi pausenlos gemaßregelt hat und mich oft die Augen rollen lassen hat, allerdings schon. Das Smartphone wie ein Knäckebrot vor den Mund haltend lautstark diskutierend über den Platz rennen, hat mich auch nicht mit ihm versöhnt.

Ben und ich hatten einen Disput und ich war danach ziemlich schlecht gelaunt. Tim und Jana sind zu einem Schloss in der Nähe gefahren, haben sich ein wenig die Landschaft angesehen und sich danach noch mit dem kleinen 0,9 Liter TwinAir Panda auf die Alm getraut, auf die ich vor ein paar Tagen mit dem Fahrrad rauf bin. Tim war angesichts der Straßen und steilen Abhänge erstaunt, dass ich mich dort hinauf getraut habe. Er hatte im Auto wohl auch mehrfach ein mulmiges Gefühl. Jana war aber aussagegemäß noch flauer im Magen. Die Aussicht oben auf der Alm hat aber – wie bei mir – die Strapazen wett gemacht.
Die Aachener sind zu dritt zu einem Klettersteig gefahren und sind dort im Fels rumgeklettert. Alex und Ben haben sich vor dem Wohnwagen die Zeit vertrieben und ich habe im Wohnwagen gelegen. Zum Abendessen gab es Nudeln unter freiem Himmel. Mir war aber nicht nach Essen und so habe ich bis spät in die Nacht ziemlich laut Kirmestechno-Musik gehört. Natürlich mit Kopfhörern.
19.08.2025
Neuer Tag, neues Glück. Wetterapp checken, aufstehen, Frühstück. Bisschen rumdrömmeln und dann überlegen, was wir wohl so machen wollen. Ein bisschen Bewegung auf dem Fahrrad und als Ziel war wieder Domaso auserkoren, wo wir bei der ersten Tour bereits an einem Markt vorbei gekommen sind, den wir uns dann heute mal etwas genauer ansehen wollten. Die Strecke ist nicht lang und uns inzwischen auch gut bekannt. Noch dazu kann man auch eigentlich gar nicht verkehrt fahren.

Eins fix drei waren wir in Domaso und fanden hinter der Brücke über den Livo auch sofort die Marktstände wieder. Viele kleine Buden mit Touristenschnickschnack. Gürtel, Sonnenbrillen, Kleidchen, T-Shirts. Aber auch Käse und Obst waren zu kaufen.

So richtig lange konnten wir uns aber nicht aufhalten. Nach einer halben Stunde hatte man beim besten Willen alles gesehen und wir sind schon zweimal rüber gegangen. Ich hatte zu Haus schon geschaut, was ich unter Umständen von dort aus noch machen könnte. Nochmal auf eine Alm rauf kam nicht in Frage. Dazu war ich zu geschafft, glaube ich. Aber von Domaso rauf bis zur Via Masino und dann quer am Berg entlang bis Trezzone schien mir gut zu schaffen. Alex wollte auch mit und die Mama von Fiona fand die Idee auch klasse. Ben, Fiona und der Papa waren nicht so angetan und so beschlossen wir, uns hier zu trennen und unterschiedliche Wege zurück zu fahren.

Leider sahen wir schon von weitem, dass Ben mit seinem Fahrrad nicht mehr weit kommen würde. Das Hinterrad war komplett luftlos. So ein Mist. Aber ich habe ja immer Flickzeug in der Satteltasche und eine kleine Luftpumpe am Sattelrohr, so dass mehr als dreckige Finger hoffentlich nicht bleiben werden. Also zack, Hinterrad raus und Decke von der Felge gepfriemelt. Dank breiter 29er Reifen ging das auch völlig ohne Werkzeug.

