Benutzungspflichtig

Jeden Morgen kommen mir auf diesem Weg etliche Geisterfahrer entgegen (das Bild ist “rückwärts” aufgenommen). Zusätzlich kann man hier auch sehr schön sehen, wie der Weg außerdem genutzt wird. Und sowas ist benutzungspflichtig? Von den Löchern, den Scherben und den sich öffnenden Autotüren noch gar nicht geredet.

Als ich heute morgen versuchte, diesem Mißstand auf der Fahrbahn auszuweichen, dauerte es ca. 10 Sekunden, bis ich von einem Autofahrer mit deutlich unter 10 Km/h Geschwindigkeistüberschuß (Berufsverkehr halt) und halber Armeslänge Abstand bedrängt wurde. Naja, wir sind ja fahrradfreundlich.

Habe ich schon gesagt, dass der Liter Benzin ca. 2 Euro zu billig ist?

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

6 Kommentare zu „Benutzungspflichtig

  1. Aber wenn dann alles Fahrrad fahren, weil sie sich kein Benzin mehr leisten können, dann hast du ja garnichts mehr zu bemängeln… :-)
    Denn DANN wird man vielleicht mehr Wert auf vernünftige Radwege legen ?

  2. Nein, es gibt keine vernünftigen Radwege. Es gibt aber vernünftige Verkehrswege. Die Kommunen haben nur allesamt das Problem, die Novelle von 1998 umzusetzen. Wenn der Kraftstoff teuer genug ist, dann fahren vielleicht alle Radler automatisch auf der Fahrbahn. Und was wäre gut so.

  3. Aber vielleicht war der Gedanke der Radwege garnicht mal schlecht gedacht und es hapert nur bei der Umsetzung ?
    Schließlich wissen wir ja, daß Fußgänger und Radfahrer die “schwächsten” Verkehrsteilnehmer sind und man wollte sie aus der direkten Konfrontation mit den Autos rausnehmen ?
    Weil… du hast ja schon genug Beispiele für entweder rücksichts- oder gedankenloses Verhalten angeführt-
    Und wenn mich ein Auto “antitscht” dann liege ich “auf der Schnauze”… wenn nicht Schlimmeres passiert.

  4. Der Gedanke mit den Radwegen – sprich: mit der Spearierung der Verkehrsarten *war schlecht*! Das hat der Gesetzgeber auch erkannt und bereits 1998 die generelle Benutzungspflicht für radwege abgeschafft und nur noch in Ausnahmefällen, an die hohe Ansprüche gestellt werden, eine Benutzungspflicht durch entsprechende Beschilderung vorgesehen.

    Es gibt keine “Konfrontation” mit Autos. Was für eine verquere Denke! Alles sind Verkehrsteilnehmer und dementsprechend hat man sich zu verhalten.

    Das rücksichtslose und besonders das gedankenlose Verhalten führt doch eben gerade auf den Sonderwegen (den Radwegen) wo der Radfahrer aus der Gedankenwelt der Kraftfahrzeugführer entfernt ist, zu Unfällen. Wenn Du Dir mal die entsprechenden Meldungen in der Presse ansiehst, wirst Du feststellen, dass Unfälle eigentlich nur auf Sonderwegen stattfinden. Nie auf der Fahrbahn. Dort wird man als Radfahrer nämlich gesehen und bemerkt. Das ärgert aus mir unerklärlichen Gründen die Mehrheit der Autofahrer, aber sie werden mich eben *nicht* umfahren.

    Radwege sind der größte Mist und tragen wesentlich zu vermeidbaren toten und verletzten Radfahrern bei.

