Bergamont Sweep N8 EQ Gent

Heute morgen machten meine Stirnhöhlen derartig Rabbatz, dass ich kurz vor 10 eine Tablette genommen habe und um 11 beim Arzt im Sprechzimmer saß. Antibiotika sind nun angesagt. Zur Belohnung – und weil ich es mit dem Händler gestern so abgemacht hatte – bin ich an die Mindener Straße gefahren und dort bei Bikesports eingekehrt. Bin quasi fremdgegangen, aber der Radladen hatte nichts, was mir nach der Mütze war. Und an der Mindener hatte ich das Scott Venture 40 gesehen, und mich sofort verliebt.

Heute wollte ich dann mal probefahren. Scott sagt, dass ein L-Rahmen bis 1,90 Größe passt. Mir aber nicht. Nach ein bisschen überlegen und im Katalog blättern, wäre sogar der XL-Rahmen mit 55cm eher zu klein. Das Aspect 50 hat immerhin einen 60er Rahmen. Da kommen wir wohl nicht zusammen. Ich war schon ein bisschen entäuscht. Gestern hatte ich beim Schlendern im Laden allerdings schon ein Bergamont gesehen. Ich will aber Scott … bloß das Bergamont sah ehrlicherweise ein bisschen besser aus. Kein Schnick-Schnack dran. Ein freundliches matt-schwarz und super-leicht.

Habe ich mal näher angesehen. Nexus-Drehschaltgriff und Nabenschaltung waren zwei Dinge, die ich nun gar nicht auf der Liste hatte. Aber der Antrieb sieht so ohne Umwerfer und Schaltwerk schon gut aus. Und der Rahmen erst. Ich bin dann mit dem Rad einmal um den Block gefahren und fand das schon recht gut. Und wenn ich mal ganz in mich gehe, dann ist das ja das Rad, mit dem ich nur problemlos zur Arbeit will. Und ein- oder zweimal eine mehrtägige Wandertour machen … und keine Rennen fahren. Da ist so eine wartungsarme Schaltung sicher angenehmer, als eine herkömmliche.

Und das ist jetzt echt kein schönreden, das Sweep N8 EQ gefällt mir richtig gut und es läuft super. An den Lenker muss ich noch mein ganzes Brimborium basteln, für den Gepäckträger muss ich noch nach einem Aufbau suchen, damit ich da auch mal was drauf festklemmen kann. Der ist standardmäßig nämlich nur ein Taschenhalter. Aber davon abgesehen ist es ein astreines Rad. Ich freu’ mich. Mal sehen, was ich jetzt mit dem Purgatory und dessen abgerissener Bremshalterung und dem schiefen Schaltauge mache.

Die Pedale im Bild sind übrigens nicht original. Ich habe mir gleich Shimano PD-A530 ins silber montieren lassen. Und die Griffe werden auch noch getauscht. Die von Bergamont verbauten haben zwar schon eine Handballenauflage, sind aber mit den Ergons nicht zu verleichen. Die kommen aber erst nächste Woche. So lange werde ich die verbauten wohl “ertragen” ;-)

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

12 Kommentare zu „Bergamont Sweep N8 EQ Gent

  1. Hallo Andreas,
    da braucht es fast 4 Jahre (http://www.andreas-edler.de/blog/2008/09/deore-vs-acera/), bis Du erkennst, welchen “Quantensprung” eine Nabenschaltung bedeutet? ;o)
    Well done, viel Spaß mit dem pflegeleichten Rad. Sieht toll aus, vielleicht hättest Du etwas mehr Geld investiert und Dir das Rad mit der 11-Gang-Schaltung und der Scheibenbremse gegönnt?
    Aber 8 Gänge ist auch oK.
    An meinem Villiger gibt es bis jetzt nichts zu meckern. Sogar die “Rollerbremsen verrichten noch wie am ersten Tag ihren Dienst und die Schaltung tut das was sie soll, nämlich ohne zu murren die Gänge wechseln.
    Und das sogar im Stand!
    Viele Grüße und allzeit gute Fahrt
    wünscht
    Martin

  2. Ist die 11-Gang-Schaltung denn länger? Anders: könnte ich damit schneller fahren? Der erste Gang scheint mir kurz genug, um damit auch mal einen Berg hoch zu fahren. Der achte Gang ist aber schon ein wenig früh am Ende. Da ist bei meinen Kettenschaltungen noch Luft, um mehr Tempo zu machen. Aber wie gesagt, ist das Rad zum zur Arbeit fahren.
    Ich bin sehr gespannt, wie mir das tatsächlich im ernsten Einsatz gefällt. Ich habe mir die Sweeps mit Kettenschaltung angesehen und mir gefällt die Nabenschaltung optisch wirklich am Besten.
    Scheibenbremse möchte ich übrigens ganz bewusst nicht. Ich bin schon so oft an quietschenden Bremsen vorbei gefahren – das möchte ich nicht dauernd um die Ohren haben. Und außerdem ist eine Felgenbremse ja nichts anderes, als eine riesige Scheibenbremse. Der einzige Vorteil, den ich bei einer Scheibe sehe, ist die bessere Bremswirkung bei langen Bergabstrecken und die Unempfindlichkeit bei Matsch. Alles Dinge, die bei dem Rad nicht benötigt werden. Und es war so schon fast doppelt so teuer wie alles, was ich mir vorher gekauft haben!