Das Loch war auch ohne Wasserbottich schnell gefunden. Schien ein kleiner Stich durch den Mantel gewesen zu sein. In der Decke war jedenfalls nichts zu bemerken. Mir wurde zwischendurch gesagt, es sähe so aus, als würde ich das nicht zum ersten Mal machen. Ich war aber trotzdem ein bisschen unsicher, weil ich schon nur sehr kurz habe antrocknen lassen und auch keine fünf Minuten den Flicken auf die Klebemasse gepresst habe. Aber wir wollten los! Alles wieder zusammen gesteckt und Luft drauf. Ist zumindest hart geworden, der Reifen. Soll wohl halten! Ein bisschen unruhig haben ich mich vom Nachwuchs getrennt und bin mit den beiden Frauen an die Auffahrt gegangen.

Zunächst haben wir mal einen Wasserfall gefunden, in dem etliche Menschen badeten! Da wäre ich auch gerne rein gesprungen. Sah sehr „cool“ aus. Aber es lagen noch einige – also alle – Serpentinen vor uns. Von uns dreien war ich offensichtlich derjenige, welcher am fertigsten war. Bin sehr gemächlich hinterher geschlichen. Bis ich in einer Kurve Alex‘ Hinterrad sah und auch dieses sehr platt erschien. Habe aber erstmal nur mit der Miniluftpumpe auf drei Bar nachgepumpt und gehofft, dass mit noch einmal nachfüllen der Weg bis nach Hause geschafft wird.

Glücklicherweise kamen wir nach dieser schweißtreibenden Aktion an noch einem kleinen Bachlauf vorbei, in den ich äußerst ungelenk meinen Kopf tief vornüber gebeugt eingetunkt habe. Mehrfach. Und ganz viel Wasser über den Nacken. Mir war teilweise schwindelig und mein Kopf echt heiß. So richtig gut war das nicht. Wenigstens war das schon oben auf der Querverbindung.

Alex hat den Anstieg viel besser weggesteckt und freute sich, den Weg problemlos gefahren zu sein. Sie hatte nur nachher, als es bergab nach Sorico ging, etwas Bedenken und war viel langsamer als wir anderen beiden. Allerdings hat sie auch nur normale Felgenbremsen und keine hydraulischen Scheibenbremsen. In Sorico waren wir noch mal in der gleichen Eisdiele wie neulich und haben uns zu dritt jeweils ein Eis gegönnt. Immerhin waren wir auch diejenigen, welche sich angestrengt haben ;-) Per Smartphone haben wir auch die Nachricht bekommen, dass der Reifen von Nachwuchs 2.0 immer noch Luft hat und sie am Wohnwagen angekommen waren. Prima.

Der Wetterbericht versuchte uns ständig mit Meldungen über Gewitter kirre zu machen und wir waren unsicher, ob wir unseren Rhythmus einhalten sollten. Heute war eigentlich auswärts essen angesagt. Wir haben in unseren Campingstühlen gesessen und alle ein bisschen gesucht. Von Jana kam der Vorschlag, das „GAIO Bar & Restaurant“ auf der anderen Seeseite zu besuchen. Die Karte sah jedenfalls gut aus. Darauf konnten wir uns dann auch einigen und sind mit zwei Autos los gefahren!