  5. Du bist sicher ein erfahrener Radfahrer und bist täglich oder doch sehr oft mit den Situationen konfrontiert und wirst daher deine Ansicht haben.
    Aber wirf mir bitte keine verquere Denke vor. Ich schreibe das nur aus meiner Sicht und will nix verteidigen oder gutheißen.
    Ich persönlich würde mich auf einem gutausgebauten Radweg ohne Hindernisse (Mülltonnen, geparkte Autos, Scherben oder sonstiger Mist auf dem Weg) sicherer fühlen als mittenmang im Verkehrsgetümmel !
    Hier in der Gegend auf Straßen wo kaum ein Auto fährt mag das anders sein, aber in einem Großstadtgetümmel würde ich Panik kriegen.
    Und es ist einfach so, daß ein kleiner Stoß mit einem Auto bei einem Fahrrad zumindest zu einem Sturz und sogar Schlimmeren führen würde,
    Du selber bemängelst das dichte Vorbeifahren von Autofahrern die an dir vorbeifahren, wenn du auf der Straße fährst.
    Und wenn die hier wo dann meistens schnell wieder Platz zum Überholen ist sowas machen, was soll das erst in einer Großstadt mit dichtem Verkehr werden ? Die werden nicht lange hinter einem Radfahrer herzuckeln.
    Denn bei dichtem Verkehr wird keine Möglichkeit zum gefahrlosen (weil mit genügend Abstand zum Fahrradfahrer) Überholen sein.

  6. Nein, nicht Dir werfe ich diese “verquere” Denke vor – generell Autofahrer denken so.

    Das enge Vorbeifahren ist doch eben das, was geändert werden muß. Ist übrigens in Großstädten nicht einen Deut anders als hier. Als Autofahrer hast Du gar keinen Vorteil wenn Du mich überholst. An der nächsten Ampel bin ich schon wieder an Dir vorbei. Wenn Du überhaupt schneller als ich fahren kannst. Und wenn der Verkehr eben nicht so dicht ist, dass ich Dich “aufhalte”, dann kannst Du auch problemlos mit ausreichendem Abstand überholen. So einfach ist das.

    Dein vermeintliches Sicherheitsgefühl auf dem Radweg ist sehr trügerisch. Statistisch gesehen bist Du auf einem Radweg siebenmal so häufig in einen Unfall verwickelt, wie auf der Fahrbahn. Auf linksseitigen Radwegen liegt die Unfalhäufigkeit zwischen 10-14 mal so hoch, wie auf der Fahrbahn. Daran kann man wenig drehen, das ist einfach so.

    Auf der Fahrbahn wirst Du als Radfahrer gesehen. Wenn Du gesehen wirst, wirst Du nicht umgefahren und auch nicht angeditscht. Die weitaus meisten Autofahrer fahren mit ausreichendem Abstand vernünftig an Dir vorbei. Einige wenige Hilfsscherrifs müssen dem bösen Radfahrer aber zeigen wo’s lang geht. Die Drängeln und Hupen und überholen eng. Aber Sie rammen Dich nicht.

    Unfälle passieren beim Abbiegen, wenn die Autofahrer gar nicht daran denken, dass da ein Radweg ist. Und Zack bist Du unter den Rädern. Das passiert auf der Fahrbahn einfach nicht. Nur – man sieht es ja jetzt an Dir ;-) – geht das halt nicht in die Köpfe rein. Umdenken ist schwierig, wenn man das 70 Jahre eingehämmert bekommen hat (und damit meine ich jetzt nicht Dein Alter, sondern den Zeitraum, seit dem es Radwege gibt). Der Gesetzgeber hat es vor 10 Jahren begriffen, wann kommt es bei den Verkehrsteilnehmern an? Das ist die Frage.

    Und ich glaube, wenn der Sprit 4 oder 5 Euro kostet, könnte es soweit sein.

    Übrigens: gerade als unerfahrener Radler bist du auf einem Radweg besonders gefährdet, da Du eben glaubst, es wäre sicher dort und Dir nicht der dort lauernden Gefahren bewusst bist.

    Ich traue mir zu, mit 30 Km/h den Radweg an der Eidinghausener Straße zu befahren. Ja, das ist gefährlich, nein, ich mache das nicht – aber ich könnte. Du nicht. Auf der Fahrbahn der Eidinghausener Straße kannst auch Du völlig problemlos 30 Km/h fahren.

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