Norddeich – 02. bis 04.11.2017

Donnerstag

In diesem Jahr erlauben die Feiertage in NRW ĂŒber die Herbstferien, dass man mit 3 Tagen Urlaub die ganze Woche frei hat. War mir beim Eintragen des Urlaubs gar nicht bewusst, nehme ich aber gerne mit. Geplant hatten wir damals gar nichts. Aber in der Woche bevor wir alle vier zu Hause sein wĂŒrden, habe ich mich – total verrĂŒckt! – einfach an den Rechner gesetzt und nach Hotels in der Nordsee-Region gesucht, die eine Sauna und ein Schwimmbad anbieten. HRS spuckte bei diesen Anforderungen verknĂŒpft mit der Personenzahl nur noch das Hotel Aquarius in Norddeich aus. Die Lage ca. 20 Fußminuten von der KĂŒste entfernt ist akzeptabel. Bis zum Ocean Wave geht man etwas mehr als 10 Minuten. Dann wird es das wohl!

Der Yeti auf dem Hotelparkplatz
Zweieinhalb Tage bei zwei Übernachtungen haben wir genommen, das sollte fĂŒr etwas spazieren gehen, die Seehundstation und das Wellenbad ausreichen. Donnerstagmorgen sind wir ganz frĂŒh los getrampelt und mit dem Yeti ĂŒber die Dörfer zur NordseekĂŒste gefahren. Auf den Autobahnen seien ĂŒberall Baustellen und ewige Berzögerungen wurde uns gesagt. Und soviel lĂ€nger ist es dorthin ohne Autobahn auch nicht. Man fĂ€hrt diagonal hoch, passt schon. Nicht ganz vier Stunden spĂ€ter rollten wir beim Hotel auf den Hof.
Hotelzimmer wird inspiziert
Wir konnten sofort unser Zimmer beziehen und bekamen sogar zwei statt nur ein Beistellbett fĂŒr unsere beiden Jungs! Das wĂ€re doch sicher bequemer. NatĂŒrlich ist es das! Haben unsere Taschen sofort in das große Zimmer getragen. War genug Platz fĂŒr uns alle, wenn Tim und ich auch mit den Köpfen aufpassen mussten, weil ziemlich wilde DachschrĂ€gen den aufrechten Gang nicht ĂŒberall zuließen.

Auf den Deich hoch …
Danach haben wir uns sofort Jacken angezogen und sind Richtung Strand gestiefelt. Auf der Internetseite steht, man schafft das in einer Viertelstunde. Naja, aber nicht mit dem Nachwuchs :-)

Unterwegs kamen wir am großen Wellenbad und dem Spielpark vorbei, die wir aber rechts liegen ließen. Das kommt morgen dran. Heute nur ans Meer – oder das, was davon da ist. Ben war zunĂ€chst unwillig, als er aber den Deich sah, musste er mit Tim um die Wette rennen, wer als erstes oben ist. Und dann, wer als erstes unten ist, wer als erstes im Sand ist, wer als erstes bei den Drachen ist und immer so weiter. Die Jungs hatten Spaß. Mit dem Wetter hatten wir GlĂŒck, als wir das Hotel verließen regnete es leicht, fĂŒnf Minuten spĂ€ter war aber nur noch Wind und keine Feuchtigkeit mehr in der Luft.