Auf der Karte waren einige Pizzen mit ungewöhnlichen Zusammenstellungen. Ich hatte eine ganz klassische mit Garnelen, Alex aber eine ohne Tomate, dafür mit Birnen, Walnüssen, Gorgonzola und Honig. Die anderen habe ich mir nicht im Einzelnen gemerkt. Meine mit Garnelen war lecker, aber die Birne, Walnuss und Honig -holla – das war als würde man Kuchen essen. Richtig super! Ein großes Lob an den Bäcker. Auch alle anderen waren von sehr zufrieden bis begeistert.
Zur Feier des Tages haben wir dann alle noch ein Dessert bestellt. Die meisten Tiramisu, eine Creme Brulè, einmal Tortino al cioccolato (weswegen wir auch 10 Minuten warten mussten, so lange dauert das Herstellen einfach), ich allerdings das Cannolo di croccante. Die Nachspeisen waren fantastisch und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass mein Krokanthörnchen mit bayrischer Creme und Früchten das leckerste war, dass ich seit langem gegessen habe!
Bravo!
Wir hatten wegen dem drohenden Regen vorher schon unsere Markise eingefahren und die weiche Teppichmatte trocken verstaut. Auch das Tarp und das Beistellzelt lagen bereits trocken in ihren Behältnissen im Auto. Allerdings ist mal wieder sowohl das Gewitter, als auch der starke Regen ausgeblieben. Wir haben noch ganz kurz draußen gesessen und sind dann in die Betten gehüpft. In der Nacht regnete es dann ergiebig – ohne Wind. Da hätte die Markise schon gute Dienste geleistet. So musste ich mir aber wenigstens gar keine Gedanken machen, dass sie im Sturm abreisst!
20.08.2025 – letzter ganzer Tag und Abbau
Nun ist der Urlaub quasi vorbei! Heute ist der letzte Tag. Weil ich vorgestern so schlecht gelaunt war und der Wetterbericht beständig mit Gewittern und Regen drohte, hatte ich zu Alex Montag schon gesagt, wir könnten auch heute abfahren. Aber es in der Nacht natürlich nicht gewittert, sondern nur beständig geregnet. Da wäre die Markise etwas hilfreich gewesen. Das war das erste was wir wieder aufgebaut haben.

Unter der haben Alex und ich dann bei einer Tasse Kaffee gesessen und auf das Aufwachen der anderen Camper gewartet. Die heutige Abfahrt haben wir verworfen, weil Tim und Jana Tickets für die „Star Wars Villa“ gebucht hatten – für Donnerstag! Die hätten dann also eine Nacht irgendwo überbrücken müssen. Das wollten wir dann auch nicht. Vorher waren keine Eintrittskarten mehr zu bekommen. Also morgen erst nach Hause und heute in Ruhe alles verstauen.

Und noch ein paar Bilder vom Platz machen. Manche Sachen haben wir gar nicht dokumentiert :-) So zum Beispiel den Pool. Sehr gut, dass Camping La Riva einen solchen hat. Der Fluß Mera zum Comer See ist doch mitunter sehr kühl. Ich habe hauptsächlich das leicht angewärmte Wasser zum planschen genutzt, auch wenn man eine Badekappe tragen musste.

Direkt neben dem Pool liegt das einzige Waschhaus des Platzes. Dort gibt es vier Kabinen für die Herren und vier für die Damen – für alle Gäste. Die sind zwar immer sauber und in Ordnung gewesen, aber trotzdem der Platz nicht rund um die Uhr ausgebucht war, musste ich doch ein paar Mal warten, bis was frei war. Ein weiteres Sanitärgebäude auf dem anderen Ende des Platze (da wo wir standen) wäre sinnvoll. Meinetwegen ohne warmes Wasser, damit man sich die Heizung spart. An der fraglichen Stelle sind eh schon Spülbecken zum Geschirrwaschen und Abflüsse für Chemietoiletten. Da wäre es doch ein leichtes dort noch 3 Duschen und zwei Kabinen – vielleicht unisex – aufzustellen. Das hätte den Urlaub deutlich aufgewertet! Ich habe sowieso in den drei Wochen nur zweimal eine Marke für Warmwasser genutzt und ansonsten kalt geduscht!

In Kroatien auf Solaris kann man ständig und im Preis inbegriffen warm duschen und die Wege zu den Waschhäusern auf dem deutlich größeren Platz sind auch kürzer. Diese langen Wege waren im Wesentlichen auch das, was mich an diesem Campingurlaub gestört hat. Klar haben wir im Eriba Nova eine Toilette – sogar mit Duschmöglichkeit. Die Dusche nutzen wir nicht und den Rest nur für flüssige Sachen. In diesem Jahr habe ich die Kassette viermal geleert. Ansonsten kommen wir mit einem Mal pro Urlaub aus!