    • Hallo Andreas,

      mach dir doch hinten ein kleineres Ritzel drauf. Dann wird der höchste gang auch länger (der kleinste natürlich auch)

      Gruss Tom

    • Du hast den Nachteil sehr schön beschrieben. Der erste Gang ist mir an steilen Steigungen mit Gepäck jetzt schon zu lang. Ich liebäugel mit einer Zweigang-Tretlagerschaltung von Schlumpf …

  3. Mir persönlich ist die 8-Gang-Schaltung zu kurz übersetzt. Ich würde mir in der Ebene bei Windstille eher noch eine längere Übersetzung wünschen, damit ich nicht so viel treten muss. Ich nutze mein Rad jeden Tag, auch für Touren und längere Strecken. Die 11-Gang-Schaltung bin ich noch nicht gefahren, von daher kann ich nichts dazu sagen, hoffe eigentlich das sie nicht kürzer (für Steigungsfahrten) sondern länger übersetzt ist.
    Alternative für die 8 Gang-Schaltung wäre ein kleineres Ritzel, mit dem Effekt, daß es dann am Berg eng werden könnte. Wer will das schon??
    Um gut voran zu kommen, reicht die 8-Gang, aber wenn dass Geld mal reichen sollte, schaue ich mir auf jeden Fall die 11 Gang-Schaltung oder eben auch die Rohloff-Schaltung an.
    Teuer wirds dann allemal.
    Bezüglich der Griffe schwöre ich auch auf die Ergon-Griffe. Eine gute Wahl.
    Gruß
    Martin

  4. Hi!

    Das mit dem Bergamont find ich gut :-) Seit Februar verstärkt ja ein Threesome meinen “Bikepark” und ich muss sagen: Sieht man mal von der mir nicht gefallenden Bremse an (wird gegen Shimano getauscht), ist das echt ein geiles Rad. Witzig, weil ich vor der Messe im Februar Bergamont gar nicht auf dem Schirm hatte :-)

  5. Ich hatte Bergamont mental eigentlich immer in die Baumarkt-Ecke gerückt. War ganz erstaunt, dass die tatsächlich richtig gute Räder bauen. Allerdings wird mir immer mehr Bange, da ich bei dem Wetter gar nicht dazu komme mal Probe zu fahren, bevor es Fronleichnam auf große Tour geht. Ein paar hundert Meter bin ich schon gefahren und es fühlt sich super an … aber lange Strecken? Uiuiui!

  6. Moin!

    Darf man fragen, wie schnell das Fahrrad in etwa fährt?
    Bin selbst Besitzer eines Bergamont Sweep 7.2 und fahre damit jeden Tag mehr als 32 km. Eine Narbenschaltung kam für mich trotz der Vorteile bei der Wartung nie in Frage,da ich sie persönlich als viel zu träge und unpräzise empfinde.

    Bin mit dem Sweep 7.2 wirklich super zufrieden und auf grader Strecke, in der Ebene, bei Windstille habe ich mal 58km/h (GPS Messung) erzielt. Generell ist es mit diesem Fahrrad kein Problem bei Tempo 50-60 im Windschatten eines LKW/Bus oder Vans mitzuhalten.

    Grüße aus der Hauptstadt
    RR

  7. Puh, die Höchstgeschwindigkeit weiß ich ehrlich gesagt nicht. Bei über 40 Km/h muss man aber schon ordentlich fix treten finde ich. Die Übersetzung ist zum Sporttreiben oder Berge bezwingen tatsächlich nicht so prickelnd. Als wir auf dem Elberad zur Festung Königstein hochgefahren sind, war das auf dem Sweep mit voller Beladung wirklich eine Tortour! Da fehlten nach unten mindestens 2 Gänge.

  8. Bei dem Sweep 7.2 ist es nach unten nicht anders, was aber durch das relativ geringe Gewicht des Rades ausgeglichen wird. Nach oben ist allerdings relativ viel Luft, denn man kommt selten dazu den letzten Gang (50:11) auszufahren. Auf gerader Strecke in der ebene habe ich im Sprint schon 58km/h (GPS Messung) geschafft und wäre die Aerodynamik besser, ginge da sicherlich noch etwas mehr.

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