Blick auf den Strand
Stellenweise blauer Himmel
So konnten wir uns prima hinter dicken Glasscheiben als Windschutz im „Haus des Gastes“ niederlassen, eine Tasse Kaffee trinken und dazu Pommes mit WĂŒrstchen bzw. Fischburger essen. Ich fand’s dort nicht ĂŒbermĂ€ĂŸig gĂŒnstig und wir mussten auf zwei eher kleine Burger auch lange warten. DafĂŒr Blick auf die See – sei’s drum. Tim und Ben rannten noch rum, auf den Aussichtsturm und wieder runter, bevor wir noch bis zur Mole spaziert sind und dann den Heimweg ins Hotel antraten. Um 16 Uhr öffnet dort die Außensauna.
Essen im Haus des Gastes
Mit viel Gejammer, weil die FĂŒĂŸe soooo weh taten, sind wir endlich im Aquarius angekommen (immerhin fast 6 Kilometer gegangen!) und haben etwas pausiert. Alex ist dann mit Tim und Ben schonmal runter zum ĂŒberdachten und beheizten Sole-Pool gegangen, wĂ€hrend ich noch ein paar Mails gelesen habe. Eine halbe Stunde spĂ€ter saß ich dann aber auch in einer der beiden kleinen Blocksaunen draußen. Echt schön, dass das mit zum Hotel gehört und vor allen Dingen im Preis enthalten ist. Tim hat in der Zeit mit Ben im Pool gespielt und hatte ebenfalls seinen Spaß. So haben wir uns immer ein bisschen abgewechselt, bis Ben zu kalt wurde. Ich war noch etwas lĂ€nger in der Sauna und habe im Bademantel eingemummelt draußen gesessen und gelesen. Trotz November gar kein Problem.
Die beiden kommen echt gut zusammen klar.
Wir hĂ€tten das Angebot eines Abendessens im Hotel nutzen können, entschieden uns aber fĂŒr den „Tagessnack“ an der Bar. Zum einen, weil wir nach dem Essen am Deich irgendwie alle einen vollen Magen hatten, aber auch weil wir nicht wussten, wann wir aus Norddeich zurĂŒck sein wĂŒrden und das Abendessen frĂŒhzeitig gebucht werden musste. Ich rechnete ja mit so einer Fertigfrikadelle an Toastbrot, der „Snack“ entpuppte sich aber als extrem leckeres, gefĂŒlltes Schnitzel mit frischem, selbstgemachten Nudelsalat! Und das fĂŒr einen Preis, zu dem man ansonsten in Fastfood-Ketten hungrig das Restaurant verlĂ€sst. Da unser JĂŒngster bei der Bestellung auf Pommes bestand, diese nicht vorrĂ€tig waren und er dem Gesichtsausdruck nach gleich explodieren wollte, hat der Service von sich aus gefragt, wie es denn mit einem Nuttelabrot wĂ€re? Sofort wieder Sonne im Gesicht des Kleinen. So gefĂ€llt mir der Service. Dazu gab es leckere GetrĂ€nke von der Bar. Ein schöner Abschluss des ersten Tages.
Absacker an der Bar

Freitag

Am nĂ€chsten Morgen brauchten wir uns – wie zu Hause – keinen Wecker stellen, weil wir Nachwuch 2.0 haben. Um 8 Uhr war die Nacht definitiv vorbei. Mit ein wenig spielen konnten wir das eigentliche Aufstehen bis halb 9 rauszögern, saßen aber um 9 dann doch im FrĂŒhstĂŒcksraum – und freuten uns ĂŒber das reichhaltige und leckere FrĂŒhstĂŒck mit WĂŒrstchen, Speck, RĂŒhr- und gekochten Eiern, allen möglichen KĂ€sesorten, frischen Waffeln zum selber machen und noch ganz vielem anderen! Klasse.