Die Entsorgung war zum Einen am Waschhaus möglich, aber auch direkt an den Schranken am Eingang zum Parkplatz, welcher zum Campingplatz gehörte. Das war ganz bequem und ich musste den 15 Liter fassenden Tank nicht quer über den Platz tragen.

Da die Parzellen so klein waren, hatten nicht alle Camper ihre Fahrzeuge mit auf dem Campingplatz. Unser Yeti diente als „Halterung“ für das Airtop-Dachzelt, bei den Aachenern war das Aufstelldach vom Bulli der Schlafplatz der Tochter. Insofern wäre es etwas putzig, wenn die Autos auf dem Parkplatz stünden. Aber einige der aufgebauten Zelte waren derart ausufernd, dass sie wirklich die komplette Fläche einer Parzelle bedeckten. Da waren wir mit Wohnwagen und Markise platzsparend dagegen!

Wir haben es langsam angehen lassen und immer mal wieder was weggepackt. Die Vorzeltfolie und die Markise sollten erst am Morgen der Abfahrt verstaut werden und die Stühle und Tische sind in 10 Minuten unter dem Doppelbett versteckt.

Um kurz nach 15 Uhr waren die Fahrräder wieder auf der Deichsel verzurrt und der Abbau damit praktisch abgeschlossen. Sehr schön. Wir haben danach danach noch gespielt, an diesem Text geschrieben und sind noch mal in den Pool gegangen. Allerdings wegen des doch nicht mehr so schönen Wetters eher kurz. Das Wasser war zwar genauso warm wie sonst, aber die Luft 10°C kühler als noch am Tag zuvor. Das macht dann weniger Spaß.
Lange hielt das gesellige Zusammensitzen an diesem letzten Abend aber nicht, weil der Regen die Richtung wechselte und nicht mehr nur von oben nach unten, sondern auch immer mehr in die Waagerechte ging und es unter der Markise mangels Seitenwänden immer feuchter wurde. So haben wir uns verabschiedet, eine gute (gewitterfrei) letzte Nacht gewünscht und uns in die Kojen verzogen. Ich habe noch knapp zwei Stunden im Eriba an der „Theke“ gestanden und auf dem Laptop an diesem Text geschrieben, weil ich die letzten vier Tage noch aufholen musste. Gegen Mitternacht bin ich ins Bett gegangen und konnte lange nicht einschlafen. Mein Problem vor langen Fahrten … bin dann immer nervös.
21.08.2025 – Heimfahrt
Unsere Freunde hatten vor, so früh wie möglich den Platz zu verlassen, um auf den engen Straßen enlang der Küste des Comer und des Luganer Sees den Morgenverkehr zu vermeiden. Ab 7 Uhr durfte man laut Platzordnung die Schranken öffnen und fahren. Wir peilen ja auch immer so gegen 7 Uhr an, schaffen es aber meist erst eine halbe Stunde später.

Wann genau ich aufgestanden bin, weiß ich gar nicht mehr. Früh jedenfalls, den Wecker habe ich vor dem Klingeln ausgeschaltet. Zähneputzen und dann die letzten Sachen umpacken. Tim hat gegen halb Sieben den Panda „verbotenerweise“ auf den Platz geholt, damit wir die Sachen von ihm und Jana verstauen konnten. Es hat in der Nacht geregnet und die Markise war nass. Das Dachzelt auch noch ein wenig. Wurde aber trotzdem alles eingerollt bzw. zugeklappt. Einen Tag kann der Stoff locker ab. Um kurz vor 7 Uhr war alles verpackt. Die Freunde waren im Packen etwas langsamer, im Anhängen aber schneller.

Ich habe noch einen letzten Warmduscherchip genommen und bin zuletzt ausgiebige vier Minuten unter der heißen Dusche gestanden. Als ich zurück kam, waren die Aachener abfahrtbereit. Haben uns herzlich verabschiedet und dann war der gemeinsame Urlaub vorbei. Zwei übrig gebliebene Duschtoken haben wir einer belgischen Familie gegeben, denen das aber augenscheinlich komplett egal war und mehr als ein gepresstes „OK“ nicht heraus bekamen. Gut, sind nur zwei Euro. Aber etwas die Mundwinkel nach oben ziehen wäre schon schön gewesen.

Zehn Minuten nach Abfahrt der Freunde hing auch der Eriba wieder am Yeti, wir haben uns alle noch mal gedrückt und dann sind Alex, Ben und ich durch die Schranke vom Hof gefahren und waren auf der Piste. Tim und Jana sind kurz darauf auch aufgebrochen, um deren Tagesziele anzufahren und sich dann auf den Weg quer rüber in die Schweiz nach Gletterens zu begeben und dort bei meiner Schwägerin ein paar Tage zu verbringen.

Die Straßen bis hinter Lugano waren genauso eng wie von der Hinfahrt erinnert. Es war aber weniger Verkehr als erwartet, so dass wir ziemlich gut durch kamen. Einmal bin ich in einer Serpentine in Lugano mit dem rechten Wohnwagenrad über einen Bordstein geholpert, als mir dort ein Wagen sehr auf meiner Seite entgegen kam. Ansonsten war alles entspannt – halbwegs.

Nach San Bernadino hoch war kein Problem und wir haben dort oben vor dem Tunnel das erste Mal getankt. Dort oben auf nicht ganz 1.700 Metern Höhe war es schon etwas kälter als unten am See. Aber die Luft war frisch und auf dem Wohnmobilstellplatz am Fluss standen etliche Campervans. Wir haben kurz pausiert, etwas getrunken und ein Brötchen gegessen. Dann ging’s weiter. Wir haben doch keine Zeit!

Fünf Stunden nach Abreise passierten wir die Grenze nach Deutschland. Ganz ohne Kontrollen. Danach wurde es auf der Autobahn wieder unentspannt. Konnte ich vorher problemlos Lastwagen überholen, hatte ich ab hier wieder sofort irgendwelche unentspannten Raser hinter mir, welche lichthupend auffuhren und dann mit Dauerhupen überholten, sobald ich den LKW passiert hatte und wieder eingeschert war.

Ben hatte sehr zeitig angemeldet, dass eine Urlaubsfahrt ohne einen Besuch bei Burger King kein richtiger Urlaub war. Ich wollte aber so lange fahren, wie es problemlos ging und ich keine Hunger hatte. Problemlos war leider nicht alles, denn es gab reichlich Staus und wir sind einige Strecken über Bundesstraßen gekurvt, weil Google dort deutlich kürzere Fahrtzeiten avisierte. Um halb 6 war dann aber endlich Abendbrotzeit und irgendwo um Würzburg rum haben wir eine Raststätte mit Burger King gefunden und dort angehalten. War wie immer teuer mit schlechtem Service. Aber die Burger schmecken mir und dem Rest der Familie.

Leider machte der Yeti dann knapp 160 Kilometer vor dem Ziel in einer Stop & Go Phase wieder Mucken. Ausfall des ESR, des ABS, Kurvenlicht, Start-Stopp-Automatik und des Reifendrucksensors. Piepste mehrfach und dann war Disco. Ich hatte eh schon Kopfschmerzen, war genervt, meine recht Seite drückte wieder und dann schien das rechte hintere Rad auch noch etwas zu rumoren und zu blocken, wenn ich ganz langsam anrollte. SO EINE VERDAMMTE SCHEISSE! Warnblinker an, rechts auf den Standstreifen, alles wieder ruhig, wieder langsam weiter. Alle Lichter blieben an, der Yeti schnurrte aber. Ich hatte Herzklopfen und Schweiß auf der Stirn und die Schläfe pochte. Bin erst nur 60 Km/h, dann 80 … und dann wieder schneller gefahren. Überholmanöver habe ich sein gelassen, war aber total gestresst. Ständig Sorge, dass es mit einmal anfängt zu krachen und zu rumpeln. Immerhin hatte ich beim ersten Yeti schon mal ein zermahlenes Haldexgetriebe an der Hinterachse. Und bei meiner Schwester war das im letzten Jahr ebenfalls das Ende ihres 2009er Yetis.