Strand-Pad
Danach sind wir zĂŒgig los, weil um 11 Uhr die Seehunde in der Seehundstation gefĂŒttert werden. Das wollten wir nicht verpassen. Der Fußweg zwischen den HĂ€usern – Norddeich scheint keine Einwohner, sondern nur FerienhĂ€user zu haben – fĂŒhrt direkt an der Station vorbei. Wir haben gleich den Eintritt fĂŒr das Waloseum mit bezahlt … weil wir nicht wussten, dass das wo ganz anders ist. Naja, sehen wir den erhöhten Eintrittspreis als Spende. So viel war es dann auch nicht. Die Seehunde sind interessant und die Informationen drum herum sehr schön aufbereitet. Der Eintritt hat sich gelohnt und Ben fand die Spielmöglichkeiten ganz ausgezeichnet.
Seehundstation
Gleich neben den Seehunden findet sich der Erlebnispark Norddeich. Dort gibt es neben einem riesigen, kostenlosen Spielhaus fĂŒr Kinder einen Irrgarten aus Hecken und eine Action-Minigolfanlage. Fangen wir mal mit dem Irrgarten an. Stehe ich ja nicht so drauf. Und dann auch noch mit RĂ€tseln zum Lösen. Wir haben auf der ca. einen Kilometer langen Strecke aber alle Fragen gefunden, alle beantwortet und uns dabei noch nicht einmal verlaufen. Tim hat uns gut durch die akurat geschnittenen Hecken gefĂŒhrt und Ben war begeistert, dass er ebenfalls auf jeder Tafel ein „RĂ€tsel“ zu lösen hatte. Außerdem musste er ja immer vor gehen und uns den Weg zeigen! :-)
Labyrinth
Danach wurde „Action-Minigolf“ gespielt. Eine etwas grĂ¶ĂŸere Minigolfanlage, bei der man auf der Bahn stehen und gehen darf, weil auf Kunstrasen gespielt wird. Hat sogar mir ein bisschen Spaß gemacht – auch wenn Spielen im allgemeinen eher so gar nicht mein Ding ist. Von Ingress mal abgesehen und darin gab es in Norddeich ebenfalls ein paar Portale, die ich bei unseren SpaziergĂ€ngen dann eben auch alle bespielt habe. So hatten wir alle was davon! Als 18 Löcher von der ganzen Familie abgearbeitet waren – natĂŒrlich hat auch der kleinste einen extra zu seiner GrĂ¶ĂŸe passenden SchlĂ€ger bekommen! – ging es weiter zum Spielhaus.
Minigolf
Hier durfte geklettert und mit gewaltigen Bauklötzen gebaut und konstruiert werden. Und vor allen Dingen konnten wir uns in dem Haus aufwĂ€rmen. So richtig Sommer ist im November eben doch nicht mehr :-) Inzwischen war auch schon wieder deutlich Nachmittag und wir bekamen trotz des ordentlichen FrĂŒhstĂŒcks ein wenig Hunger. Am Weg Richtung Deich waren zwar einige Restaurants, die uns aber alle nicht nach der MĂŒtze waren. Zu teuer, nicht das Richtige. Alex hat dann vorgeschlagen, einfach noch mal zum Haus des Gastes zu gehen. Auch wenn das doch mehr so mittel war am Vortag. NachwĂŒchse fanden das gut, konnten sie so doch noch mal ĂŒber den Deich und am Strand entlang rennen! Diesmal gab’s fĂŒr mich ein Backfischbrötchen und fĂŒr die drei anderen jeweils nur eine Pommes. Heute war das Wetter den ganzen Tag trocken, aber etwas kĂ€lter als am Donnerstag, so sind wir dann nach dem Essen zurĂŒck zum Hotel.
Tolles Spielhaus!
Dort haben wir uns dann nur schnell ausgezogen, die BademĂ€ntel ĂŒbergeworfen und sind dann in den Pool bzw. die Sauna gegangen. Der LautstĂ€rke nach zu urteilen, hatten Ben und Tim Spaß im Pool wĂ€hrend Alex und ich in der Sauna waren. Am Vortag war dort ĂŒbrigens deutlich mehr los gewesen. An diesem SpĂ€tnachmittag/FrĂŒhabend waren wir fast alleine. Ich habe zwischen den SaunagĂ€ngen immer knapp 20 Minuten draußen gesessen und gelesen. Alex hatte eine etwas höhere Taktrate, weil sie danach mit Ben auf’s Zimmer wollte. Der ist bevor es fĂŒr ihn ins Bett ging tatsĂ€chlich auch noch mit in die finnische Sauna gegangen. Die war nicht so warm, wie die wirklich heisse andere Alternative. Hat dem Kleinsten gut gefallen, wie wir vier so zusammen geschwitzt haben. Danach war er aber auch groggy und ist gerne mit ins Bett gegangen. Tim und ich haben noch ein wenig geschwitzt bis der Große dann hoch gegangen ist, um Alex abzulösen, damit sie noch mal in die Kabine konnte.
BrĂŒcke zum Aussichtsturm am Haus des Gastes
Ein gelungener Abend – ohne Abendessen. Mir lag das Fischbrötchen wie ein Stein im Magen und die drei anderen hatten auch keinen Appetit mehr. So waren wir wie am Vortag gegen 21 Uhr im Bett und haben noch gelesen.