Ich hatte keine Lust, den Wohnwagen und Yeti so kurz vor zu Hause abschleppen zu lassen. Was ging es mir Scheiße! Ben fragte regelmäßig, ob es mir gut ginge und ich habe ihm dann irgendwann erklären müssen, dass das sicher total lieb gemeint sei, er aber besser damit aufhört, damit ich nicht explodiere. Hat er tatsächlich verstanden und dann Filme geschaut. Irgendwann ging es hinter Herford den Berg runter, die Abfahrt Bad Oeynhausen kam und um viertel nach Zehn sind wir im Dörgen auf den Hof gefahren. Ich habe den Wohnwagen rückwärts ohne einmal zu korrigieren auf den Hof geschoben, kurz abgehängt, 1 1/2 Meter von Hand zurecht gerückt und dann Feierabend. Ich konnte nicht mehr. Alex ist sofort angefangen auszuräumen, ich habe dann auch noch mit geholfen und um halb eins in der Nacht war die erste Waschmaschine schon durchgelaufen.
Urlaub zu Ende! 75.981 Km bei der Abfahrt und 77.924 Km am Ende der Tour machen 1.943 Kilometer auf der Autobahn. In Italien bin ich ca. 20 Kilometer gefahren, der Rest war nur Hin- und Rückfahrt.
22.08.2025 – Nachklapp
Freitagmorgen bin ich nach dem ersten Kaffee um 10 Uhr mit dem Yeti bei der Skoda Werkstatt gewesen. Dort wurde sofort der Fehlerspeicher ausgelesen und der Wagen auf die Hebebühne gefahren, um mal nach dem Rechten zu sehen. Stellte sich raus, dass der Wagen meldete, er hätte vor kurzem unter 9 Volt Spannung gehabt und dass er das doof fände. Der Mechatroniker teilte mir das mit, ich erwähnte die verreckte Batterie und den Neukauf und er sagte dann gleich, ob die Batterie denn angelernt worden sei? Äh, wie, nee, auf dem Campingplatz? Wie denn?
Ja, kein Wunder dann. Das Steuergerät merkt sich den Spannungsabfall und erkennt die neue Batterie nicht. Nach ein paar Stunden sagt es dann trotz vorhandener Spannung, dass das alles doof ist und wirft die Fehler wieder aus. Die Batterie wurde dann „angelernt“ und nun soll wieder alles in Ordnung sein. Wusste ich nicht, hätte mir aber sehr viel Stress erspart. Umso besser, dass der alte Wagen wohl doch noch gut beieinander ist. Hoffentlich Glück gehabt!
Wieder sehr schön. Also an zwei Urlaubsberichte pro Sommer könnte ich mich auch gewöhnen.
Jedes Jahr plane ich, so etwas auch anzufangen. Weniger um es zu veröffentlichen, sondern mehr für mich.
Muss dann aber feststellen, dass ich da wohl zu talentfrei oder zu faul bin.
Jedenfalls schon mal viel Spaß bei Urlaubsplanung für das nächste Jahr.
Vielen Dank! :-)
Ich lese die alten Texte ab und an und freue mich dann über die Erinnerungen. Nachwuchs 2.0 ist im Urlaub auch angefangen, alte Berichte zu lesen. Hat sich köstlich amüsiert über die ersten Urlaube, in denen er erwähnt wurde – und konnte sich natürlich auch an wenig erinnern was passiert ist, als er noch nicht ganz drei Jahre alt war.
Ich hoffe sehr, dass ich nicht jedes Jahr einen „Noturlaub“ machen muss, um etwas runter zu kommen.