Samstag

Abreisetag – darum halbwegs zeitig aufgestanden und schon mal ein bisschen angefangen zu packen, bevor wir wieder zum ausgezeichneten FrĂŒhstĂŒcksbĂŒffet gingen. Als wir alle ordentlich gestĂ€rkt waren, wurden sofort die Taschen runter getragen und ausgecheckt. Um 10 Uhr öffnet nĂ€mlich das Ocean-Wave, ein großes Spaß- und Wellenbad. Bezahlt habe ich das Zimmer gleich bei Ankunft und wir mussten nur noch die GetrĂ€nke und das Abendessen vom Donnerstag bezahlen. Mit 30 Euro fiel dieser Nachklapp erfreulich niedrig aus! Und wir hĂ€tten uns auf dem Zimmer sogar noch kostenlos Tee und Kaffee machen können. Entsprechende Ausstattung war vorhanden. Der Bezahlvorgang an sich gestaltete sich ein bisschen hakelig, weil die Bonrolle des Electronic-Cash-Terminals alle war und die junge Dame damit ein wenig ĂŒberfordert war. Die letztendlich ausgefĂŒllte handschriftliche Quittung hĂ€tte ruhig 10 Minuten frĂŒher angeboten werden können.

FrĂŒhstĂŒck im Hotel
Schnell den Yeti auf den Parkplatz vor dem Bad gefahren und rein! Haben ein vier-Stunden-Ticket gebucht, lĂ€nger halten wir es sowieso nicht aus. Und hatte Ben anfangs noch nicht so richtig Lust, Ă€nderte sich das schlagartig, als wir das Bad betraten und dort gerade die Wellenmaschine aktiv war. Wie in Kroatien! Sehr schön. Haben in Ruhe alle Becken ausprobiert und keinerlei BerĂŒhrungsprobleme mit an deren GĂ€sten. Will sagen: ich habe mich gewundert, dass so wenig los war. WĂ€hrend ich mich an den Tagen vorher gewundert habe, wieviele Menschen dort offensichtlich im November Urlaub machten, so war es im Bad umgekehrt. Da hĂ€tte ich gerade am Wochenende mit mehr gerechnet. Wobei es aber sicher nicht „leer“ war. Allerdings bin ich in solchen BĂ€dern auch schon ewig nicht gewesen. Vielleicht war das ja auch die Menge, die man fĂŒr „gut besucht“ benötigt. Jedenfalls ein ganz schönes Areal. Großes Wellenbad, kleineres Becken mit Strömungskanal, Grotte und diversen WasserfĂ€llen bzw. Sprudeln. Daran angeschlossen ein Außenbecken und die große Riesenrutsche. Und fĂŒr Ben gab’s das pullwerwarme Babybecken mit Minirutsche. Der Eintritt hat sich jedenfalls gelohnt.
Ocean-Wave
Um 14 Uhr waren wir wieder im Auto und auf der Landstraße. Urlaub schon vorbei. Die RĂŒckfahrt verlief noch unspektakulĂ€rer als die Anreise. Haben fast die gleiche Zeit benötigt und dabei verbrauchte der Yeti sogar nur 6,8 Liter Benzin auf 100 Km. Auf der Hinfahrt etwas mehr, so dass ich insgesamt einen Durchschnittsverbrauch von 7 Litern „erfahren“ habe. Auf der Autobahn wĂ€re das deutlich mehr gewesen und zudem auch noch eine ganze Ecke mehr Strecke. Da sitze ich doch lieber 20 Minuten lĂ€nger im Auto – falls ĂŒberhaupt.

Uns haben die zweieinhalb Tage sehr, sehr gut gefallen. Sehr gute Idee, einfach mal 3 Tage weg zu fahren. Und das Hotel können wir auf jeden Fall weiter empfehlen!